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Fernando Alonso im Toyota: 10 Fragen, 10 Antworten

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​ Der Spanier Fernando Alonso kommt seinem Ziel näher, bei den 24 Stunden von Le Mans zu triumphieren: Vertrag mit Toyota. Wir gehen auf zehn Fragen zu seinem Langstrecken-Abenteuer ein.

Diese Nachricht ging am 30. Januar um die Welt: Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso fährt Grand Prix für McLaren-Renault – und Langstrecken-Rennen für Toyota, samt Le Mans. Wir stellen zehn Fragen und geben zehn Antworten.

Fernando Alonso träumt seit Jahren davon, am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilzunehmen. Wieso wird das erst jetzt möglich?

Weil die bisherige Kooperation von McLaren mit Honda einen Einsatz bei Toyota oder Porsche verunmöglichte.

Wer sind 2018 die Stallgefährten von Alonso bei Toyota?

Der Schweizer Sébastien Buemi (29), Sportwagen-Weltmeister des Jahres 2014, und der Japaner Kazuki Nakajima (33), zweifacher Formel-Nippon-Meister (2012 und 2014).

Wer hat am Engagement von Alonso bei Toyota mässig Freude?

Der Engländer Anthony Davidson (38) muss wegen Alonso ins zweite Glied rücken und ist nur noch Test- und Ersatzfahrer. Wenn Fernando im Oktober Formel 1 in Austin fährt, dürfte Davidson für den Sportwagen-WM-Lauf von Fuji ins Lenkrad greifen. Es birgt eine gewisse Ironie, dass der in Japan verehrte Superstar Alonso ausgerechnet in Fuji nicht antreten könnte – wo doch die Rennstrecke Toyota gehört.

Wer war der letzte Formel-1-Weltmeister im Sportwagen?

Das ist ein wenig Auslegungssache. Wenn ein japanischer GT als Sportwagen gilt, dann war es Jenson Button 2017 im Honda. Michael Schumacher fuhr Sportwagen für Mercedes, aber da war er noch nicht Weltmeister. Mika Häkkinen trat 2013 mit einem Mercedes-GT-Boliden an. Als Teilnehmer der European Le Mans Series dürfte Jacques Villeneuve 2008 im Peugeot der letzte Champion in solch einem Auto gewesen sein, der Kanadier gewann mit Nicolas Minassien und Marc Gené in Belgien und wurde Zweiter in Le Mans. Alonso selber hat im Herbst 2017 für Toyota in Bahrain gestetet und in einem LMP2-Ligier von United Autosports vor kurzem das 24-Stunden-Rennen von Daytona bestritten.

Wie viele Formel-1-Weltmeister haben nach ihren Titeln im Grand-Prix-Sport auch in Le Mans gewonnen?

Nur Graham Hill und Phil Hill. Der Engländer Graham Hill wurde Formel-1-Champion 1962 und 1968 (mit BRM und Lotus), 1972 dann konnte er mit Matra beim Langstreckenklassiker triumphieren (mit dem Franzosen Henri Pescarolo). Der US-Amerikaner Phil Hill wurde als Ferrari-Werksfahrer Formel-1-Champion 1961 und gewann 1962 in Le Mans (zusammen mit dem Belgier Olivier Gendebien).

Wieso ist die Startnummer 8 von Fernando Alonso mit Toyota ganz wichtig?

Weil die 8 in Japan als Glückszahl gilt. Die 8 ist in Japan an vielen spirituellen Gebäuden zu finden. Sie steht für Unendlichkeit oder Ganzheit, dies der Grund, wieso Nissan seine Edelmarke Infiniti genannt hat.

Welche Rennen bestreitet Fernando Alonso für Toyota?

Gesichert sind 2018: Spa-Francorchamps am 5. Mai 2018, Le Mans am 16./17. Juni, Silverstone am 19. August sowie Shanghai am 18. November. Das Rennen in Fuji vom 21. Oktober fällt auf das gleiche Wochenende wie der Grosse Preis der USA in Austin (Texas), und für Alonso geht die Formel 1 vor. In Japan wird nun sogar erwogen, das Rennen an einem anderen Wochenende durchzuführen! Aber die Langstrecken-WM findet dieses Mal jahresübergreifend statt und beinhaltet auch die Rennen von Sebring (März 2019), Belgien (Mai 2019) und Le Mans (Juni 2019). Über 2019 hat Alonso selber noch nichts gesagt, obschon Toyota bestätigte, dass der Spanier die saisonübergreifende Saison 2018/2019 fahren werde.

Wann sitzt Alonso erstmals im neuen Auto?

Der erste Test mit dem Toyota TS050 Hybrid fand im Januar 2018 in Aragon statt, den hat Alonso verpasst. Am Lenkrad des überarbeiteten Renners sassen der Westschweizer Sébastien Buemi und der Engländer Mike Conway. Am 5./6. April ist in Paul ein Test in Le Castellet geplant, doch Alonso wird daran kaum teilnehmen können, weil er am 6. April mit seinem McLaren zum ersten Training des Bahrain-GP auf die Bahn gehen wird. Derzeit ist unklar, wann Alonso erstmals im 2018er Toyota sitzt.

Wird Alonso durch das Doppelprogramm nicht von seinen Aufgaben bei McLaren-Renault abgelenkt?

Nicht, wenn es nach McLaren-Direktor Zak Brown geht: Der Kalifornier ist davon überzeugt, dass Alonso mit dem vergrösserten Rennprogramm gut umgehen kann. «Früher sind Piloten wie Dan Gurney oder Mario Andretti fast jedes Wochenende Rennen gefahren, und das ging auch. Ich sehe nicht ein, warum das heute ein Problem sein sollte.»

Was verdient Fernando Alonso bei Toyota?

Über die Vertragsdetails mit Toyota werden keine Informationen preisgegeben.

Hat eigentlich ein Spanier je in Le Mans gewonnen?

Ja. Marc Gené gewann 2009 zusammen mit David Brabham und Alexander Wurz mit Peugeot.

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