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Lieber Weihnachtsmann: Ein paar Wünsche für 2017

Von Mathias Brunner
Der Weihnachtsmann hat ziemlich viel zu tun

Der Weihnachtsmann hat ziemlich viel zu tun

Vielleicht ist unsere Wunschliste auf dem Weg zum Nordpol verloren gegangen. Kann passieren, macht aber nichts. Santa reagiert bekanntlich mit Lichtgeschwindigkeit. Hier also, was wir uns für 2017 ersehnen.

Lieber Weihnachtsmann

Niemand ist wunschlos glücklich. Und so hätten wir für die Formel-1-Saison 2017 durchaus noch ein paar Anliegen. Wobei ich mit wir meine – unsere Leser, die in vielen E-mails 2016 immer wieder klargemacht haben, was ihnen wichtig ist. Ich darf das an dieser Stelle für sie weiterreichen. Der knuffige Kerl in Paris reagiert nämlich auf Vorschläge von Fans eher zurückhaltend. Vom knorrigen Kauz aus London ganz zu schweigen. Von wegen steter Tropfen höhlt den Stein.

Wir sind bescheiden. Uns ist klar, dass wir nicht alles bekommen werden. Das lernen wir schon als Kinder. Aber die meisten von uns Formel-1-Freunden waren nun ein Jahr lang mehr oder weniger brav, da dürfte vielleicht schon das eine oder andere Geschenk angemessen sein. Der Sport ist uns wichtig. Wir verfolgen ihn mit grosser Leidenschaft. Wir möchten ihm verbunden bleiben und von der Formel 1 auch künftig gefesselt werden. Denk zumindest mal darüber nach, was wir uns wünschen.

Gut, die Formel-1-Boliden werden dank fetter Reifen (vielen Dank) und ordentlicher Flügel vorne und hinten (nochmals vielen Dank) aggressiver daherkommen. Und schneller werden sie auch. Alles prima. Aber sie sollten auch ordentlich Krawall machen. Daher unser Wunsch: Bitte mehr Lärm!

Wir wünschen uns, dass Ferrari wieder siegt. Das ist wichtig für die Formel 1.

Eine WM-Entscheidung beim Finale ist klasse. Aber für 2017 wollen wir einen Schlusslauf in Abu Dhabi, bei dem vier Piloten noch WM-Chancen haben. Und zwar aus drei verschiedene Rennställen.

Das führt uns zum nächsten Wunsch: Wir verneigen uns vor der Arbeit von Mercedes-Benz, aber wir wollen mehr verschiedene Sieger sehen.

Wir wollen eine Formel 1 mit Überholmanövern, die nicht durchs simple Flachstellen des Heckflügels möglich werden, sondern durch den Mut und die List eines Rennfahrers.

Wir wollen einen Teamgefährten für Lewis Hamilton, der ihm die Stirn bietet (gut, das ist jetzt vielleicht ein wenig viel verlangt).

Es wäre schön, wenn mehr Piloten nur aufgrund ihres Talents ein Cockpit erhalten und nicht dank ihrer Sponsormillionen.

Wir wünschen uns Regeln, welche von den Fans verstanden und nachvollzogen werden können.

Mercedes-Benz, Honda, Renault und Ferrari reichen nicht. Wir möchten wieder mehr Autohersteller in der Formel 1 sehen.

Für Sergio Marchionne wünschen wir uns einen guten Schneider. Davon sollte es in Italien ja den einen oder anderen geben. Einen Pulli kann er auch zuhause tragen.

Wir wünschen uns von allen Beteiligten in der Formel 1 ein wenig mehr Fröhlichkeit. So in der Art von Daniel Ricciardo.

Hatten wir schon erwähnt, dass Ferrari wieder gewinnen sollte? Das Gleiche gilt für McLaren-Honda. Um genau zu sein: Wir wollen für Fernando Alonso ein siegfähiges Auto. Es schmerzt, sein Talent vergeudet zu sehen.

Wir möchten, dass die Formel-1-Verantwortlichen auf die Fans hören und nicht nur so tun als ob.

Wir brauchen nicht nur mehr Hersteller, wir brauchen auch mehr private Teams. Dazu müssen die Kosten runter, aber dalli.

Nicht 25 Grands Prix brauchen wir mittelfristig, damit die Formel 1 mehr Magnetkraft verströmt, sondern bezahlbare Tickets. Und Rennfahrer zum Anfassen.

Eine richtige Weltmeisterschaft sollte auch einen Lauf in Afrika beinhalten, am liebsten in Kapstadt. Und wenn die Formel 1 in den USA mehr Fans anziehen soll, dann bitte an neuen, aufregenden Orten. Las Vegas. San Francisco. New York. Wenn die Formel E es in den Big Apple schafft, wieso versagt dann die Formel 1?

Eine WM ohne Brasilien-GP ist schwer verdaulich. Besser noch, wir hätten wieder wie früher ein südamerikanisches Paket mit dem Argentinien-GP.

Apropos: Eine WM ohne Deutschland-GP geht gar nicht.

Ein kleines Rennwunder wäre schön, damit Nico Hülkenberg nicht nur endlich mal auf dem Siegerpodest steht, sondern auch gleich ganz oben.

Um ehrlich zu sein, können wir die Floskel «to be honest» nicht mehr hören, mit welcher jeder zweite Rennfahrer jeden zweiten Satz beginnt. Immer wenn ein Pilot so einen Satz beginnt, denken wir daran, dass er bei allen anderen Sätzen wohl unehrlich sein muss. Ganz ehrlich.

Bei dieser Gelegenheit wäre es auch Balsam auf die Seele, keine Sätze mehr hören zu müssen wie: «Wir müssen nach vorne schauen.» – «Das Rennen ist am Sonntag.» – «Das Team arbeitet auf Hochtouren.» – «Ich werde alles geben.»

Wenn Aschenbrödel einen Glasschuh erhielt, so wäre das vielleicht auch was für Daniel Ricciardo. Dann schmeckt der Chandon gewiss besser als aus seinem verschwitzten Rennlatschen.

Vielleicht könnte man sich mit Petrus kurzschliessen: Wir haben viel zu selten zünftige Regenrennen.

Es wäre schön, wenn es in der Formel 1 mehr um Sport und weniger um Sportpolitik ginge.

Und dann noch ein Wunsch, der uns ganz besonders am Herzen liegt. Wir werden jedes Mal daran erinnert, wenn uns Menschen aus der ganzen Welt immer und immer wieder darauf ansprechen: Alles erdenklich Gute für Michael Schumacher.

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