Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fernando Alonso: 3. WM-Titel steht im Mittelpunkt

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso: «Ich hätte auch als Supermarkt-Mitarbeiter in Oviedo enden können»

Fernando Alonso: «Ich hätte auch als Supermarkt-Mitarbeiter in Oviedo enden können»

Nach seinem Indy-500-Gastauftritt kehrt McLaren-Honda-Star in den GP-Zirkus zurück. Dort erwartet ihn mit Montreal eine schwierige Aufgabe. Dennoch betont er: «Die Formel 1 steht in meiner Prioritätenliste ganz oben.»

Fernando Alonso konnte dem Fluch der Honda-Motoren auch in der IndyCar-Serie nicht entkommen. Sein Gastspiel im legendären Indy 500 endete – wie viele seiner Formel-1-Rennen – mit einem Motorschaden, der aufs Konto der Japaner geht.

Dasselbe Schicksal wie in der berühmten Oval-Hatz blüht dem stolzen Spanier nun wieder in der WM, denn mit der Strecke von Montreal steht ein Highspeed-Kurs auf dem WM-Programm, mit dem die schwachbrüstige und unzuverlässige Honda-Antriebseinheit ihre liebe Mühe haben wird – zumal die Japaner das umfangreiche Motor-Upgrade, das sie für den siebten WM-Lauf in Kanada angekündigt hatten, wohl nicht rechtzeitig hinbekommen werden.

Trotz der Aussicht auf ein weiteres Rennwochenende am falschen Ende des Feldes stellt Alonso im Gespräch mit den Kollegen der «Mail on Sunday» klar: «Die Formel 1 und der Gewinn des dritten WM-Titels stehen auf meiner Prioritätenliste ganz oben. Erst dahinter folgte der Spass an der Indy-500-Erfahrung, die ich nun machen durfte.»

Der Weltmeister von 2005 und 2006, der nach seinem Gastauftritt einen kurzen Trip nach New York unternommen hat, betont auch: «Ich bin zufrieden, mir fehlt es nur konkurrenzfähig zu sein. Das ist alles, was du dir als Fahrer wünscht. Und es ist sehr frustrierend, wenn du es nicht bekommst.»

Den Vorwurf, in seiner Karriere die falschen Entscheidungen getroffen und damit sein immenses Talent verschwendet zu haben, indem er zur falschen Zeit im falschen Team unterwegs war, will Alonso nicht stehen lassen: «Ich habe gelesen, dass die Leute es bedauern, dass ich nicht öfter vorne kämpfen und Siege einfahren kann. Aber als ich dann nach Indy kam, war das eine ganz andere Umgebung und di Leute begegneten mir trotzdem mit viel Respekt. Sie haben damit gerechnet, dass auf der Strecke was passiert.»

Und der 32-fache GP-Sieger, der letztmals 2013 einen Formel-1-WM-Lauf gewinnen konnte und vor elf Jahren seinen letzten WM-Titel feiern durfte, fügt an: «Ich habe jeden Team-Wechsel unternommen, weil ich tief in meinem Herzen gespürt habe, dass es die richtige Entscheidung war. Wenn man 17 oder 18 Jahre zurückblickt, dann sieht man, dass ich damals in Papas Van zu den Kartrennen nach Italien fuhr. Ich hätte auch als Supermarkt-Mitarbeiter in Oviedo enden können. Und nun komm ich nach Amerika und di Leute folgen mir überall hin. Ich stimme also nicht zu, wenn einer sagt: 'Welche Schande, Alonso hätte dies oder jenes tun müssen.' Ich habe 97 Podestplätze und zwei Titel erobert. Ich finde, ich schlage mich sehr gut.»

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