Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Spanien-GP: Lewis Hamilton feiert 64. GP-Sieg!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton nutzte die Pole, um gleich in Führung zu gehen

Lewis Hamilton nutzte die Pole, um gleich in Führung zu gehen

Mercedes-Star Lewis Hamilton sicherte sich im Spanien-GP den zweiten Saisonsieg in Folge. Sebastian Vettel musste sich mit dem vierten Platz begnügen, Kimi Räikkönen fiel unverschuldet aus.

Vor dem fünften WM-Lauf in Spanien bescherten die Wettergötter den Teamverantwortlichen Kopfzerbrechen. Denn die offizielle FIA-Prognose sagte eine Regenwahrscheinlichkeit von 80 Prozent für den Spanien-GP voraus. Im Norden der Strecke türmten sich auch schon bedrohlich dunkle Regenwolken in den Himmel, während im Fahrerlager noch heiterer Sonnenschein herrschte.

Bei Toro Rosso konzentrierte man sich derweil auf ein ganz anderes Problem. Denn auf dem Weg zur Startaufstellung klagte Brendon Hartley über Vibrationen in seinem STR13, der neu aufgebaut werden musste, nachdem der Neuseeländer im dritten freien Training bei einem heftigen Crash einen Totalschaden verursacht hatte.

Das Team versicherte dem zweifachen Langstrecken-Weltmeister über Boxenfunk, dass man das Problem auf der Startaufstellung beheben werde und er nicht noch einmal an die Box abbiegen müsse. Die Experten und Zuschauer achteten derweil auf die vorderen drei Startreihen, in welchen sich die Teamkollegen der drei Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing jeweils nebeneinander aufstellten.

«Ich gehe davon aus, dass alle Piloten gut wegkommen werden, deshalb werden wohl mehrere Fahrer zu zweit durch die erste Schikane fahren», erklärte der frühere GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Damon Hill. «Das Problem ist: Wenn du mit einem Gegner zusammenkommst, kann das Rennen vorbei sein.»

Grosjean schiesst zwei Gegner ab

Den Beweis dafür lieferte Romain Grosjean gleich in der dritten Kurve. Der Genfer geriet neben die Strecke, drehte sich daraufhin über die Piste und schoss dabei sowohl Renault-Pilot Nico Hülkenberg als auch Toro Rosso-Talent Pierre Gasly ab. Die Rennleitung kam nicht umhin, das Safety-Car auf die Piste zu schicken, und Hartley nutzte die Chance, um gleich an die Box abzubiegen, und auch Williams-Neuling Sergey Sirotkin stattete seinem Team einen Besuch ab.

Die Regelhüter kündigten umgehend an, die Szene nach dem Rennen genauer anzuschauen, während Pole-Setter Lewis Hamilton das Feld vor Sebastian Vettel anführte, der sich noch vor der Gelbphase an Valtteri Bottas vorbeigekämpft hatte. Hinter dem Finnen folgte sein Landsmann Kimi Räikkönen, dahinter folgten Max Verstappen, Daniel Ricciardo, Kevin Magnussen, Carlos Sainz, Charles Leclerc, Esteban Ocon, Fernando Alonso, Lance Stroll, Sergio Pérez, Stoffel Vandoorne, Marcus Ericsson, Hartley und Sirotkin.

In der siebten Runde durfte das Feld wieder Gas geben und Alonso nutzte die Chance, um sich an Ocon vorbei in die Top-10 zu arbeiten. Auch Sirotkin nutzte den Restart, um eine Position zu gewinnen und die rote Laterne wieder an Hartley abzugeben. Die Regelhüter nahmen daraufhin Vandoorne ins Visier, weil der schnelle Belgier im McLaren nach einem Ausritt in der zweiten Kurve nicht den Regeln entsprechend wieder auf die Strecke zurückkehrte – er verpasste es, den vorgeschriebenen Weg um die dort platzierte Pylone zu nehmen und wurde dafür mit einer 5-Sekunden-Zeitstrafe gebüsst.

Während Hamilton seinen Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Vettel bis zur 15 Kurve auf mehr als sechs Sekunden ausbaute, beschwerte sich Ricciardo am Heck seines Teamkollegen über Funk, dass er schneller fahren könne. Damit forderte er sein Team indirekt auf, seinen Stallgefährten anzuweisen, Platz für ihn zu machen. Die Antwort von der Boxenmauer dürfte dem Australier nicht gefallen haben: «Halte den Abstand und denk daran, deine Reifen zu schonen.

Sebastian Vettel mit wichtigem Manöver

Der erste Pilot der Spitzengruppe, der an die Box abbog, war Vettel, der sich in der 18. Runde die mittelharten Reifen geben liess und dadurch hinter Magnussen auf den siebten Platz zurückfiel. Drei Umläufe später steuerte auch Bottas die Box an und weil er sich fast vier Sekunden gedulden musste, bevor er weiterfahren konnte, fiel der Finne dank eines starken Manövers von Vettel wieder hinter den Deutschen zurück.

