Vettel: «Schade, dass ich Kimi verloren habe»
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel
Wenn auf jemanden Verlass war, dann auf Kimi Räikkönen. Nicht nur als Ferrari-Teamkollege, sondern auch als Kumpel. Sebastian Vettel ist mit dem Finnen befreundet. Wohl auch, weil der «Iceman« einen halbwegs ähnlichen Lebensstil pflegt wie der Deutsche – abgeschieden, privat, ohne den ganzen Firlefanz in den sozialen Medien und den Starrummel.
Vettel braucht das Trara um seine Person nicht, den ganzen Glitzer und den Glamour. Er mag es bodenständig. «Ich bin glücklich, Dinge zu tun, von denen andere Leute denken, dass sie langweilig sind. Zuhause sein, den Rasen mähen. Ich koche – nicht so gut, aber hin und wieder. Ich gehe einkaufen, nehme den Zug oder den Bus», sagte Vettel dem Guardian.
Er findet nicht, dass er besonders ist aufgrund seines Jobs, den er ausübt. «Er ist ein Teil von mir, meine Identität, aber es wäre die falsche Antwort, wenn ich mich selbst frage: „Wer bist du?“ zu sagen: „Ich bin ein Formel-1-Fahrer.“ Mich machen auch viele andere Dinge aus. Es definiert mich nicht als Person.»
Vettel schrieb in dieser Saison mit seiner «Undercut»-Frisur Schlagzeilen. Im Fahrerlager wurde spekuliert, dass der Heppenheimer eine Wette verloren haben könnte. Sie gefalle ihm, meinte er zu Beginn der Saison. Inzwischen ist die Kampffrisur weg, die Überzeugung aber geblieben: «Ich bin Sportler, kein Star oder Promi. Wenn ich irgendwo hingehe und erkannt werde, denke ich, dass die Leute an Sport interessiert sind und nicht daran, wie ich meine Haare mache oder welche Schuhe ich trage.»
Unter dem Strich ist all das auch eine Erklärung für seine Abwesenheit auf den Social-Media-Plattformen. «Ich verbringe meine Zeit lieber mit sinnvollen Dingen», sagt er dazu. Und ist ein wenig traurig, dass sogar Räikkönen den Weg in die sozialen Medien gefunden hat, dass der «Iceman» in der Hinsicht aufgetaut ist. Räikkönens Instagram-Aktivitäten sind bereits Kult.
«Es ist schade, dass ich Kimi verloren habe. Es war cool, ihn an meiner Seite zu wissen. Ich weiß nicht, was passiert ist», scherzte Vettel. «Jeder kann das machen, was er möchte. Das ist nur einfach nicht mein Ding. Ich habe nicht das Bedürfnis, alles zu teilen.»