Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Martin Brundle: Formel 1 ohne Ferrari? Reiner Bluff!

Von Rob La Salle
​Ferrari-Präsident Sergio Marchionne bekräftigt: Wenn die Formel-1-Führung Entscheidungen fällt, die Ferrari nicht gefallen, verlassen die Italiener den GP-Sport. Sky-GP-Experte Martin Brundle: «Das ist ein Bluff!»

Firmenchef Sergio Marchionne lässt nicht locker: Der Fiat/Chrysler-Konzernchef und Ferrari-Präsident hat in Maranello die italienischen Medien zum traditionellen Weihnachts-Mittagessen empfangen. Und der Fiat-Sanierer Marchionne wiederholte dabei seine Drohung, wonach Ferrari aus der Formel 1 aussteigen könnte: «Wenn die glauben, dass wir das nur vorgeben, dann spielen sie mit dem Feuer.»

«Was mir am meisten stinkt – dass ein so erfahrener Mann wie Ross Brawn Wege gehen will, die der DNA der Formel 1 widersprechen. Die Autos gleichzuströmen und mit einfachen und wirtschaftlichen Motoren à la NASCAR auszurüsten, das interessiert uns nicht. Das wahre Problem ist doch, dass wir zu wenig Überholmanöver sehen und aufregendere Rennen brauchen. Wir brauchen Entscheidungen, mit welchen alle leben können. Sonst ist Ferrari weg. Wenn die glauben, dass wir nur bluffen, dann spielen sie mit dem Feuer. Im neuen Vertrag mit Liberty Media gibt es die Möglichkeit, sich aus dem Abkommen rauszuwinden. Und Ferrari ist kraftvoll genug, um andere mitzuziehen und eine alternative Meisterschaft zu gründen!»

Der Engländer Martin Brundle ist in der Formel 1 von Brasilien 1984 bis Japan 1996 158 Grands Prix alt geworden. Der heute 58-Jährige ist seit zwanzig Jahren als TV-Experte tätig – zunächst bei ITV, dann bei der BBC, seit 2012 bei Sky.

Der Sportwagen-Champion von 1988 (mit Jaguar) geht Marchionne nicht auf den Leim und sagt bei Sky Sports: «Die neue Formel-1-Führung um Grossaktionär Liberty Media muss mutig sein. Sie müssen sagen: „Das ist die Zukunft der Formel 1, das ist die richtig, die wir einschlagen – entweder ihr seid dabei oder eben nicht.“ Das müssen sie allen Beteiligten glasklar machen.»

Zur wiederholten Drohung von Marchionne sagt Brundle: «Ich glaube, die bluffen. Nur eine Gegenfrage: Wo bitteschön sollen sie denn hin? Sollen sie sich in der Formel E von Rennställen wie Mahindra den Hintern versohlen lassen? In Le Mans fahren sie schon, sie haben die GT-Weltmeisterschaft gewonnen, und keiner weiss es.»

«Ferrari macht weltweit keine Werbung, nichts, denn die Formel 1 ist die ganze Werbung, die sie brauchen.»

Brundle ist weiter der Meinung: Vor dem Hintergrund einer immer populäreren Formel E und einer stabilen NASCAR-Serie in den USA muss die Formel 1 kecker werden. «Die Formel 1 muss die schnellsten und die lautesten Rennwagen haben, mit den besten Piloten der Welt. Nur das kann der Anspruch der Formel 1 sein. Das zu erreichen, ist gar nicht mal so schwierig, nur stehen diesem Ziel wie üblich schrecklich viel Politik und Eigeninteressen im Weg.»

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