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Pirelli-Chef Provera und Ferrari: Keine Neutralität

Von Mathias Brunner
​Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (69) spricht über das Engagement seiner Firma in der formel 1. Der Italiener sagt, wieso es ihm schwerfällt, bei Siegen von Ferrari neutral zu bleiben.

Wir stehen mitten in einem wunderbaren WM-Kampf. Sky-GP-Experte Martin Brundle vor dem Grand Prix von Silverstone: «2017 reisen wir zu den Rennen, und es ist vorher wirklich nicht klar, wer dieses Mal die Nase vorne haben wird – Mercedes oder Ferrari? Oder erleben wir gar einen Erfolg von Red Bull Racing, die immer stärker werden? Das finde ich alles wunderbar. Die Saison entwickelt sich zudem nach dem Sieg von Bottas in Österreich zu einem echten Dreikampf. Das macht Laune.»

Vor einem Grand Prix steht 2017 nur eines fest: Pirelli wird gewinnen. Der italienische Reifenhersteller ist seit 2011 Alleinausrüster im Grand-Prix-Sport, dieser Vertrag gilt bis Ende 2019.

Auf dem italienischen Radiosender GR Parlamento hat Pirelli-Konzernchef Marco Tronchetti Provera (69) zum Engagement seiner Firma im GP-Sport, über Ferrari und die Saison 2017 gesprochen. Nach der Flaute von Ferrari 2016 – kein einziger GP-Sieg – hat sich der berühmteste Rennstall der Welt stark zurückgemeldet. Sebastian Vettel ist kurz vor Halbzeit der Saison WM-Leader.

Tronchetti Provera ist davon überzeugt: «Ferrari-Siege in der Formel 1 sind gut für alle. Eine Formel 1 ohne ein konkurrenzfähiges Ferrari verliert an Anziehungskraft. Nach Jahren des Leidens dürfen sich die Italiener endlich wieder freuen, und alle drücken Sebastian Vettel fest die Daumen. Ich auch. Ich weiss ja, dass ich neutral sein sollte. Aber ein siegreiches Ferrari erzeugt in der Formel 1 eine ganz andere Dynamik. Und dann bin ich halt letztlich auch Italiener, ein Ferrari-Sieg geht mir einfach ans Herz.»

Der Mailänder Spitzenmanager betont, dass Pirelli mit dem Engagement im Grand-Prix-Sport sehr zufrieden ist: «Wir haben fabelhafte neue Rennautos, für die wir grössere Reifen gebaut haben, die technische Herausforderung ist für uns das Salz in der Suppe. Wir wollten Reifen bauen, mit welchen die besten Piloten der Welt länger am Limit fahren können, und diesen Weg werden wir weiter beschreiten. Die Formel 1 ist ein tolles Spektakel und für uns die beste Bühne, um technische Expertise in die Auslage stellen zu können.»

Böse Gerüchte um Pirelli und Ferrari

Als Ferrari einen beneidenswerten Saisonbeginn zeigte, begann in der Neidgesellschaft Formel 1 schnell das Gerücht zu kursieren: Hat Pirelli die Walzen auf Ferrari massgeschneidert?

Es fiel auf, wie schnell die Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die Mailänder Reifen ins beste Nutzfenster bringen und sie dort halten konnten. Damit tat sich Hauptgegner Mercedes schwer.

Firmenchef Marco Tronchetti Provera damals, ebenfalls bei GR Parlamento: «Es ist sehr einfach – die Reifen sind für alle gleich. Der Grund für die guten Leistungen von Ferrari ist schlicht, dass dieses Team ein hervorragendes Auto gebaut hat. Vielleicht hat dieser Fortschritt einige Leute überrascht. Wir sollten diese Leistung anerkennen.»

«Sebastian Vettel hat unheimlich seriös gearbeitet, was die Entwicklung der 2017er Reifen angeht, er hat sich uns ständig zur Verfügung gestellt, Andere waren nicht so oft verfügbar.»

Durch die Blume bestätigt Provera damit, was der frühere Ferrari-Werkspilot Stefan Johansson schon mehrfach betont hat: «Ich hatte im Spätsommer 2016 vorhergesagt – ich wette darauf, dass es von Vorteil sein wird, wie sich Sebastian Vettel in die Testarbeit mit Pirelli reinhängt. Er war der einzige Top-Fahrer, der sich in dieser Weise engagiert hat. Ich war überzeugt davon, das wird sich für Vettel und damit für Ferrari auszahlen, und genau danach sieht es nun aus.»

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