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FIA warnt: Keine Tricks mit Radaufhängung und Lenkung

Von Adam Cooper
​Oft kommen die hellsten Köpfe der GP-Teams auf pfiffige Ideen, wie das Reglement ausgelegt werden kann. Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting versucht, Tricks mit Radaufhängung und Lenkung einzudämmen.

Das Problem ist ein altes: Den Technikspezialisten des Autoverbands FIA steht eine vierstellige Zahl an Spezialisten der zehn Rennställe gegenüber, die sich immer wieder überaus clevere Lösungen einfallen lassen. Die FIA-Techniker rund um Rennleiter Charlie Whiting probieren dann jeweils, mit neuen Anordnungen mögliche Löcher im Reglement zu stopfen.

Die jüngste technische Direktive von Whiting beschreibt Lösungen bei Lenkung und Radaufhängung, die dazu führen, dass bei Kurvenfahrt der Vorderwagen abgesenkt wird – wodurch der Frontflügel mehr Abtrieb erzeugen könnte. Von nun an darf sich die Bodenfreiheit bei Kurvenfahrt nicht mehr als um fünf Millimeter verändern.

Die Angelegenheit wurde bei einer Sitzung der Technikchefs in London diskutiert. Es liegt in der Natur der Formel 1, dass sich die technischen Direktoren der zehn Rennställe nicht darüber einig werden konnten, wieviel Einfluss Aufhängung und Lenkung auf die Aerodynamik haben sollten.

Red Bull Racing wollte mehr Freiheiten, Ferrari will ein strengeres Reglement, Mercedes brachte auf den Tisch, aktive Radaufhängungen zurückzubringen – mit Programmen und Hardware, die von der FIA geliefert werden!

Charlie Whiting präzisiert in seiner neuen Anordnung: «Es ist während der Saison 2017 klar geworden, dass einige Rennställe ihre Aufhängung und Lenkung so entwerfen, dass damit bei Kurvenfahrt die Bodenfreiheit an der Vorderachse verändert werden kann. Eine Veränderung des Abstands zum Boden ist bei Lenkbewegungen von Anschlag zu Anschlag normal, aber die Auswirkung der beschriebenen Systeme geht über eine normale Bewegung hinaus. Dies kann zur Verbesserung der aerodynamischen Leistungsfähigkeit führen.»

Whiting führt eine 24 Jahre alte Regelpräzision des Internationalen Berufungsgerichts der FIA an, wonach gemäss Artikel 3.8 des technischen Gesetzes «sämtliche Vorrichtungen an einem Wagen untersagt sind, mit welchen ein Fahrer die aerodynamische Charakteristik des Autos verändern kann». Davon ausgenommen ist natürlich das Verstellen des Heckflügels (DRS, drag reduction system).

Whiting zwingt die Teams nun dazu, der FIA Daten zur Verfügung zu stellen: Daten, die zeigen, welchen Einfluss die Lenkbewegungen auf den Bodenabstand haben.

Solche technischen Direktiven sind jedoch nicht Gesetz, sondern eher Richtlinie. Hat die FIA einen begründeten Verdacht, dass ein Team sich hier in einer ziemlich dunkelgrauen Zone des Reglements aufhält, kann sie die Angelegenheit an einem GP-Wochenende den Rennkommissaren zur Einschätzung vorlegen.

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