Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

FP2 Abu Dhabi: Hamilton knapp schneller als Vettel

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton blieb im zweiten freien Training von Abu Dhabi der Schnellste

Lewis Hamilton blieb im zweiten freien Training von Abu Dhabi der Schnellste

Formel-1-Champion Lewis Hamilton hat sich in der Generalprobe von Abu Dhabi gegen die Konkurrenz durchgesetzt und in der Dämmerung die schnellste Runde gedreht. Sebastian Vettel blieb jedoch nicht viel langsamer.

Bis zum zweiten freien Training zum Abu Dhabi-GP hatte sich der Asphalt des Yas Marina Circuits auf 32 Grad Celsius abgekühlt. Damit durften die Formel-1-Piloten in ähnlichen Bedingungen ausrücken, die auch für den letzten GP des Jahres erwartet werden. In der Hitze der Nachmittagssonne hatte noch Ferrari-Star Sebastian Vettel das Tempo vorgegeben. Champion Lewis Hamilton hatte sich mit 0,120 sec Rückstand auf Position 2 eingereiht. Auch Red Bull Racing-Star Max Verstappen war schnell unterwegs gewesen.

Die zweite Session wurde mit Spannung erwartet, da es sich um das mit Abstand wichtigste Training des Wochenendes handelt. Schliesslich findet auch die letzte Trainingsstunde am Samstag wieder bei deutlich höheren Temperaturen als das Qualifying und das Rennen statt. Trotzdem dauerte es zehn Minuten, bis mit den Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die ersten Bestzeit-Kandidaten eine schnelle Runde drehten. Wie der Rest des Feldes waren auch die Stallgefährten in Rot auf superweichen Reifen unterwegs.

Räikkönen beschwerte sich gleich über Vibrationen auf seinem Reifensatz, trotzdem behielt er mit 1:40,224 min vorerst die Nase vorn. Vettel blieb mehr als eine halbe Sekunde langsamer und war damit Zweitschnellster. Der vierfache Champion wurde kurz darauf aber von Valtteri Bottas auf den dritten Platz verwiesen. Dem Mercedes-Finnen fehlten knapp zwei Zehntel auf die Bestmarke seines Landsmanns.

Bottas’ Teamkollege Lewis Hamilton sorgte derweil für die ersten gelben Flaggen, in dem er in der achten Kurve einen Ausflug neben die Piste unternahm, der aber glücklicherweise ohne Folgen blieb. Auch Williams-Nachwuchshoffnung Lance Stroll erlebte eine Schrecksekunde. Der Teenager aus Kanada schaffte es gerade noch so, seinen Renner in der 20. Kurve abzufangen.

Der Erste, der auf den ultraweichen Reifen Gas gab, war Stoffel Vandoorne. Der McLaren-Star schaffte auf den violett markierten Gummis eine Rundenzeit von 1:40,224 min und kam damit an die Bestmarke von Räikkönen heran. Der Ferrari-Star verbesserte sich aber gleich darauf auf 1:39,908 min, trotzdem musste er die Spitzenposition bald räumen, denn Hamilton sorgte mit 1:39,720 min für eine neue Bestzeit. Auch Daniel Ricciardo war schneller als der Iceman unterwegs und kam bis auf 4 Hundertstel an die Spitzenmarke des Champions heran.

Dreher von Stoffel Vandoorne

Renault-Pilot Carlos Sainz leistete sich kurz darauf einen Fehler in der neunten Kurve und klagte hinterher über Boxenfunk: «Ich habe einen Bremsplatten.» In der 20. Kurve sorgte kurz darauf Vandoorne mit einem Highspeed-Dreher für Unterhaltung. Der schnelle Belgier schlug bei seinem halben Dreher nicht an, kam aber trotzdem nicht gleich weg. «Ich muss das Auto neu starten, es scheint nicht zu funktionieren», erklärte er über Funk – nur um kurz darauf doch loszufahren und die Box anzusteuern.

Für Hamilton kam das zu spät. Der Mercedes-Star, der auf einer schnellen Runde unterwegs war, musste seinen Versuch wegen des gestrandeten McLaren-Renners abbrechen, nachdem er zwei schnelle Sektor-Zeiten aufgestellt hatte. Der vierfache Weltmeister war nicht der Einzige, der sich ärgern durfte: Auch Routinier Felipe Massa, der in Abu Dhabi den letzten GP-Einsatz seiner Karriere absolviert, hatte Grund zur Klage. Das Williams-Urgestein musste seine ganze Fahrkunst anwenden, um sein Auto auf der Piste zu halten. «Ich habe starkes Übersteuern», klagte der Brasilianer am Funk.

Mittlerweile hatte Bottas mit 1:38,609 min die erste Position vor Hamilton übernommen. Der Finne war drei Zehntel schneller als der 62-fache GP-Sieger, der allerdings auf den superweichen Reifen und damit auf der härteren Mischung als der Spitzenreiter unterwegs war.