Denn Vettel überholte auf der Geraden Magnussen, während sich Bottas wieder einfädelte – ein wichtiges Manöver für den vierfachen Weltmeister, der damit in Schlagdistanz zu Leader Hamilton blieb. Leader Hamilton stoppte in der 26. Runde, der Mercedes-Star kam hinter Verstappen auf Position 2 wieder auf die Piste, denn Ferrari-Star Räikkönen hatte sich mittlerweile aus dem Spitzenkampf verabschiedet.

«Ich habe ein Problem, keine Power», funkte der Iceman, während er im Schleichgang wieder an die Box zurückkehrte, wo sein roter Renner in die Garage geschoben wurde. Das Rennen war für den Weltmeister von 2007 damit gelaufen. Auf der Piste sorgten derweil Marcus Ericsson und Carlos Sainz für Aufregung. Der Sauber-Pilot verteidigte die neunte Position mit aller Härte – und der Lokalmatador hatte das Nachsehen.

Ausfall von Esteban Ocon

Einen Boxenstopp zum Vergessen erlebte Ocon, dessen rechter Hinterreifen nur mit Mühe montiert werden konnte. Der Franzose stand eine knappe halbe Sekunde an der Box und fiel dadurch vom siebten auf den 16. Platz zurück.

Sainz, der davon profitierte, gab sich mit dem geschenkten Positionsgewinn nicht zufrieden und griff Ericsson wieder an – doch der Schwede verteidigte sich erfolgreich gegen alle Versuche des Renault-Piloten. Erst in der 36. Runde erlöste der Alfa Romeo-Sauber-Pilot seinen Hintermann, indem er an die Box abbog. Gleich hinter Sainz verteidigte sich Ericssons Teamkollege Leclerc gegen die Angriffe von Routinier Alonso – und erntete dafür viel Anerkennung von den GP-Stars.

Nachdem alle Fahrer mindestens einmal an der Box gewesen waren, führte Hamilton das Feld vor Vettel, Bottas, Verstappen, Ricciardo, Magnussen, Sainz, Leclerc, Alonso und Pérez an. Stroll, Ericsson, Vandoorne, Hartley, Ocon und Sirotkin folgten auf den weiteren Rängen. Der Force-India-Pilot, der als Zweitletzter unterwegs war, musste seinen Renner in der 40. Runde abstellen.

Die Rennleitung bremste das Feld mit einer virtuellen Safety-Car-Phase ein und Vettel nutzte die Chance, um einen zweiten Stopp zu absolvieren. Weil dieser relativ langsam ablief, fiel Vettel hinter Verstappen zurück. Der Niederländer machte sich selbst das Leben schwer, indem er kurz vor dem Restart dem vor ihm fahrenden Williams-Piloten Stroll ins Heck rasselte und sich dabei den Frontflügel beschädigte.

Ausfall von Stoffel Vandoorne

In der 44. Runde durfte das Feld wieder frei fahren und Pérez nutzte die Gelegenheit, um sich auf der Geraden die zehnte Position von Stroll zu holen. Der Mexikaner überfuhr dabei ein Trümmerteil von Verstappens Frontflügel, während der Red Bull Racing-Pilot trotz Schaden auf der Stecke blieb. Ärgern durfte sich auch Leclerc, an dem Fernando Alonso endlich vorbeiziehen konnte. Und auch für Sirotkin lief es nicht nach Wunsch, der Russe geriet in der neunten Kurve von der Piste, konnte aber trotz Rumpelfahrt durchs Kies weiterfahren.

Das war für Vandoorne kurz darauf nicht mehr möglich, der McLaren-Star musste seinen Renner Ausgangs der Boxengasse am Streckenrand abstellen, weil er plötzlich keinen Vortrieb mehr hatte. An der Spitze führte Hamilton das Feld vor seinem Teamkollegen Bottas, Verstappen, Vettel, Ricciardo, Magnussen, Sainz, Alonso, Leclerc und Pérez an. Hinter den Top-10-Kandidaten waren Stroll, Ericsson, Hartley und Sirotkin unterwegs.

In den letzten Runden sorgte Bottas für Gesprächsstoff, weil er über Boxenfunk angewiesen wurde, auf seinen Spritverbrauch zu achten. Der Finne kämpfte sich dennoch als Zweiter hinter seinem Teamkollegen über die Ziellinie. Hamilton freute sich derweil über den zweiten Saisonsieg und den 64. Triumph seiner GP-Karriere. Das Podest komplettierte Verstappen, der trotz seines kaputten Frontflügels als Dritter ins Ziel kam. Vettel, Ricciardo, Magnussen, Sainz, Alonso, Pérez und Leclerc komplettierten die Top-Ten, dahinter kreuzten Stroll, Hartley, Ericsson und Sirotkin die Ziellinie.

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