Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Rücktritt Fernando Alonso: Lando Norris übt bereits

Von Mathias Brunner
​Noch ist unklar, ob McLaren-Superstar Fernando Alonso über 2018 hinaus weiter Formel 1 fährt. Kommt es wirklich zum Rücktritt, würde Lando Norris nachrücken. Der junge Engländer durfte in Spanien üben.

Wenn es nach den Formel-1-Fans ginge, wäre die Sache glasklar: Fahrer wie Fernando Alonso und Kimi Räikkönen sollen auch 2019 Formel 1 fahren. Die GP-Freunde erkennen – ein Startfeld ohne die Weltmeister aus Spanien und Finnland wäre eine ärmere Formel 1. Aber noch ist unklar, ob Kimi bei Ferrari nochmals einen Vertrag erhält und was Fernando Alonso plant.

Wer Fernando Alonso Formel-1-Müdigkeit unterstellt, verkennt die Leidenschaft des Asturiers. Das Feuer in Fernando brennt lichterloh, und die Fortschritte bei McLaren machen dem 36-Jährigen Mut. Mutmassen über Alonso steht das Wissen von Zak Brown gegenüber. Der McLaren-Direktor erlebt Fernando aus nächster Nähe und sagt im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya: «Ich mache mir überhaupt keine Sorgen. Die Aussagen von Fernando wurden vielleicht nicht ganz korrekt interpretiert. Alonso wollte nur ausdrücken, wie sehr er in Le Mans siegen will.»

Alonso selber sagt zum angeblichen Rücktritt: «Darüber wird seit 2014 geredet. Und dann werde ich im Juli in einen Ferrari geschrieben, im August in einen Silberpfeil, im September in einen Renault, und warum nicht gleich in ein Auto von Red Bull?»

Zak Brown: «Wir werden uns im Sommer in Ruhe anschauen, mit dem wir 2019 antreten. Zunächst wollen wir wissen, was Fernando machen möchte. Die Formel 1 ist seine grosse Leidenschaft, ich hoffe, er lebt sie noch viele Jahre bei McLaren aus. Ich spüre – Fernando ist hier glücklich, ich glaube nicht, dass er sich je in einem anderen Rennstall wohler gefühlt hat. Sein Herz ist voll dabei, aber er will Rennen gewinnen. Also sieht er sich an, wie die Entwicklung bei uns weitergeht. Mitte des Jahres werden wir uns zusammensetzen und reden.»

Ein Nachfolger für Alonso wird von McLaren sorgfältig aufgebaut: Er heisst Lando Norris. Der heute 18-Jährige erklimmt die Sprossen Richtung Grands Prix im Eilzugtempo: Kart-Weltmeister 2014, Formel-4-Meister 2015, dann 2016 die Titel in den Toyota Racing Series, im Formel Renault Zweiliter-Europacup sowie in der nordeuropäischen Formel Renault, 2017 dann Europameister der Formel 3. Gegenwärtig fährt dieser aussergewöhnliche junge Mann in der Formel 2, da führt er das Zwischenklassement an.

Bei den jüngsten Formel-1-Tests in Spanien durfte Norris an beiden Tagen fahren: Einen Tag lang kümmerte er sich um die Arbeit mit den Entwicklungsreifen von Pirelli, am zweiten Tag arbeitete er an den neuen Aero-Teilen von McLaren. Norris fuhr Vergleichstests unter verschiedenen Spritlasten und mit unterschiedlichen Reifenmischungen.

Danach sagte der Engländer: «Abgesehen von einem harmlosen Dreher in Kurve 12 ging alles gut. Diese Kurve war den ganzen Tag über tückisch, wegen des Windes. Ich ging ein wenig zu forsch in die Kurve und habe das Heck des Wagens aus der Kontrolle verloren. Der Formel-2-Renner verzeigt dir mehr, wenn das Heck wegschmiert.»

«Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Aero-Konfigurationen sind gut zu spüren. Ich brauchte einige Zeit, um mich vom Formel-2-Renner auf Formel-1-Speed umzustellen. Dann aber lief es sehr gut. Der Wagen flösst einem viel Vertrauen ein. Von der Grenze bin ich noch weit entfernt.»

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