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Class One: So soll die Zukunft der DTM aussehen

Von Andreas Reiners
Die DTM bekommt Besuch von der Super GT

Die DTM bekommt Besuch von der Super GT

Mit dem Class-One-Reglement soll die DTM trotz des Mercedes-Ausstiegs eine Zukunft haben. Durch die Kooperation mit der Super GT wird den Japanern der Einstieg erleichtert.

Die Zukunft der DTM nimmt Konturen an. Beim Saisonfinale in Hockenheim statten Lexus und Nissan der Serie einen Besuch ab. Sie sollen einen Vorgeschmack liefern, was mit einem einheitlichen Reglement, dem sogenannten Class-One-Reglement, ab 2019 trotz des Mercedes-Ausstiegs möglich ist.

Der Lexus LC500 und der Nissan GT-R sollen freitags 30minütige Testfahrten bestreiten, während sie sich am Samstag und Sonntag jeweils 15 Minuten auf der Strecke im Renntempo präsentieren. Ein Gegenbesuch bei der Super GT ist im November geplant.

Klar: Mehr ist das fürs Erste nicht. Aber: Die Verantwortlichen haben sich zuletzt zum sogenannten Class-One-Reglement bekannt. Und: «Die Arbeit am neuen Reglement läuft auf Hochtouren», sagte DTM-Chef Gerhard Berger. Die technischen Reglements der beiden Serien sind bereits heute in vielen Bereichen deckungsgleich. Bauteile aus dem kostensparenden Gleichteilekonzept sind auch in den japanischen Autos verbaut. Audi und BMW wollen nun den Turbomotor fertigstellen, der in der Super GT bereits eingesetzt wird.

Basis des 2019 in Kraft tretenden Reglements ist das DTM-Regelwerk von ITR und dem Deutschen Motor Sport Bund (DMSB). Das Class One-Reglement wird gemeinsam mit den japanischen Partnern erarbeitet und hat vier Fokusfelder: Kosteneffizienz, spektakulärer Motorsport, Sicherheit sowie moderne Motoren. Am Ende sollen die japanischen Hersteller ohne großen Aufwand in der DTM fahren können.

Kosteneffizienz

Die notwendigen Kosten für einen wettbewerbsfähigen Einsatz der Fahrzeuge sollen sich auf einem Niveau bewegen, das es ermöglicht, die Einsatzkosten über Sponsoring zu refinanzieren. So sollen beide Serien ab 2019 nicht nur für Hersteller, sondern auch werksunterstützte Privatteams interessant sein. Berger: «Wir wollen die Balance finden zwischen technisch anspruchsvollen Autos, mit denen Hersteller ihre Kompetenz beweisen, und Rennfahrzeugen, die ohne Heerscharen von Ingenieuren eingesetzt werden können.»

Spektakulärer Motorsport

DTM und SGT bieten schon heute Profirennsport auf höchstem Niveau. Dies soll auch in Zukunft die oberste Maxime sein. Die Autos der nächsten Generation werden dabei mindestens so spektakulär aussehen wie die aktuellen Fahrzeuge. Das Serienpendant des Rennautos gibt weiterhin klar erkennbar die Karosserielinie vor, während speziell die Anzahl der crashgefährdeten oder für den Fan nicht sichtbaren Aerodynamik-Anbauteile reduziert wird. Berger: «Wir wollen leistungsstarke Rennwagen, die den Fahrer fordern.»
Sicherheit

Bereits die heutigen DTM- und SGT Autos zählen zu den sichersten Renntourenwagen im Motorsport. Das hat der schwere Unfall von Gary Paffett und Mike Rockenfeller beim Rennen am Norisring gezeigt, der glimpflich ausging. Die von ITR und DMSB und GTA selbst auferlegten Sicherheitsanforderungen sollen dennoch weiter erhöht werden. Das Kohlefaser-Monocoque, das den Fahrer umschließt, bleibt bestehen, die Crash-Strukturen an Front, Heck und Seiten werden noch höheren Anforderungen unterzogen.

Moderne Motoren

High Performance trotz Downsizing: Herzstück der DTM und SGT Autos des Jahrgangs 2019 wird ein Vierzylinder-Turbomotor mit zwei Litern Hubraum sein. Für einige Bauteile des modernen Aggregats, das jeder Hersteller selbst entwickelt, werden Abmessungen und Materialien vorgeschrieben, um die Entwicklungskosten zu reduzieren und für ausgewogenen Leistung im Bereich von mehr als 600 PS zu sorgen. Die Super GT-Fahrzeuge verfügen bereits über Vierzylinder-Turbomotoren, während in der DTM derzeit noch V8-Motoren zum Einsatz kommen, die konzeptionell auf das Jahr 2000 zurückgehen. Die japanischen Autos beweisen bereits: Auch Vierzylinder-Motoren haben einen spektakulären Sound.

Ein Augenmerk wird bei den modernen Motoren auch auf den Umgang mit Emissionen gerichtet. Bei Rennmotoren, die ausschließlich auf Hochleistung ausgelegt sind, gilt die Abgasreinigung heute noch als Herausforderung. Während bei internationalen Rennserien keine Katalysatoren zum Einsatz kommen gehören diese bereits seit dem Jahr 2000 zur DTM. Müssen die Katalysatoren heute noch aus Sicherheitsgründen an die Belastungen der V8-Hochleistungsmotoren angepasst werden, so soll mit den Katalysatoren der Abgassysteme der modernen Motoren eine deutliche Verbesserung in der Abgasreinigung erreicht werden.

Mit der neuen Motorengeneration ab 2019 soll ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. So werden Fahrzeugkonzept und Motoren für 2019 auch für die Adaption eines Hybridsystem ausgelegt. Es gilt glaubhafte Lösungen zu finden, so dass weder teure und technisch hochkomplexe Systeme zum Einsatz kommen, noch Systeme, die aufgrund ihres hohen Batteriegewichts keinen Mehrwert bringen und die Rennfahrzeuge langsamer machen.

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