Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Jean Todt von Kritik an Kopfschutz Halo überrascht

Von Mathias Brunner
​FIA-Chef Jean Todt (71) hat für die Saison 2018 den Kopfschutz Halo durchgezwängt. Beim Formel-1-Finale von Abu Dhabi wunderte sich der Franzose über die anhaltende Kritik am Metallbügel.

Der Grosse Preis von Abu Dhabi 2017 wird als jenes Rennen in die Formel-1-Historie eingehen, bei welchem die GP-Boliden letztmals ohne Kopfschutz unterwegs waren. 2018 kommt der Schutzbügel Halo (Heiligenschein). Ob es den Fans und den Fahrern nun passt oder nicht. FIA-Präsident Jean Todt hat am Yas Marina Circuit bekräftigt: «Es gibt keinen Weg zurück. Der Halo kommt und bleibt. Einfach weil er einen unglaublich hohen Nutzen für mehr Sicherheit bietet. Ich bin fasziniert, was alles geschrieben worden ist. Dabei ist der Halo nur ein Teil der natürlichen Kontinutität der Formel 1. Halo muss nicht das letzte Wort sein. Wenn wir eine bessere Lösung finden, dann werden wir die bringen.»

Im weiteren Verlauf der Medienrunde hat der 71jährige Franzosen ein wenig vertieft, was ihm bei der Lektüre der Berichte um Halo aufgefallen ist. «Ich bin von der Kritik am Halo überrascht, sehr sogar. Für mich ist der Halo nur eine kleine Änderung, die aber einen enormen Nutzen für die Sicherheit bringt.»

«Die Formel 1 ist die Königsklasse. Wenn es um den Grand-Prix-Sport geht, dann äussern sich die Medien lautstark. Aber der Halo ist ja auch bei anderen Einsitzerkategorien eingeführt worden, da gab es so gut wie keine Kommentare. Für mich bleibt zentral – der Halo macht den Rennsport für den Fahrer sicherer.»

«Nun geht es um Feinarbeit der Ingenieure. Kugelsicher ist der Halo auch nicht. Aber er war die beste Lösung, die wir finden konnten. Der Motorsport mag vielleicht nicht mehr so gefährlich sein wir früher, aber er ist noch immer gefährlich genug. Wir bleiben bei unserer Linie – wenn wir etwas finden, das der Sicherheit dienlich ist, dann führen wir das auch ein.»

Lewis Hamilton hatte im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi geätzt: «Wir erleben gerade die letzte Ära schöner GP-Autos. Es ist das letzte Rennen, in dem die Autos gut aussehen werden. Im nächsten Jahr geht es optisch bergab. Aber immerhin steigt die Sicherheit.» Und mit Blick auf das gewöhnungsbedürftige Aussehen der Sicherheitsvorrichtung, die viele mit den Riemen einer Flip-Flop-Sandale vergleichen, scherzte er: «Vielleicht sollte ich eine neue Flip-Flop-Marke gründen.»

Etwas weniger scharf fiel die Kritik von Sebastian Vettel aus. Der Ferrari-Star betont: «Ich weiss schon, dass der Halo im nächsten Jahr kommt, aber daran habe ich nicht gedacht. Vielleicht haben die Kritiker recht. Die Autos werden auf jeden Fall anders aussehen. Alles, was ich bisher gesehen habe, sieht deutlich anders aus. Aber andererseits glaube ich auch, dass wir uns alle daran gewöhnen werden. Es besteht aber kein Zweifel daran, dass die Autos besser aussehen, wenn sie wie jetzt ohne den Halo unterwegs sind. Aber ich bin mir sicher, dass wir damit leben lernen und dass wir an der Optik auch arbeiten werden, um diese zu verbessern. Wahrscheinlich ist es letztlich gar keine so grosse Sache.»

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