Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

FP2 Brasilien: Bestzeit von Champion Lewis Hamilton

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton drehte am Trainingsfreitag in Brasilien die schnellste Runde

Lewis Hamilton drehte am Trainingsfreitag in Brasilien die schnellste Runde

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton war auch im zweiten freien Training zum Brasilien-GP der schnellste Mann auf der Piste. Ferrari-Star Sebastian Vettel drehte die viertschnellste Runde.

Nachdem im ersten Training bereits Mercedes-Junior George Russell und Ferrari-Nachwuchshoffnung Charles Leclerc im ersten freien Training zum Brasilien-GP hatten teilnehmen dürfen, war im zweiten Training am Nachmittag mit Antonio Giovinazzi ein weiteres Ferrari-Nachwuchstalent an der Reihe.

Der Italiener rückte im Haas-Renner von Kevin Magnussen aus, während Sauber-Pilot Pascal Wehrlein und Force India-Routinier Sergio Pérez ihre Dienstwagen wieder übernehmen und ihre ersten Runden auf dem Autódromo José Carlos Pace in diesem Jahr drehen durften. Kaum zum Fahren waren auch die Toro Rosso-Piloten Pierre Gasly und Brendon Hartley gekommen.

Beide Formel-1-Rookies wurden durch Probleme mit der Renault-Antriebseinheit eingebremst, der Neuseeländer musste seinen Renner sogar am Pistenrand abstellen, weil sein Motor in Rauch aufgegangen war. Der Langstrecken-Weltmeister, der heute seinen 28. Geburtstag feiert, rückte denn auch schon früh aus. Der Erste auf der Piste war aber Romain Grosjean, der – wie Hartley auch – auf den weichen Reifen Gas gab.

Einen frühen Auftritt legten auch die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen hin, wobei sich Letzter bereits auf seiner ersten Runde über Funk beklagte, weil starke Vibrationen seine Fahrt erschwerten. Sein Stallgefährte setzte sich derweil mit 1:10,993 min an die Spitze der Zeitenliste, dahinter reihte sich Fernando Alonso mit mehr als 1,2 sec Rückstand ein.

Romain Grosjean ärgert Sebastian Vettel

Entsprechend schnell wurde der Spanier durchgereicht, erst musste er auf den dritten Platz rücken, weil Pérez die bis dato zweitschnellste Runde drehte, dann sorgte Räikkönen mit einer neuen Bestzeit für einen neuerlichen Positionsverlust. Der Finne schaffte die 4,309 km in 1:10,855 min, blieb damit aber nicht lange der Schnellste, denn Vettel legte nach und schaffte es acht Hundertstelsekunden schneller als sein Stallgefährte um den Interlagos-Rundkurs.

Acht Minuten nach dem Start des zweiten Trainings schaffte es auch Hartleys Teamkollege Gasly wieder auf die Piste. Die Toro Rosso-Mechaniker hatten auf ihre Mittagspause verzichten müssen und ganze Arbeit geleistet, weil sie beide Renner rechtzeitig zum zweiten Training wieder repariert hatten.

An der Spitze des Zeitenmonitors wechselten die Ferrari-Piloten noch einmal die Positionen, bevor erst Max Verstappen und dann Valtteri Bottas den ersten Platz eroberten. Vettel durfte sich derweil über Grosjean ärgern, der auf einer gemütlichen Runde unterwegs war und dem Ferrari-Fahrer bei einem schnellen Versuch im Weg stand. Der Genfer wurde zwar von seinem Team gewarnt, doch seiner Ansicht nach nicht früh genug. «Er war sehr viel näher dran», bellte der Haas-Pilot in den Funk.

Auch Bottas dufte sich zu diesem Zeitpunkt ärgern, denn sein Teamkollege verdrängte ihn mit 1:09,742 min von der Spitzenposition. Damit war der Weltmeister 0,118 sec schneller als sein Stallgefährte. Der Brite belegte auch die Spitzenposition, nachdem Räikkönen als Erster im zweiten Training auf den superweichen Reifen Gas gegeben hatte. Auch Vettel liess sich die rot markierten Gummis aufziehen, schaffte es aber auch nicht an die Zeit des Mercedes-Stars heran.

Schrecksekunden für Ericsson und Vandoorne

Stattdessen setzte sich Bottas kurz darauf mit 1:09,563 min an die Spitze. Der Finne war allerdings im Gegensatz zu Hamilton auf den superweichen Reifen unterwegs, während sein Stallgefährte seine Bestzeit auf den weichen Reifen gedreht hatte. Kaum hatte auch er die weichste zur Verfügung stehende Mischung drauf, sorgte er mit 1:09,515 min für eine neue Bestzeit, mit der er allerdings nur 48 Tausendstel schneller als Bottas blieb.

