Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mercedes nach Niederlagen: Was Gegner besser machen

Von Adam Cooper
​Mercedes-Chefstratege James Vowles redet nicht um den heissen Brei herum. Der Engländer erläutert detailliert, was die Gegner in den ersten drei Rennen von Australien, Bahrain und China besser gemacht haben.

James Vowles legt den Finger dorthin, wo es wehtut. Zunächst hat der Mercedes-Chefstratege zugegeben: Sein Team hat in der Safety-Car-Phase von China nicht so schlau reagiert wie Red Bull Racing. Seine Erklärung hat Hand und Fuss. Vowles sagt aber auch, warum die vierfachen Weltmeister von Mercedes-Benz 2018 ein generelles Problem haben.

«Die Reifen haben in dieser Saison einen grösseren Einfluss als in den Jahren zuvor», glaubt der Engländer. «Aber das ist nur die eine Seite. Die andere besteht darin, dass wir drei Top-Teams haben, die je nach äusseren Bedingungen und verwendeter Reifenmischung ganz unterschiedliche Leistungen zeigen. Wir sprechen hier von zahlreichen Faktoren, welche einen Einfluss haben. Wie ist die Aussentemperatur? Wie warm ist die Streckenoberfläche? Haben wir Wind? Die Antworten auf diese Fragen erzeugen Unterschiede von bis zu einer Sekunde pro Runde.»

Lewis Hamilton hat in China angedeutet: Es ist ihm rätselhaft, wie es Ferrari schafft, unter allen Bedingungen ein scheinbar gleich gutes Auto zu haben. Aber James Vowles kann sich dieser Meinung nicht anschliessen. «In Australien haben wir es geschafft, ins optimale Betriebsfenster der Reifen zu kommen. Das war einer der Gründe, wieso Lewis seine phänomenale Pole-Position herausfahren konnte. In Bahrain war der Wagen auf der mittelharten Mischung sehr schnell, und selbst der superweiche Reifen baute am Silberpfeil nicht übermässig ab. Das zeigt: Wir sind sehr wohl in der Lage, die Reifen am Mercedes perfekt zu nutzen.»

«Ferrari wiederum war in Melbourne auf dem gleichen Reifen langsamer, und in Bahrain haben die superweichen Pirelli an ihrem Wagen zu stark abgebaut. Auch auf dem mittelharten Reifen waren wir die Stärkeren.»

«Ferrari ist jedoch bei eher kühler Witterung und auch bei sehr warmem Wetter schneller. Die 2018er Reifen reagieren überaus sensibel auf Temperaturveränderungen, vorne wie hinten. In einigen engen Kurven haben wir bemerkt, dass die Walzen eher zu heiss werden. In China hingegen waren sie am Ende der langen Gegengeraden zur Kurve 14 hin zu wenig warm.»

«Pirelli hat mit Absicht für 2018 eine breitere Mischungspalette gebaut, durchs Band weicher als in den Jahren zuvor, was unterschiedliche Rennstrategien der Teams begünstigt. Für die Fans ergibt das unterhaltsamere Rennen – und für uns noch mehr Denksportaufgaben.»

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