Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sebastian Vettel (Ferrari): So gut ist das neue Auto

Von Mathias Brunner
​Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel tut sich schwer damit, das Testgeschehen von Barcelona richtig einzuordnen. Das launische Wetter über Spanien erzeugt bei Ferrari einige Fragezeichen.

Auch im zwölften Formel-1-Jahr lernt ein 47facher Grand-Prix-Sieger immer wieder etwas dazu. Etwa über das Wintersportgebiet namens Circuit de Barcelona-Catalunya. Zum Glück hatte Sebastian Vettel am Mittwoch dienstfrei, als Frau Holle die Kissen schüttelte. Hat der vierfache Weltmeister daran gedacht, die Langlaufskier zu zücken? Der 30jährige Heppenheimer grinst: «Naja, so viel Schnee war es ja dann doch nicht. Aber das passt schon nicht hierher und zu unseren Autos. Es ist immer schade, wenn du einen ganzen Tag verlierst. Schon der Tag davor war grenzwertig, weil es sehr kalt war. Heute läuft es ein wenig besser, aber die Strecke trocknet nur zögerlich ab. Ich hoffe, dass ich noch ein wenig zum Fahren komme.»

Das ist dringend notwendig: Denn gemäss der spanischen Meteorologen soll es ab 16.00 Uhr wieder regnen!

Hand auf Herz: Was lässt sich unter solchen Bedingungen lernen? «Nicht viel», gibt Sebastian ehrlich zu. «Wenn es so kalt ist, dann lassen sich die Reifen kaum auf Temperatur bringen. Wir können ein paar Erfahrungswerte über den Wagen sammeln, etwa in Sachen Betriebstemperaturen, aber auf der anderen Seite – wenn du bei zwei Grad fährst, dann weisst du genau, dass du 2018 nie wieder solche Verhältnisse haben wirst. Die Aero-Daten kannst du grob einschätzen, aber klar würde es uns helfen, unter wärmerem Wetter zu fahren, um ein besseres Gefühl für Reifen und Fahrzeug zu erhalten. Letztlich ist das für alle gleich. Alle Piloten sind aufgeregt, dass sie endlich mit dem neuen Auto ausrücken können, und dann kommst du kaum zum Fahren, das ist ein wenig frustrierend.»

«Jedes Jahr bekommst du als Racer ein neues Auto und erhoffst dir natürlich eine Menge. Aber es ist noch zu früh, viel über die Leistungsfähigkeit zu sagen. Wir sind so weit mit der Arbeit zufrieden. Alles, was wir uns vom Wagen erwartet haben, scheint umgesetzt zu sein. Aber wo uns das gemessen an der Konkurrenz hinbringt, ist kaum abzuschätzen. Das werden wir wohl auch in der kommenden Woche nicht erfahren. Dann reisen wir alle nach Australien und müssen die Hosen runterlassen. Erst dann wissen wir wirklich, wo wir stehen. Aber nochmals: Der erste Eindruck hat gepasst. Wir hatten ja im Rahmen des Filmtags schon ein wenig spüren können, was das Auto macht. Zum Glück waren da die Bedingungen besser. Der Wagen funktioniert, das kann ich schon mal sagen.»

«Jetzt wünschen wir uns mehr Runden, um den guten ersten Eindruck zu bestätigen und um mehr an der Abstimmung und Fahrzeugbalance zu arbeiten. Wir müssen das Auto besser kennenlernen. Klar würde ich heute sagen, es wäre besser gewesen, in Bahrain zu fahren, aber wir führen jedes Jahr die gleiche Diskussion. Wir könnten 2019 hier auch schönes Wetter haben, und in Bahrain geht wegen eines Sandsturms drei oder vier Tage gar nichts.»

«Mercedes ist für mich Favorit, daran hat sich nichts geändert. Ich hoffe, dass wir ihnen noch näher rücken. Und wenn da Red Bull Racing auch noch mitmischt, dann kann es für die Fans richtig spannend werden.»

Das Ziel für die kommende Woche: «Die Winterjacken zur Seite legen und üppig Runden drehen. Damit wir für Australien so gut vorbereitet wie möglich sind.»

Barcelona-Test, Tag 4 (Donnerstag), Mittagszeit

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:33,774 (38)
2. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:33.952 (22)
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:34,226 (58)
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:34,242 (27)
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (35)
6. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (35)
7. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (48)
8. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (40)
9. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (9)
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (5)

Barcelona-Test, Tag 3 (Mittwoch)

1. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 2:18,545 min (11)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, keine Zeit (2)
3. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, keine Zeit (2)
4. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, keine Zeit (1)
5. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, keine Zeit (1)

Barcelona-Test, Tag 2 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (98)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (94)
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:20,325 (37)
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (67)
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,212 (65)
6. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (82)
7. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (47)
8. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (52)
9. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (79)
10. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (81)
11. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,727 (36)

Barcelona-Test, Tag 1 (Montag)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (103 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,349 (58)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (80)
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (73)
5. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:21,339 (47)
6. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:22,168 (26)
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:22,327 (25)
8. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (93)
9. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,452 (46)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (55)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (63)
12. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (22)
13. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW41-Mercedes, 1:44,148 (23)

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