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Kanada-GP in Montreal: Neue Boxen für 48 Millionen

Von Mathias Brunner
​Im Juni 2017 ist ein Abkommen zur Austragung des Grossen Preises von Kanada vorzeitig bis 2029 verlängert worden. Eine Bedingung dafür: Eine neue Boxenanlage. Die Kanadier zeigen, wie hübsch die wird.

Am Samstag vor dem Kanada-GP im Juni 2017 konnte Montreal-Bürgermeister Denis Coderre am Circuit Gilles Villeneuve verkünden: Der Grosse Preis bleibt in seiner Stadt, das neue Abkommen währt bis zum Jahr 2029.

Montreal ist seit 1978 mit zwei Ausnahmen (1987 und 2009) fester Bestandteil des Formel-1-WM-Kalenders. 1987 guckten die Fans in die Röhre: Das Rennen musste aus einem skurrilen Grund abgesagt werden – die beiden Brauereikonzerne Labatt und Molson stritten sich um das Sponsoring. Die Organisatoren, nicht dumm, nutzten den Ausfall, um die Boxenanlage von einem Ende des Olympischen Ruderbeckens ans andere zu verlegen. Für 2009 konnten sich die Kanadier mit dem damaligen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone finanziell nicht einigen.

Auch beim neuen Vertrag ging es um Finanzen: Eine Bedingung für das Abkommen bestand darin, dass die Kanadier endlich ihr Versprechen einlösen, die alte Boxenanlage abzureissen.

Die Verhältnisse am Ruderbecken sind in die Jahre gekommen. Das Fahrerlager ist zu eng, mit der Zeit mussten Teamhäuschen aufs Ruderbecken hinausgebaut werden, um mehr Raum zu gewinnen.

Aber mit solchen provisorischen Lösungen soll endlich Schluss sein.

Der grösste Sportanlass von Kanada im «Parc Jean Drapeau» erfreut sich anhaltender Beliebtheit bei Fans und Formel-1-Zirkus; Stadt, Provinz Québec und die Tourismusbehörden auf regionaler und nationaler Ebene wissen um die Magnetkraft des Rennens. In keiner Formel-1-Stadt wird so tüchtig gefeiert und der Grand-Prix-Sport so warmherzig willkommen geheissen wie in Montreal.

Nun haben die Kanadier erste Grafiken davon veröffentlicht, wie das kommende neue Boxengebäude aussehen soll. Die Fläche für Gästebereiche im zweiten und dritten Stock werden fast verdreifacht, es wird zeitgemäss-geräumige Boxen für die Rennställe geben, ein neues Medienzentrum, einen neuen Kontrollturm. Die ganze Anlage wirkt luftig und leicht. Den Parkbetreibern war es sehr wichtig, dass sich die neue Anlage harmonisch ins Parkbild einfügt.

Die Gesamtkosten werden auf 48 Millionen Dollar geschätzt, 30 davon bezahlt die Stadt Montreal, 18 die Provinz Québec.

Die ersten Bagger werden nach dem Kanada-GP 2018 auffahren, die Bauarbeiten sollen bis April 2019 abgeschlossen sein.

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