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Lewis Hamilton: Das Problem der heutigen Fahrer

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton mit den Kart-Kids

Lewis Hamilton mit den Kart-Kids

​Mercedes-Star Lewis Hamilton spricht über seinen legitimen Nachfolger und erklärt wieso er nicht so bald wieder eine Autobiographie verfassen will. Er hat auch schon eine andere Idee.

Formel-1-Champion Lewis Hamilton hat am Donnerstag am Circuit de Barcelona-Catalunya die spanischen Grid-Kids getroffen. Es handelt sich um Jungs und Mädchen, die unter dem Banner des Königlichen Automobilklubs Kart fahren. Die Freude war gegenseitig und ansteckend. Die Knirpse waren hell begeistert, Formel-1-Stars wie Hamilton kennenzulernen. Hamilton blühte im Umgang mit den Kindern auf. Der Engländer liebt Kinder, und ich wage die Vorhersage – das wir mal ein prima Papa.

Daher liegt die Frage auf der Hand: Wäre eine eigene Kartschule, wie sie Fernando Alonso in Oviedo führt, nicht auch etwas für Hamilton? Der Engländer antwortet meinem Kollegen Luigi Perna von der Gazzetta dello Sport: «Ich finde Fernandos Schule hübsch. Ich habe so etwas nicht gemacht, weil ich in ein Hilfsprogramm für junge Piloten eingebunden bin. Der Grund: Heute ist es für einen aufstrebenden Fahrer doch so gut wie unmöglich, es wie ich in die Formel 1 zu schaffen. Du brauchst Hilfe. Wenn ich einen Sohn hätte, würde ihm der Name Hamilton Türen öffnen. So wie das bei Bruno Senna passiert ist oder jetzt beim Sohn von Michael Schumacher. Dann musst du auch nicht der Beste sein, um weiterzukommen.»

«Hin und wieder lese ich Artikel in der Art von „Der neue Lewis Hamilton“. Ich würde den neuen Hamilton liebend gerne finden, aber meiner Meinung nach muss der aus dem Mittelstand oder der Arbeiterklasse kommen. Er soll sich aufgrund seines Talents durchsetzen, nicht dank des Bankkontos der Eltern. Also arbeite ich mit der FIA daran, entsprechend Weichen zu stellen.»

«Mir liegt diese Arbeit deshalb so am Herzen, weil ich mich in vielen jungen Fahrern wiedererkenne. Ich weiss, dass bei mir Vieles hätte schiefgehen können. Ich könnte heute ohne Arbeit sein, ohne Zukunftsperspektive. Viele Kart-Kids gehen gar nicht mehr zur Schule, aber nur ein Bruchteil davon wird eines Tages als Profirennfahrer arbeiten können. Die Anderen stehen mit leeren Händen da. Daher ist es ganz wichtig, die Ausbildung zu beenden. Du musst eine Alternative haben.»

Vielleicht erfahren wir mehr über den Aufstieg von Lewis Hamilton in einem neuen Buch. Plant der Engländer seine zweite Autobiographie? Lewis sofort: «Um Himmels Willen! Ich denke keine Sekunde darüber nach. Die Erfahrung von 2008 war langfädig und ermüdend. Heute werde ich regelmässig von Verlagen angesprochen, mit wirklich reizvollen Angeboten. Aber mich würde nur der Gewinn interessieren. Nein, ich würde lieber etwas Anderes machen – vielleicht einen Dokumentarfilm. Bewegte Bilder fände ich verlockend. Aber das ist Zukunftsmusik. Ich bin ganz auf meine aktuellen Ziele eingestellt. Die binden meine ganze Energie.»

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