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Glock kritisiert Paydriver: «Mit Kleingeld in die F1»

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Paydriver haben Pascal Wehrlein die Zukunft in der Formel 1 erst einmal verbaut. Timo Glock kritisierte die Fahrer mit Kleingeld nicht nur, für ihn ist das Fahrerniveau in der DTM auch höher als in der Königsklasse.

Das Thema passte ohne Frage ein wenig zum Anlass. Der erste Auftritt von Rückkehrer Pascal Wehrlein in der DTM, und es wurde unter anderem über Paydriver in der Formel 1 abgelästert.

Zum einen hatte Marco Wittmann zuletzt erklärt, das DTM-Fahrerfeld sei besser als das der Formel 1. Zum anderen wurde Wehrlein nach zwei Jahren in der Königsklasse auch von Fahrern verdrängt, die besser betucht waren und ging deshalb den Schritt zurück.

«In der Formel 1 gibt es das Problem, dass viele Fahrer mit dem Paydriver-Image zu kämpfen haben. Die können alle Auto und eine Runde schnell fahren, aber es gehört einiges mehr dazu. Einige Fahrer im Mittelfeld oder weiter hinten können sich ihr Cockpit eben kaufen», so Wehrlein, der nach seinem DTM-Titelgewinn 2015 in die Formel 1 aufstieg und dort für Manor und Sauber fuhr.

Ähnlich sieht es auch Timo Glock. Der frühere Formel-1-Fahrer ist inzwischen Experte beim Fernsehsender RTL und ist in dieser Funktion immer noch nah dran, zuletzt war er erst beim GP in Bahrain. «Es gibt den einen oder anderen Fahrer, der mit sehr viel Kleingeld in die Formel 1 gekommen ist», so Glock. Das ziehe sich auch durch die Nachwuchsklassen, «weil sie ein gutes Budget hatten, um sich dort in die besten Teams einzukaufen.» Aber: «Man muss auch sagen, dass sie immer abgeliefert haben».

Wie zum Beispiel Lance Stroll, wohl aktuell das prominenteste Beispiel eines Paydrivers. Vater Lance ist Milliardär und pumpte viel Geld in die Karriere seines Sohnes, zum Beispiel auch, damit der Filius viel und oft fahren konnte, weit mehr als die Konkurrenz. In dem Alter ein unbezahlbarer Vorteil. Nun ist Stroll in der Formel 1 angekommen, sein Teamkollege Sergey Sirotkin stach vor der Saison unter anderem Robert Kubica aus, auch aufgrund seiner Sponsoren-Mitgift. Ein Paydriver-Doppel sozusagen. Eines mit Problemen.

Denn das Duo ist für Glock ein gutes Beispiel. «Wenn wir uns das Beispiel Williams gnadenlos anschauen, sprechen die Fakten klar dagegen. Die jungen Kollegen sind vielleicht schnell, aber es gehört auch dazu, ein Auto in die richtige Richtung zu entwickeln. Die haben in Bahrain das ganze Wochenende extreme Probleme gehabt und sind nicht von der Stelle gekommen. Da fehlt es bei ihnen an Erfahrung», sagte Glock.

Generell stimmt Glock seinem BMW-Kollegen Wittmann zu, was die Fahrerfelder der DTM und der Formel 1 betrifft. Vor allem in der Breite. «Jeder, der in der DTM antritt, hat die Chance um den Titel zu fahren. Das Fahrerniveau hier ist sehr hoch», sagte Glock.

Er fügte dann aber noch etwas hinzu, um nicht missverstanden zu werden. «Nicht, dass es nachher heißt, Sebastian Vettel und Fernando Alonso können kein Auto fahren. Vettel hat in Bahrain bewiesen, warum er viermal Weltmeister wurde. Die Top-10-Piloten sind ganz hohes Niveau. Beim allem, was dahinter kommt, habe ich allerdings einige Fragezeichen», so Glock.

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