Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Monza: Die GP-Party soll eine ganze Woche dauern!

Von Vanessa Georgoulas
Angelo Sticchi Damiani, Präsident des italienischen Automobilverbands ACI, spricht über die Vertragsverhandlungen zur GP-Zukunft von Monza und die Pläne der neuen Formel-1-Machthaber.

In den letzten Monaten tauchte der Name Angelo Sticchi Damiani immer wieder in den Schlagzeilen auf. Kein Wunder, schliesslich musste der Präsident des italienischen Automobilclubs ACI im vergangenen Jahr harte Verhandlungsrunden zur Formel-1-Zukunft in Monza durchstehen. Und weil der Highspeed-GP auf dem Traditionskurs auf der Kippe stand, war entsprechend oft vom Italiener und seinen Bemühungen in den Gesprächen mit dem damaligen FOM-Chef Bernie Ecclestone die Rede.

Sticchi Damiani hatte letztlich Erfolg: Vor etwas mehr als zwei Monaten folgte die offizielle Bestätigung, dass die GP-Zukunft im königlichen Park von Monza bis und mit 2019 gesichert ist. «Die Verhandlungen gestalteten sich sehr komplex», erklärte er im Interview mit den «thepaddockmagazine.com»-Kollegen. «Aber ich bin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, nicht aufzugeben – vor allem mit Blick auf die neuen Besitzverhältnisse und deren Auswirkungen auf die Führungsspitze.»

«Bernie Ecclestone hat seine Arbeit grossartig gemacht und die Formel 1 zu einem Riesengeschäft entwickelt, wie man es sich noch bei seiner Übernahme des Zepters nicht hatte vorstellen können», betont der ACI-Präsident, der aber auch gesteht: «Trotzdem haben sich die Zeiten nun geändert und ein Wandel war nötig. Nun steht eine wichtige Gruppe an der Spitze der Formel 1, die bereits bewiesen hat, dass sie sich mit der Organisation und Vermarktung von sportlichen Grossanlässen auskennt.»

Sticchi Damiani freut sich über die Pläne des neuen Strippenziehers Chase Carey, die Rennen zu noch grösseren Events auszubauen. «Ich denke, bisher haben wir nur etwa die Hälfte des Potenzials ausgeschöpft, man könnte noch sehr viel mehr machen. Herr Carey sagt, er will die Grands Prix in Riesen-Events verwandeln, und genau das wollen wir auch.»

«Im Klartext heisst das: Wir wollen den Italien-GP zu einer Veranstaltung machen, die eine ganze Woche dauert und unseren GP-Besuchern das Beste aus unserer Region bietet, sei das Mode, Gastronomie, Tourismus oder irgendein anderer Bereich», erklärt Sticchi Damiani, und fügt an: «Ich finde es uch super, dass Herr Carey die Formel 1 in Westeuropa stärken will. Er sagte unlängst: 'Wie kann man sich eine Formel 1 ohne Deutschland-GP vorstellen? Das geht nicht.' Das war Musik in meinen Ohren.»

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