Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton zu Rücktritt Rosberg: Nicht überrascht

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg mit Lewis Hamilton

Nico Rosberg mit Lewis Hamilton

​Wer hat da noch mal behauptet, in der Formel 1 könne man keine Geheimnisse bewahren? Nico Rosberg jedenfalls hielt seinen Rücktritt prima unter der Decke. Umso verblüffter sind einige Weggefährten.

Die erste Reaktion auf die Rücktrittsverkündung von Nico Rosberg war Unglaube. Die Medienstelle von Mercedes-Benz wurde mit Anfragen überhäuft, ob es sich hier um einen Scherz handle. Schnell wurde klar: Nein, der 2. Dezember ist nicht der neue 1. April, Nico Rosberg tritt wirklich zurück.

Auch für seine Wegbegleiter kam diese Nachricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Nur für einen nicht: Lewis Hamilton.

Im Rahmen der FIA-Pressekonferenz in Wien enthüllt Nico: «Ich fand es einfach richtig, Lewis vorab wissen zu lassen, was ich mache. Wir haben so viele tolle Duelle ausgefochten, da fand ich es angebracht, ihn selber von meinem Rücktritt zu informieren.»

Lewis Hamilton sagt in Wien: «Ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Menschen, die nicht überrascht worden sind. Er hat mich nun nach 18 Jahren erstmals geschlagen, daher verblüffte mich dieser Schritt nicht. Er hat eine Familie, ein Kind, die Formel 1 bindet so viel Zeit. Es wird merkwürdig sein, ihn im kommenden Jahr nicht an meiner Seite zu haben, es ist traurig. Der Sport wird ihn vermissen, und ich wünsche ihm alles Gute.»

Teamchef Toto Wolff sagt: «Nico und ich hatten auf dem Flug von Kuala Lumpur zurück Richtung Deutschland einige sehr emotionale Diskussionen, und er war so klar in seinen Aussagen, dass es für mich nicht den Hauch eines Zweifels gab – es ist ihm ernst.»

Nico Rosberg merkt nun, wie nach seinem Titelgewinn in Abu Dhabi, welche Sympathien er geniessen darf.

«Definitiv ein grosser Champion – ich bewundere ihn sehr», lässt Sergio Pérez wissen und twittert das Hashtag Respect.

Ähnliche Worte findet Kevin Magnussen: «Grosser Respekt», dazu stellt der Däne applaudierende Hände. «Viel Glück, Nico Rosberg.»

Martin Brundle, der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte der britschen Sky, gibt freimütig zu: «Diese Bombe hatte ich nicht kommen sehen. Seiner Familie und Nico viel Glück bei seinen nächsten Abenteuern. Ein Top-Typ, schön, ihn zu kennen.»

GP-Sieger David Coulthard, heute TV-Experte von Channel 4, kommentiert: «Wer hat das kommen sehen? Also ich jedenfalls nicht. Das erinnert mich ein wenig an Mika Häkkinen, als wir Stallgefährten waren. Er verliess die Formel 1 nach seinem zweiten Titel, und Mika war ungefähr gleich alt wie Nico heute. Häkkinen war mental total ausgebrannt. Mika hat aber seine Entscheidung ein paar Jahre später bereut. Und er hat mehr als einmal überlegt, wieder Grands Prix zu fahren. Bei Nico ist das anders, glaube ich. Er hat nun seinen persönlichen Mount Everest erklommen, und ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.»

Giedo van der Garde: «Was für eine Überraschung! Er verlässt die Formel 1 mit seinem grössten Sieg, Respekt.»

GP-Sieger Johnny Herbert: «Wow – Nico tritt als Champion ab. Das ist eigentlich eine prima Art und Weise, die Karriere zu beenden. Erfreu Dich an Deiner Familie!»

Juan Pablo Montoya: «Unfassbare Neuigkeiten über Nico Rosberg. Er zeigt sehr viel Mut mit dieser Entscheidung.»

Alexander Wurz: «Ich habe den allergrössten Respekt vor Weltmeister Nico Rosberg.»

Romais Grosjean: «Respekt, mein Freund.»

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