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Christian Horner (Red Bull Racing): «Das ist sinnlos»

Von Mathias Brunner
Christian Horner mit Daniel Ricciardo

Christian Horner mit Daniel Ricciardo

​Im Rahmen der Wintertests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya war Mittwoch ein verlorener Tag. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner bringt das auf die Palme. Der Brite bietet Lösungen.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner (44) wurde bei Schnee und eisigen Temperaturen am Circuit de Barcelona-Catalunya nicht kalt. Dazu erhitzte sich der Engländer viel zu sehr über den verpatzten Testmittwoch. Das Tief «Emma» brachte klirrende Temperaturen in den Grossraum Barcelona, am Mittwochmorgen begann es tatsächlich zu schneien! Später gingen die Flocken zwar in Regen über, aber an einen normalen Fahrbetrieb war nicht zu denken.

Christian Horner macht das richtig wütend. Der Brite meint: «Was machen wir hier eigentlich bei Schnee und Kälte und Regen? Überall wäre besser als hier. Wenn wir eine Gelegenheit erhalten, im kommenden Jahr in wärmerem Klima zu fahren, dann müssen wir zugreifen.»

«Wir haben uns aus Kostengründen für Barcelona entschieden. Natürlich ist es weniger kostspielig, das Material nach Katalonien zu fliegen als nach Bahrain. Aber es kostet uns mehr, wenn wir hier sitzen und nicht zum Fahren kommen, wenn wir viel zu wenig über die Autos lernen und keine Gelegenheit erhalten, allfällige Fehler zu beheben.»

«Wir kommen hier nicht wie gewünscht zum Fahren, und das wird uns in den ersten Rennen wie ein Ziegel auf den Kopf fallen. Ich meine, wir haben doch nur acht Tage! Da müssen wir aus jedem Tag das Maximum holen. Ich kenne jedenfalls keinen anderen Sport, in welchem die Wettbewerber so wenig Zeit haben, sich auf die Saison vorzubereiten.»

Toro Rosso-Teamchef Franz Tost ist der gleichen Meinung. Der Tiroler hat im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com festgehalten: «Es ist eine völlige Fehlentscheidung, im Februar und März in Europa zu testen. Weil diese Testfahrten prinzipiell sinnlos sind. Auch bei schönem Wetter. Warum sie sinnlos sind? Weil es sehr schwer ist, die Reifen auf Temperatur zu bringen und eine valide Aussage zum Fahrverhalten des Rennwagens zu erhalten. Seit Jahren setze ich mich dafür ein, dass wir in Bahrain oder Abu Dhabi testen, aber leider gibt es nur sehr wenige, die der gleichen Meinung sind. Vielleicht ändern die ja jetzt ihre Meinung, nachdem es hier schneit, wir nicht zum Fahren kommen und wertvolle Testzeit verloren geht.»

«Das grösste Problem sind die Reifen. Du bringst die Walzen einfach nicht auf Temperatur. Man muss sich das so vorstellen: Wenn eine Reifentemperatur von mindestens 100 Grad nicht erreicht wird, dann baut der Reifen keine Haftung auf. Wenn du keinen Grip hast, dann rutscht das Auto. An schnelles Fahren ist nicht zu denken. Doch bei Tests ginge es eigentlich darum, dass man das Verhalten der Reifen besser versteht, dass man die Walzen ideal nutzt, dass man an der Abstimmung arbeiten kann, das ist bei solchen Bedinungen wie heute absolut unmöglich. Stell dir eine Schokolade vor, die du auf eine Glasscheibe legst, die 70 Grad angestellt ist. Ist die Schokolade kalt, rutscht sie zu Boden. Ist sie warm, dann rutscht sie nur ganz langsam weiter. Genau so verhält es sich mit den Reifen.»

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