Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton (Mercedes/1.) über Vettel: «Verrückt»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton flog in Frankreich solo

Lewis Hamilton flog in Frankreich solo

​Makellose Darbietung von Weltmeister Lewis Hamilton beim Grossen Preis von Frankreich: 65. GP-Sieg, wieder WM-Leader. Der Engländer sagt: «Ich bin der Mercedes-Mannschaft sehr dankbar.»

Lewis Hamilton meldete sich in der Auslaufrunde des Frankreich-GP zu Wort: «Tolle Arbeit, Jungs, an einem herrlichen Tag. Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.» Den schönsten Sonntag schenkte sich der Weltmeister gleich selber: 65. GP-Triumph, der dritte Saisonsieg nach Azerbaidschan und Spanien, sein erster in Frankreich. Hamilton hat nun auf 26 verschiedenen Formel-1-Pisten gewonnen, in der WM liegt er gegen Vettel mit 145:131 vorne.

Hamilton später: «Ich bin der ganzen Mercedes-Mannschaft sehr dankbar. Seit sechs Jahren definieren sie die Grenzen neu, ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass all diese Menschen im Werk und an der Strecke sich für mich so zerreissen. Es war ein toller Tag.»

Auf die Frage, was ihm die erneute WM-Führung bedeute, meint Hamilton: «Ich habe im Auto gar nicht daran gedacht, aber ich bin genau dort, wo ich sein möchte. Der neue Motor hat sicher geholfen heute, wir haben die beste Antriebseinheit im Feld.»

Im Bereitschaftsraum vor der Siegerehrung schaute sich Hamilton mit Vettel das Durcheinander in Kurve 1 an, samt der Kollision zwischen Vettel und Bottas. Lewis: «Das ist verrückt.»

«Es ist halt schade, dass wir die Möglichkeit verloren haben, einen Doppelsieg zu holen. Jeder versucht in der ersten Kurve alles, aber es ist immer bitter, wenn dich einer so früh im Rennen abräumt. Ich konnte die Szene vor der Zeremonie aber nur kurz sehen. Aber ich finde – eine Fünfsekundenstrafe, das ist nur ein Klapps auf den Handrücken, wenn du das Rennen eines Gegners zerstörst. Wenn er Bottas abräumt und dann vor ihm ins Ziel kommst, dann musst du dich schon fragen, ob die Strafe angemessen ist.»

«Aber ich würde aus all dem Vettel nun keinen Strick drehen. Seb macht gewiss nicht mehr Fehler als andere Piloten. Er kämpft um Siege und Titel, jeder von uns reitet auf der Rasierklinge, wir sind alle nur Menschen. Dann kann so etwas eben passieren.»

«Max hat mich in Atem gehalten, aber wann immer ich es musste, konnte ich ein paar Bricketts nachlegen. Ich fuhr ein Fünfsekundenpolster heraus und habe dann versucht, dabei zu bleiben.»

«Die Piste ist interessant. Die Windrichtung ändert sich ständig, das hält dich auf den Zehenspitzen, weil sich die Kurven dadurch ganz anders anfühlen.»

Es war der Tag der Briten: England putzte bei der Fussball-WM Panama mit 6:1 vom Platz. Lewis: «Ich hoffe, sie spielen so weiter!»

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