Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

FP1 Kanada: Hamilton top, Sebastian Vettel Zweiter

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Star Lewis Hamilton kam in Monaco nicht auf Touren. In Montreal fand der dreifache Formel-1-Champion von Anfang an einen guten Rhythmus und stellte im ersten freien Training die Bestmarke auf.

Das erste freie Training zum Kanada-GP war keine fünf Minuten alt, da wurde schon zum ersten Mal die gelbe Flagge geschwenkt. Der Grund: Carlos Sainz musste bereits n der zehnten Kurve seinen Toro Rosso-Renner mit rauchendem Heck am Streckenrand abstellen. Der Spanier meldete vor dem Aussteigen noch über Boxenfunk einen Motorschaden.

Sainz' Technik-Pech sorgte für eine kurze Zwangspause, denn alle, die vor dem Ausfall des 22-Jährigen ausgerückt waren, bogen wieder an die Box ab. Bis auf die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas hatten sich alle GP-Stars bis zu diesem Zeitpunkt mindestens einmal auf der Bahn gezeigt.

Kaum war die Strecke wieder freigegeben, sorgten Romain Grosjean und ein Sauber-Bolide für Aufregung. «Ein Sauber kam gerade wie verrückt aus der Box geschossen», beschwerte sich der Genfer am Funk. Auch Kimi Räikkönen trug zur Action bei. Der Finne drehte sich in der siebten Kurve, konnte aber nach einem intendierten Dreher wieder weiterfahren. Dass er sich dabei seinen roten Renner nicht beschädigt hatte, stellte er kurze Zeit später mit einer neuen Bestmarke (1:15,837 min) unter Beweis.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr drehte Hamilton mit 1:14,755 min die schnellste Runde im ersten Training. Der dreifache Champion liess die Zuschauer am Circuit Gilles Villeneuve am längsten warten. Nach seinem Teamkollegen Valtteri Bottas rückte der Brite endlich auch zum ersten Mal aus. Beide Silberpfeile waren auf den superweichen Reifen unterwegs.

Dreher von Sebastian Vettel

Die Aufmerksamkeit der Zuschauer richtete sich aber kurz darauf auf Hamiltons Titelrivalen Sebastian Vettel. Der vierfache Formel-1-Weltmeister legte ausgangs der ersten Kurve einen Dreher hin. Auch er hatte Glück im Unglück und blieb dabei unversehrt, weshalb er gleich weiterfahren konnte.

Einen Fehler erlaubte sich auch Vettels Landsmann Nico Hülkenberg, der sich erst in der 14. Kurve vertat und kurz darauf in der zweiten Schikane drehte. Daraufhin wurde der Renault-Pilot von seinem Ingenieur angewiesen, das Auto zu kühlen.

Nach der ersten halben Stunde führte Bottas das Feld mit 1:15,039 min vor Räikkönen, Vettel, Hamilton, Felipe Massa, Daniel Ricciardo, Romain Grosjean, Esteban Ocon, Max Verstappen und Kevin Magnussen an.

Hinter den schnellten Zehn reihten sich Daniil Kvyat, Sergio Pérez, Lance Stroll, Marcus Ericsson, Nico Hülkenberg, Pascal Wehrlein, Jolyon Palmer, Stoffel Vandoorne, Fernando Alonso und Carlos Sainz ein. Abgesehen vom Spanier hatten auch die beiden McLaren-Piloten in den ersten 30 Minuten noch keine gezeitete Runde gedreht. Allerdings hatte Alonso schon acht und sein junger Teamkollege schon vier Installationsrunden geschafft.

Silberpfeil-Piloten auf Zeitenjagd

35 Minuten nach dem Trainingsstart setzte sich Hamilton mit 1:15,003 min an die Spitze – und blieb damit nur knapp schneller als Bottas und Räikkönen. Danach herrschte wieder eine Weile lang Ruhe an der Strecke, bis Bottas dieStille durchbrach. Auch Vandoorne, der kurz vor der Pause noch seine erste gezeitete Runde geschafft hatte, machte sich noch einmal auf. Sein Teamkollege Alonso hatte sein Cockpit mittlerweile wieder verlassen und sich in die hinterste Ecke der Box verdrückt.

Hamilton zeigte sich kurz darauf weder auf der Piste. Wie sein Teamkollege Bottas, der auf ultraweichen Reifen ausrückte und mit 1;14,374 min die Spitzenposition übernahm, war der 32-Jährige auf den ultraweichen Reifen unterwegs. Der Brite musste sich dennoch mit der zweiten Position begnügen, denn Bottas legte mit 1:14,280 min noch einmal nach.

Hamilton liess sich davon natürlich nicht entmutigen und versuchte es erneut. Er schaffte es auch kurz nach vorne – bis ihn Bottas mit 1:14,046 min erneut übertrumpfte. Der dreifache Champion verlor im Vergleich zum Team-Neuling vor allem im Mittelsektor viel Zeit. Hamilton strengte sich noch einmal an und schaffte es schliesslich mit 1:12,961 min als Erster, die 1:13er-Grenze zu durchbrechen.

Schliesslich schaltete sich auch Vettel in das Silberpfeil-Duell ein, der Heppenheimer reihte sich mit nur 46 Tausendstel Rückstand auf die Bestzeit hinter Hamilton ein. Sein WM-Gegner verstand die Warnung und legte noch einmal zu. Mi 1:13,809 min verbesserte er die Bestmarke noch einmal um rund eineinhalb Zehntel.

Während sich die Schnellsten gegenseitig antrieben, kämpfte Alonso wieder einmal mit seinem Dienstwagen. Der Asturier, der sich lange in der Box hatte gedulden müssen, kam nicht umhin, seinen Renner mit rauchendem Heck in der zehnten Kurve abzustellen.

Auch in den letzten Minuten blieb es spannend. Während sich Verstappen bei einem harten Verbremser einen Bremsplatten einhandelte, wunderte sich Hamilton über ein Murmeltier, das vor seiner Fahrzeugnase vorbeiflitzte. Die Zuschauer bekamen auch noch einige Fahrfehler zu sehen, von denen Ocons Dreher in der sechsten Kurve einer der Grösseren war.

Am Ende durfte sich Hamilton mit 1:13,809 min über die erste Bestzeit des Wochenendes freuen. Hinter dem fünffachen Kanada-GP-Sieger reihte sich WM-Leader Sebastian Vettel ein. Dahinter komplettierten Bottas, Räikkönen, Pérez, Ocon, Verstappen, Massa, Ricciardo und Kvyat die Top-10. Vandoorne, Magnussen, Stroll, Grosjean, Hülkenberg, Alonso, Ericsson, Palmer, Wehrlein und Sainz folgten auf den weiteren Rängen.

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