Sabotage-Gerücht bei Williams: Sirotkin über Kubica
Das Williams-Trio Lance Stroll (links), Sergey Sirotkin und Robert Kubica
Jacques Villeneuve (46) spielt auch im reifen Mannesalter gerne mit Streichhölzern. Wenn daraus ein medialer Flächenbrand entsteht, dann ringt das dem Kanadier keine schlaflosen Nächte ab. Jüngster Aufreger: Im Fahrerlager von Melbourne deutete der Champion von 1997 falsches Spiel von Robert Kubica an. Wieder einmal geht es um Villeneuves früheren Arbeitgeber Williams.
Dort ist – als Hilfe für die jungen Lance Stroll und Sergey Sirotkin – der erfahrene Robert Kubica unter Vertrag. Der Pole hofft noch immer, eines Tages wieder in der Startaufstellung zu stehen. Er ist auch jener Fahrer, der einspringen würde, hat sich Stroll den Magen verdorben oder Sirotkin die Hand verstaucht.
Der elffache GP-Sieger Villeneuve stellte beim italienischen Sender Sky nichts weniger als Sabotage in den Raum – Kubica arbeite bei Williams nicht ganz uneigennützig. «Ich finde es schwierig, die Situation bei Williams einzustufen. Bei den Testfahrten wirkte der Wagen schwer beherrschbar. Der Einzige, der das Potenzial des Fahrzeugs nutzen konnte, war Kubica. Robert ist jener Fahrer, der die Entwicklung des Autos vorantreibt. Da ist es denkbar, dass er den Wagen so abstimmt, dass er für die anderen Piloten schwer zu fahren ist. Sein Traum ist es, wieder Rennen zu fahren, nicht dritter Mann zu sein. Ich würde das nicht unterschätzen. Und ich würde es an seiner Stelle genau so machen.»
Nach dem GP-Wochenende von Australien sagte der junge Sirotkin dazu der russischen Radionstation Sport FM: «Technisch ist so etwas machbar. Aber ich kenne Robert. Ich weiss, welchen Charakter er hat, also würde er so etwas nie tun.»
«Wir dürfen auch nicht vergessen – wenn ein Fahrer gewisse Änderungsvorschläge einbringt, dann überlegt das Team zehn Mal, ob das auch wirklich der richtige Weg sei.»
«Wir arbeiten bei Williams gemeinsam daran, den Wagen schneller zu machen. Davon haben dann alle etwas. Selbst wenn du nur für dich arbeiten wolltest – das ist nicht so einfach in die Tat umzusetzen.»
Williams-Technikchef Paddy Lowe zum irren Sabotage-Gerücht: «So etwas werde ich nicht einmal kommentieren.»