Hinter dem Silberpfeil-Duo belegten nach der ersten halben Stunde Ricciardo, Nico Hülkenberg, Vandoorne, Vettel, Räikkönen, Verstappen, Stroll und Sergio Pérez die weiteren Top-10-Positionen. Pierre Gasly, Fernando Alonso, Sainz, Esteban Ocon, Romain Grosjean, Felipe Massa, Pascal Wehrlein, Marcus Ericsson, Kevin Magnussen und Brendon Hartley komplettierten zu diesem Zeitpunkt die Zeitenliste.

Letzterer muss auch seinen vierten GP mit einer Strafversetzung in der Startaufstellung in Angriff nehmen – wie schon bei seinen drei vorangegangenen GP-Einsätzen. Denn der Quereinsteiger aus Neuseeland setzt auch beim letzten Rennen des JKahres eine neue MGU-H-Einheit ein. Deshalb muss er um zehn Startpositionen nach hinten rücken.

Daniel Ricciardo ärgert sich über Romain Grosjean

Grosjean sorgte kurz nach Ablauf der ersten halben Stunde mit einem Dreher in der 20. Kurve für Action. Der Genfer konnte zwar weiterfahren, steuerte daraufhin aber gleich die Box an, weil er im Cockpit einen eigenartigen Geruch ausmachte: «Hier riecht es verbrannt», meldete er, bevor er abbog.

Zuvor war der Haas-Pilot auch noch Red Bull Racing-Pilot Ricciardo im Weg. Der sonst so fröhliche Australier funkte mit sarkastischem Unterton: «Er war gut, er stand mir gar nicht im Weg.» Kurz nach Grosjean geriet auch Vandoorne in der 20. Kurve von der Strecke, diesmal konnte er aber unverrichteter Dinge weiterfahren.

Zur FP2-Halbzeit hatte Hamilton mit 1:37,877 min die Nase vorn. Vettel belegte mit 0,149 sec Rückstand den zweiten Platz vor Ricciardo, Räikkönen, Bottas, Verstappen, Hülkenberg, Alonso, Massa und Vandoorne. Sainz, Stroll, Pérez, Gasly, Ocon, Magnussen, Wehrlein, Ericsson, Hartley und Grosjean komplettierten die Liste. Bis auf Gasly, Ocon, Grosjean und Magnussen hatten sämtliche GP-Stars ihre schnellsten Runden auf den ultraweichen Reifen gedreht.

In der Haas-Box wurde hingegen eifrig geschraubt, weil ein Elektronik.Problem ausgemacht worden war. «Wir wissen nicht, ob wir es heute noch einmal auf die Strecke schaffen», berichtete Teamchef Günther Steiner. Und er stellte klar: «Das hat aber nichts mit den Bremsproblemen zu tun, die uns quälen, auch der Dreher hatte nichts mit den Bremsen zu tun.»

Valtteri Bottas schimpft über Nico Hülkenberg

Ganz andere Probleme quälten Mercedes-Pilot Bottas, der sich am Boxenfunk über Hülkenberg beschwerte, der nicht schnell genug Platz machte, obwohl er im Gegensatz zum Finnen nicht auf einer schnellen Runde unterwegs war. «Wir werden das mit Charlie Whiting anschauen», versprach sein Renningenieur.

Auch Bottas’ Landsmann Räikkönen durfte sich ärgern, der Iceman musste seinen Longrun nach einem Verbremser in der 17. Kurve abbrechen, kam danach aber gleich wieder auf die Piste. Kimi rückte auf ultraweichen Reifen aus, während sein Teamkollege Vettel Longruns auf den superweichen absolvierte.

Weil auch die meisten Konkurrenten Rennsimulationen absolvierten, gab es nicht viel Bewegung auf der Zeitenliste. Einzig das Force-India-Duo konnte sich verbessern, denn 20 Minuten vor dem Ende des Trainingstages führte Hamilton die Zeitenliste mit 1:37,877 min vor Vettel, Ricciardo, Räikkönen, Bottas, Verstappen, Pérez, Ocon, Hülkenberg, Alonso, Massa, Vandoorne, Sainz, Stroll, Gasly, Magnussen, Wehrlein, Ericsson, Hartley und Grosjean an.

Auch in den letzten Minuten war auf der Piste viel los, so sorgte etwa Hartley mit einem Dreher in der ersten Kurve für Unterhaltung und Wehrlein unternahm einen Ausritt in der neunten Kurve. Bis auf Grosjean waren zu diesem Zeitpunkt auch alle GP-Stars auf der Piste unterwegs.

Am Ende durfte sich Hamilton mit 1:37,877 min über die Bestzeit freuen. Vettel blieb mit 1:38,026 min Zweitschnellster. Ricciardo, Räikkönen, Bottas, Verstappen, Pérez, Ocon, Hülkenberg und Alonso komplettierten die Top-10. Massa, Vandoorne, Sainz, Stroll, Gasly, Magnussen, Wehrlein, Ericsson, Hartley und Grosjean belegten die weiteren Ränge.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 5