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Kaputter Pirelli am Räikkönen-Ferrari: Analyse ist da

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen in England mit kaputtem Reifen

Kimi Räikkönen in England mit kaputtem Reifen

​Formel-1-Ausrüster Pirelli hat die Schadenanalyse des kaputten Reifens von Kimi Räikkönen in Silverstone abgeschlossen. Was die Mailänder über den Defekt am Wagen des Finnens herausgefunden haben.

Riesenpech für die beiden Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel kurz vor Schluss des Grossen Preises von Grossbritannien. Kimi verlor einen scheinbar sicheren zweiten Platz wegen eines Reifendefekts, kurz darauf humpelte auch die sonst so zuverlässige Gina von Sebastian Vettel – ebenfalls Reifenschaden!
Kimi Räikkönen stand vor einem Rätsel: «Ich weiss nicht, was da passiert ist, der Reifen löste sich einfach auf. Es war keine Explosion, die Lauffläche hat sich vielmehr abgelöst.»

Der Weltmeister von 2007 verlor mit seinem Defekt in Runde 49 den scheinbar sichereren zweiten Platz, Vettel büsste eine Runde später den dritten Platz ein und wurde nur Siebter. Dadurch beträgt sein Vorsprung im WM-Zwischenklassement nur noch einen Punkt auf Silverstone-Sieger Lewis Hamilton.

Zum Defekt am Wagen von Vettel teilte Pirelli mit: «Die Untersuchung hat den ersten Eindruck aus England erhärtet: Der Grund für den Schaden war ein schleichender Plattfuss. Die Fahrt zurück zur Box hat den Reifen dann endgültig kaputt gemacht.»

Worauf der schleichtende Plattfuss zurückzuführen war, konnte Pirelli nicht erklären.

Gerüchte in England, wonach Ferrari in Sachen Aufhängungseinstellung oder Reifendruck etwas Anderes mache als die Gegner, sind haltlos: Pirelli gibt in Sachen Reifensturz und Reifendruck ein enges Fenster vor. Erlaubt waren in England 3,5 Grad Sturz an der Vorderachse, der Reifendruck vorne von 22,5 PSI war nicht ungewöhnlich.

Nun ergänzt Pirelli zum Schaden am Auto von Kimi Räikkönen: «Wir haben Schäden an zwei Stellen des Reifengürtels gefunden, nahe an der Reifenschulter. Diese beiden Beschädigungen sind im restlichen Reifen nicht zu finden. Auch der Gürtel an sich und die Reifenstruktur weisen keine Ermüdungserscheinungen auf. Wir glauben daher daran, dass die erste Ursache für den Schaden der Kontakt mit einem Fremdkörper ist.»

«Wir haben umfangreiche Tests mit Reifen aller Konkurrenten durchgeführt, die teilweise bis zur Zerstörung der Reifen gingen. Wir haben auch Walzen untersucht, die mehr Runden auf dem Buckel hatten als jene von Räikkönen. Bei keinem weiteren Fall ist es zu einem ähnlichen Defekt gekommen. Wir gelangen daher zum Schluss, dass der Reifen an sich kein Problem darstellt.»

Pirelli wäscht sich also rein. Es bleibt nur der Umkehrschluss, dass Kimi Räikkönen, vielleicht bei einem kurzen Ausflug neben der Bahn, den Reifen beschädigt haben muss.

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