Nico Hülkenberg (Renault/6.): Fast kein Sprit mehr!
Nico Hülkenberg (rechts) kauft sich Marcus Ericsson (Sauber)
Vor der Saison hatte Nico Hülkenberg gesagt: «Die Rolle von Renault muss darin bestehen, dass wir uns hinter den Top-Teams einnisten und dann schrittweise den Abstand zu den Spitzenrennställen verringern.» Das mit dem Einnisten klappt an rohen Ergebnissen nicht so übel: Beim Saisonstart in Australien belegte der Emmericher Rang 7, in der Nacht von Bahrain sprang für Hülkenberg Platz 6 heraus.
«Das Rennen war okay», sagt Nico über seinen 137. Formel-1-WM-Lauf. «Es war ein Grand Prix des Spritsparens. Die letzte Runde bin ich gefahren wie eine Auslaufrunde im Qualifying – ich bin nur noch herumgerollt!»
«Wie in Australien habe ich gemerkt: Es ist verflixt schwierig, eine vernünftige Attacke zu planen. Sobald du einem Gegner näherkommst, verlierst du sofort Abtrieb auf der Vorderachse, du kannst den Windschatten gar nicht nutzen, den du dir mühselig erarbeitet hast. Ich freue mich über unser schönes Resultat, ein sechster Platz hier, das ist ordentlich.»
Auf dem Weg zum schönen Resultat traf Hülkenberg einen alten Bekannten: seinen Lieblingsfreund Kevin Magnussen. «Stimmt», bestätigt Nico, «wir sind uns kurz nach dem Start in Kurve 2 ein wenig in die Quere gekommen. Das war ein tüchtiger Rummser, und im ersten Moment hatte ich Angst, dass mein Frontflügel kaputt ist oder dass die Vorderachse etwas abbekommen hat. Das hat mich zur vierten Kurve hin ein wenig irritiert, also konnte Kevin vorbeischlüpfen. Einen Vorwurf mache ich ihm deswegen keinen, das war beinhart, aber es war Rennsport.»
«Während wir den sechsten Platz gerne mitnehmen, muss uns auch klar sein: Wir haben vom Ausfall der Red Bull Racing-Renner und von Kimi Räikkönen profitiert. Der Speed von Toro Rosso und von Haas müssen uns zu denken geben, das ist ein echter Warnschuss. Da konnten wir heute nicht mithalten.»
«Unser Anspruch muss höher sein, wir müssen zulegen. Wir haben das Maximum herausgeholt, aber im gegenwärtigen Kräftemessen des Mittelfelds ist das nicht genug.»