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Ricciardo: Schumi, Pool-Party und Angst vor Albert

Von Andreas Reiners
Daniel Ricciardo ließ es nach seinem Sieg beim Monaco-GP krachen. Auch auf dem Podest, wo er Prinz Albert und seine Gattin zum Champagner einlud. Einen Shoey bot er Albert aber nicht an.

Die Anweisung kam von Lewis Hamilton. Denn es hat Tradition: Nach einem außergewöhnlichen Ergebnis von Red Bull Racing in Monaco ist ein Sprung ins kühlende Nass Pflicht. Christian Horner band sich einst ein rotes Superman-Cape um die Hüften und hüpfte dann beherzt in den Pool. Mark Webber zog das Hafenbecken vor.

Daniel Ricciardo nach seiner grandiosen Darbietung im Fürstentum: «Der Pool sah gestern ein bisschen eklig aus, vielleicht ist der Hafen sauberer – und bringt mehr Spaß.»

Hamilton wollte vom Australier aber einen «belly flop» (Bauchklatscher) sehen. Gesagt, getan, Ricciardo legte einen astreinen Bauchklatscher in den Red-Bull-Pool hin. Für den smarten Australier war das ganze Drumherum wie gemacht.

Er schaffte es sogar, dass Prinz Albert und seine Gattin Charlène einen tiefen Schluck aus der Champagnerflache nahmen. Hat man so in Monaco auch noch nicht gesehen. Den legendären Shoey musste Albert aber nicht machen.

«Ich bin enttäuscht», sagte RTL-Experte Nico Rosberg: «Er ist ein entspannter Typ, das hätte man schon machen können. Das wäre die absolute Sensation gewesen.» Ricciardo ist allerdings Wahl-Monegasse, außerdem war er traditionell als Sieger zum Gala-Dinner eingeladen. Der coole Ricciardo bekam kalte Füße.

«Ich wurde gewarnt, dem Fürsten keinen Shoey anzubieten. Ich hatte das Gefühl, dass das nicht passt und wollte keine Kontroverse auslösen.»

Dafür löste er bei Red Bull eine dicke Party ist. Und Euphorie bei seinem Teamchef. «Du hast es gemacht wie Schumacher 1994 in Barcelona», jubelte Christian Horner nach der Zieldurchfahrt.

Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher wurde vor 24 Jahren in Barcelona Zweiter, nachdem er über weite Strecken nur den fünften Gang zur Verfügung hatte.

Ricciardo machte das Lob mehr oder weniger sprachlos. «Das ist natürlich ein Kompliment für mich und mein Rennen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist hart, das alles einwirken zu lassen. Es fühlt sich verrückt an, dieses Rennen zu gewinnen, aber ich nehme es als Kompliment», sagte Ricciardo.

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