Während sich die Mercedes-Piloten gegenseitig zu neuen Bestleistungen antrieben, musste Alonso eine Zwangspause einlegen, weil «ein kleines Problem» an seiner Antriebseinheit aufgetaucht war, wie das Team mitteilte. Der Asturier hatte Glück im Unglück und konnte bald darauf wieder Gas geben.

Für eine Schrecksekunde sorgte Marcus Ericsson, der seinen Sauber in der elften Kurve seitwärts in die Streckenbegrenzung setzte. Der Schwede konnte von Glück reden, dass er aus eigener Kraft an die Box zurückfahren konnte, obwohl er ziemlich heftig in die Streckenbegrenzung einschlug. Der Sauber-Pilot erklärte daraufhin über Funk, dass er einen Schaden an seinem Renner vermutete.

Auch für Stoffel Vandoorne wurde es gleich darauf ungemütlich. Das McLaren-Talent legte während seines Longruns in der zweiten Kurve einen Dreher hin, hatte dabei aber noch mehr Glück als Ericsson, weil er nicht einschlug und deshalb hinterher aus eigener Kraft unverrichteter Dinge weiterfahren konnte.

Dreher von Romain Grosjean

Für Unterhaltung sorgten auch Esteban Ocon und Nico Hülkenberg, denn der Force India-Pilot knallte die Tür zu, als der Deutsche an ihm vorbeiziehen wollte. «Was zum Teufel macht er da?», wunderte sich der junge Franzose am Funk.

Kurz nach Halbzeit führte Hamilton die Zeitenliste immer noch mit 1:09,515 min an. Bottas, Daniel Ricciardo, Vettel, Verstappen, Räikkönen, Ocon, Felipe Massa, Hülkenberg und Carlos Sainz komplettierten zu diesem Zeitpunkt die Top-10. Dahinter hatten sich Pérez, Vandoorne, Lance Stroll, Alonso, Gasly, Grosjean, Hartley, Pascal Wehrlein, Ericsson und Giovinazzi eingereiht.

Die Zuschauer am Autódromo José Carlos Pace bekamen auch in der zweiten Trainingshälfte viel geboten – nicht immer freiwillig, wie etwa im Fall von Grosjean, der in der vierten Kurve einen Dreher hinlegte und hinterher gleich am Funk Entwarnung gab: «Okay, das Auto ist in Ordnung, die Reifen wohl weniger.»

Weil die meisten GP-Piloten daraufhin die Rennsimulationen in Angriff nahmen, änderte sich in der Folge nicht mehr viel an der Zeitenliste. Einzig Alonso schaffte es mit 1:10,655 min noch in die Top-10. Der Longrun-Vergleich zwischen Hamilton und Verstappen zeigte, dass der Mercedes-Star auch im Renntrimm schnell unterwegs war.

Regentropfen in der Boxengasse

20 Minuten vor dem Ende des Trainings fielen in der Boxengasse die ersten Regentropfen. Trotzdem rückte Giovinazzi kurz darauf auf den weichen Reifen aus, nachdem er eine längere Pause hatte einlegen müssen

Die dunklen Wolken am Himmel liessen nichts Gutes erwarten, entsprechend viel war auf der Strecke los, weil alle die letzten Trainingsminuten im Trockenen nutzen wollten. Einzig Ericsson, der seinen Renner in die Streckenbegrenzung gesetzt hatte, fehlte auf der Bahn.

Während Ricciardo über Funk berichtete, dass sich die weichen Reifen im Renntrimm genauso wie die superweichen Gummis verhalten, hatte sein Teamkollege Verstappen alle Hände voll zu tun, um seinen Renner auf der Piste zu halten.

Der Longrun-Vergleich zwischen Mercedes und Ferrari zeigte, dass die Roten auf den superweichen Reifen nahe an den Silberpfeilen dran sind. Nur eine Zehntel trennen den Deutschen vom Weltmeister, der die Nase vorn hat. Dafür darf sich Vettel über eine Zehntel Vorsprung auf Bottas freuen.

Hamilton blieb der Schnellste des Trainingsfreitags. Bottas, der nur 48 Tausendstel langsamer als der Spitzenreiter blieb, Ricciardo, Vettel, Verstappen, Räikkönen, Ocon, Massa, Hülkenberg und Alonso komplettierten die Top-10. Dahinter reihten sich Sainz, Pérez, Vandoorne, Stroll, Grosjean, Gasly, Hartley, Wehrlein, Ericsson und Giovinazzi ein.

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