Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Nico Rosberg: Lieber Fernando Alonso im Mercedes!

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

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​Formel-1-Champion Nico Rosberg: «Als Fan hätte ich gerne einen anderen Fahrer als Valtteri Bottas in meinem Auto gesehen – nämlich Alonso! Das hätte mit Hamilton ein Feuerwerk erzeugt.»

Noch knapp sieben Wochen, dann rollt das Formel-1-Feld in Melbourne zum ersten WM-Lauf an den Start. Einer der Fans vor dem Fernsehschirm: Weltmeister Nico Rosberg. Ebenfalls wohl nicht im Fahrerlager: Formel-1-Baumeister Bernie Ecclestone. Im Gespräch mit der spanischen Marca meint der 23fache GP-Sieger Rosberg: «Es ist ja nicht das erste Mal, dass die Formel 1 ohne den Weltmeister fährt. Aber die Formel 1 ohne den Champion und auch ohne Bernie, das ist etwas Anderes. Ich werde zu einigen Rennen kommen. Ich bleibe der Formel 1 verbunden. Einfach als Fan, nicht als Fahrer.»

Rosberg ist sich durchaus bewusst, «dass ich mit meinem Rücktritt Fans enttäuscht habe». Und nicht nur die. Während der 31-Jährige sagt, dass die Team und Sponsoren sehr verständnisvoll reagierten auf seine Entscheidung von Anfang Dezember, «war es mit Niki Lauda nicht so einfach. Er wirkte bei den Medien wütend, mit mir ist er es nicht. Er sagte mir persönlich, dass er vor mir seine Kappe ziehe. Wir haben drei Jahren lang hervorragend zusammengearbeitet, und er hat mich immer unterstützt.»

Rosberg glaubt: «85 Prozent der Leute haben mir applaudiert für die Entscheidung, an der Spitze abzutreten. Klar gibt es immer Kritiker, aber wozu eigentlich? Ich wechsle nur die Arbeit, und dafür gibt es nicht einen richtigen oder falschen Zeitpunkt. Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen.»

Zum dreijährigen Titelkampf, bisweilen –krampf gegen Lewis Hamilton sagt Nico: «Ich kann nicht sagen, es war schrecklich, aber ich bin jetzt glücklicher. Es ist einfach komplizierter, wenn du mit dem eigenen Stallgefährten um den Titel kämpfst. Das passiert nicht so oft. Du musst einerseits an deinen Rennstall denken, aber natürlich geht es auch für dich ums Gewinnen. Hier die korrekte Balance zu finden, das ist ganz schwierig.»

Es ging das Gerücht um, Rosberg fühle sich nicht richtig geschätzt, aber Nico sagt sofort: «Nein, ich wurde immer sehr gut behandelt. Ich war zwar schon drei Jahre im Rennstall, als Lewis kam, aber er kam als Weltmeister, da ist es normal, dass die Leute mehr auf ihn hören. Es war schwierige Moment zu Beginn, aber am Ende erhielt ich Respekt.»

Über mangelnden Respekt in der Öffentlichkeit kann sich der Wiesbadener nicht beklagen: «Niemand sagt etwas. Nachdem ich Hamilton geschlagen habe, hat sich das erledigt, totale Stille.»

Zur Verpflichtung von Valtteri Bottas meint Nico: «Ich habe ihn fürs erste Rennen in Australien auf Pole gesetzt!» (Beginnt zu lachen.)

Dann verblüfft Rosberg mit der Ausage: «Ich bin ja jetzt ein Fan, gewissermassen auf der anderen Seite des Zauns. Alle sagen, Alonso hätte meinen Wagen bekommen müssen, und das sage ich auch. Denn das hätte mit Lewis Hamilton ein Feuerwerk erzeugt! (Mehr Gelächter.) Als Fan wäre das prima gewesen. Für das Team hätte es nicht funktioniert. Sie haben eine tolle Lösung gefunden. Bottas ist schnell, und obschon Hamilton auf einem sehr, sehr hohen Niveau fährt und es nicht einfach ist, ihn zu schlagen, habe ich bewiesen – es ist machbar.»

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