Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Stürzt die Quote nach dem Ferrari-Desaster jetzt ab?

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

RTL kann sich bislang über eine starke Saison freuen. Doch möglicherweise wird sich das Interesse in Deutschland nun in Grenzen halten.

Quoten eines Formel-1-Rennens am frühen Morgen sind immer etwas zwiespältig. Klar: Von den absoluten Zahlen her sind die 2,19 Millionen Zuschauer im Schnitt beim Japan-GP das schlechteste Ergebnis des Jahres für RTL.

Doch der frühe Start um 7 Uhr sorgt traditionell für niedrigere Quoten. Aber: Im Vergleich zum Vorjahr musste der Kölner Privatsender einen Rückgang verzeichnen, 2016 hatten noch 2,27 Millionen eingeschaltet. Was dazu beigetragen haben dürfte: Nach Sebastian Vettels frühem Ausfall dürften sich einige Fans wieder ins Bett verkrochen haben.

Unter dem Strich hat RTL nun in immerhin in zehn von 16 Rennen im Vergleich zum Vorjahr zwar ein Plus verzeichnet. Doch nun droht nach dem Ferrari-Desaster in Asien, also in Singapur, Malaysia und Japan mit nur zwölf Punkten für Vettel, eine frühe WM-Entscheidung.

Lewis Hamilton kann angesichts eines Vorsprungs von 59 Punkten den Sack bereits in Austin zumachen. Nur noch die kühnsten Optimisten glauben noch an eine echte WM-Chance von Vettel, erst recht nach den Vorkommnissen der vergangenen Wochen. 100 Punkten sind in den letzten vier Rennen noch zu holen.

Das Bittere: Die kommenden Rennen in Austin, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi finden zum Teil zur Prime Time am Abend statt, Austin ab 21 Uhr, Mexiko ab 20 Uhr und Brasilien noch ab 17 Uhr.

Im vergangenen Jahr brachte der verrückte Brasilien-GP satte 6,8 Millionen Zuschauer. Damals kämpfte bekanntlich Nico Rosberg gegen Hamilton um den Titel. Gut möglich also, dass die bislang starke Bilanz eine empfindliche Delle erhält.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sprach in Japan dann auch nicht nur von einem herben Rückschlag für Vettel. «Auch für die Fans. Denn es scheint, als würden wir doch nicht die spannende Schlussphase erleben, die wir uns in der Sommerpause ausgemalt hatten.»

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