Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Trotz Sauber-Deal: Keine leeren Drohungen von Ferrari

Von Rob La Salle
Ferrari-Oberhaupt Sergio Marchionne stellt klar, dass der Fiat-Chrysler-Konzern nicht um jeden Preis im GP-Zirkus bleiben will – und das, obwohl das Formel-1-Engagement durch die Alfa Romeo-Rückkehr ausgebaut wurde.

Sergio Marchionne nutzte die Pressekonferenz im Museo Storico Alfa Romeo, um einige Worte über die Formel-1-Zukunft von Ferrari zu verlieren. Der Chef des Fiat-Chrysler-Konzerns hatte in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen gesorgt, indem er in der Diskussion um die Motoren-Zukunft der Königsklasse auch mit einem Ausstieg des ältesten GP-Rennstalls der Welt aus dem WM-Zirkus gedroht hatte.

Trotz der klaren Worte, die der geschäftstüchtige Unternehmer fand, wurde das Formel-1-Engagement der Fiat-Chrysler-Gruppe mit dem Sauber-Deal von Alfa Romeo intensiviert. Der neue Titelsponsor der Schweizer wird auch auf technischer, kommerzieller und strategischer Ebene mit dem Rennstall aus Hinwil zusammenarbeiten. Das legt die Frage nahe, wie ernst die Ausstiegsdrohungen des italienisch-kanadischen Managers zu nehmen sind.

Doch Marchionne stellt klar: «Wenn sich die Formel 1 in die falsche Richtung entwickelt, dann wird Ferrari einen anderen Weg finden, um die eigene technische Exzellenz unter Beweis zu stellen.» Und er betont: «Das Abkommen zwischen Alfa Romeo und Sauber läuft Ende 2020 aus, und zu diesem Zeitpunkt kann auch Ferrari aussteigen.»

«Eine Formel 1, in der die Autos standardisiert und aus technischer Sicht nicht unterscheidbar sind, interessiert uns nicht», erklärt der Ferrari-Boss, der gleichzeitig beteuert: «Wir pflegen aber eine gute Beziehung zu den Formel-1-Verantwortlichen und teilen Chase Careys Enthusiasmus, mit dem er die Marke in eine neue Richtung lenkt. Wir befinden uns in einem stetigen Dialog und wir haben bis 2020 Zeit, um eine Lösung zu finden, die für Ferrari vorteilhaft ist. Wir haben Chase Carey klar gemacht, was wir wollen und dass wir nicht gehen möchten. Nun müssen wir einen Kompromiss finden.»

Der neue Formel-1-Zirkusdirektor Chase Carey zerstreut die Bedenken des Ferrari-Oberhaupts. «Natürlich bleiben die Unterschiede bei den Fahrzeugen bestehen, und wir glauben, dass das auch wichtig ist. Wir müssen aber auch Mittel und Wege finden, um zu verhindern, dass die Teams Millionen von Dollar für Entwicklungen ausgeben, die weder dem Fan noch dem Sport etwas bringen.»

«Die Bestrebungen zur Kostensenkung werden sehr individuell ausfallen, die Schwerpunkte werden dabei die Aerodynamik und die Motoren sein. Es ist ganz einfach: Wir wollen den Wettbewerb verbessern und die Kosten senken», verspricht der Amerikaner.

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