Neues Rätsel Racing Raritäten: Delfin in der Wüste
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die richtige Lösung vom letzten Mal: Jean-Christophe Boullion mit dem Sauber C14-Ford bei seinem Formel-1-Debüt in Monaco 1995, der Franzose wurde Achter. Leider gab es damals nur für die ersten Sechs WM-Punkte.
Boullion gehört für mich zu jenen Piloten, die aus ihrem Möglichkeiten viel zu wenig gemacht haben. Das liegt nicht immer am Talent. Boullion hatte davon reichlich. Doch nach nur elf Grands Prix mit Sauber war Feierabend, der Franzose fand: «Das Problem in der Formel 1 – das Timing muss stimmen. Wenn du nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist, dann wird es schwierig. Ich fand: Lieber in einer anderen Serie vorne mitmischen als in der Formel 1 hinterherfahren.»
Jean-Christophe durchlief die klassische Rennschule: Kartsport, Formel Ford (Meister 1989), Formel 3, Formel 3000 (Meister 1994). Sauber holte ihn als Ersatzmann für Karl Wendlinger an die Seite von Heinz-Harald Frentzen, aber Boullion konnte seine Begabung selten zeigen – Rang 5 in Deutschland war das Highlight, er eroberte nur zwei Mal Punkte. Zugegeben, der Sauber C14 war kein Wunderauto, aber Frentzen fuhr in der gleichen Zeitspanne sechs Mal in die Punkte und belegte in Monza sogar den dritten Rang.
Boullion wurde nach den Einsätzen mit Sauber Testfahrer von Williams (1996/1997), in der Hoffnung, dass Renault für ihn Steigbügelhalter für eine GP-Rückkehr wird. Aber daraus wurde nichts. Nach einem weiteren Jahr als Testfahrer (bei Tyrrell 1998) sah Boullion ein: Das wird nichts mehr mit der Formel 1. Der oft verschlossen wirkende Racer wandte sich dem Sportwagensport zu. Sperring und selten zugänglich, ein Racer in der Art von Stefano Modena, nur weniger erfolgreich.
2005 wurde Boullion mit Romain Dumas und Érik Comas Gesamtdritter in Le Mans (mit einem Auto von Henri Pescarolo).
Dieses Mal zeigen wir eine echte Rarität: Oder wie oft erleben Sie schon einen Delfin auf vollem Speed in der Wüste? Eben.
Wer ist es?
Wo und wann ist das Bild entstanden?
Machen auch Sie mit – viel Spass beim Rätseln und viel Glück!