Valtteri Bottas: «Das waren 5 Rennrunden zu viel»
Da war die Welt für Valtteri Bottas noch in Ordnung
«Es war ganz sicher die richtige Entscheidung, während der Safety-Car-Phase nicht an die Box abzubiegen», ist sich Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sicher. Denn schliesslich habe man dadurch die Plätze 2 und 4 holen können – was eine Verbesserung zur Situation vor dem Crash von Marcus Ericsson darstellte, denn da war man noch auf den Positionen 2 und 5 unterwegs gewesen, wie der Wiener betonte.
Allerdings hatte vor dem Abflug des Alfa Romeo-Sauber-Piloten noch Valtteri Bottas die Nase im teaminternen Vergleich vorn. Doch der Finne musste die Entscheidung, keine frischen Gummis zu holen, teuer bezahlen. In den letzten fünf Runden fiel er erst hinter dem späteren Sieger Sebastian Vettel und dann auch hinter seinen Teamkollegen Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen zurück. Nur mit Mühe kämpfte er sich noch vor Daniel Ricciardo als Vierter ins Ziel.
Danach erklärte Bottas gewohnt unaufgeregt: «Hinterher ist man immer schlauer und im Nachhinein ist es auch leicht gesagt, dass wir beim Safety-Car hätten die Box ansteuern sollen, wie das die anderen getan haben. Wir gingen ein Risiko ein, um den ersten Platz zu holen, und endeten letztlich auf Position 4. Das waren heute einfach fünf Runden zu viel.»
Der 28-Jährige nahm die Entscheidung seines Teams, zwecks besserer Positionierung auf der Strecke auf einen weiteren Reifenwechsel zu verzichten, sogar in Schutz: «Ich denke, es bestand durchaus die Chance, es bis ins Ziel zu schaffen. In den Trainings hatte ich auf den mittelharten Reifen zwar keinen Longrun absolviert. Aber unsere Berechnungen sagten voraus, dass die Reifen halten würden. Leider war das dann aber nicht der Fall.»
«Ich habe alles versucht, um vorne zu bleiben», beschrieb Bottas sein über Runden dauerndes Duell mit Vettel, in dem er schliesslich den Kürzeren gezogen hatte. «Ich musste eine Quali-Runde nach der anderen drehen, um ihn hinten halten zu können, was die Reifen natürlich zusätzlich belastet hat», schilderte der Blondschopf, und fasste abschliessend zusammen: «Ich gab mein Bestes, doch heute war das leider nicht gut genug.»
Der frühere GP-Pilot Jenson Button, der als Zaungast in Silverstone weilte, fühlte mit dem Mercedes-Piloten. «Er hatte in diesem Jahr wirklich wenig Glück, deshalb habe ich mich auch so gefreut, ihn beim letzten Rennen auf der Pole zu sehen. Es war eine sehr starke Performance, doch leider hatte er im Rennen dann wieder ein technisches Problem. Heute hatte er eine wirklich gute Chance und es ist nie einfach, eine Entscheidung zu treffen, wenn es um einen möglichen Sieg geht. Mercedes hat sie für ihn gefällt und es versucht. Aber auf alten Reifen ist es wirklich sehr, sehr schwierig, einen Sebastian Vettel in diesem Ferrari hinter sich zu halten.»