Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Franz Tost: Die Wahrheit über Toro Rosso-Fahrer

Von Mathias Brunner
Der Grundgedanke für die Scuderia Toro Rosso: Vielversprechende junge Fahrer ausbilden, um sie dann bei Red Bull Racing um Siege und Titel kämpfen zu lassen. Franz Tost schätzt seine Piloten ein.

Im Rahmen des Nachwuchsförder-Programms von Red Bull kommt der Scuderia Toro Rosso diese Rolle zu: Im Rennstall aus Faenza sollen begabte, junge Piloten auf den Einsatz bei Red Bull Racing vorbereitet werden, wo sie im Idealfall um Siege und Titel kämpfen. Bei Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo und Max Verstappen hat das wunderbar geklappt, bei anderen Fahrern weniger. Wir haben uns mit Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost über die Piloten unterhalten.

Franz, sprechen wir von den Piloten 2018. Wie lautet deine Einschätzung von Pierre Gasly und Brendon Hartley?

Pierre machte einen sehr guten Job. Der Franzose fuhr 29 Punkte ein, und ich freue mich, dass er nächstes Jahr bei Red Bull Racing fährt. Brendon Hartley hat nur vier Punkte auf seinem Konto. Dazu gibt es nicht viel mehr zu kommentieren.

Gasly zieht von Toro Rosso zu Red Bull Racing. Wie wird er sich deiner Meinung zufolge dort gegen Max Verstappen machen?

Es dauert sicher ein paar Rennen, bis er sich an die Arbeitsweise von RBR gewöhnt hat. Pierre wird auch dort die erwarteten Leistungen abrufen.

Ein Blick voraus auf das Fahrerduo Daniil Kvyat und Alex Albon. Wieso hältst du die Rückkehr des Russen und das Debüt des Thai-Briten für richtig? Was spricht für diese beiden?

Daniil Kvyat hat noch eine offene Rechnung in der Formel 1 zu begleichen. Er ist wesentlich besser als die Resultate von 2017 zeigten. Daniil hat 2018 viel gelernt, er ist reifer geworden und überaus motiviert.

Alex Albon zeigte dieses Jahr sehr gute Rennen in der Formel 2, ist also schnell, mit 22 Jahren noch jung, das heisst er passt genau zu Toro Rosso. Die Meisterschaft beendete er auf Rang 3. Er wird für positive Überraschungen sorgen.

Wird es auf Wunsch von Honda einen Japaner im Toro Rosso geben, vielleicht im Rahmen von Testfahrten oder bei der Rolle des Reservisten?

Ja, der Einsatz eines japanischen Fahrers steht ganz klar auf unserer Agenda. Wann das sein wird, hängt von der Leistung der japanischen Piloten ab. 

Wir stehen vor einer Saison 2019 mit geänderter Aerodynamik: Andere Flügel vorne und hinten, veränderte Luftleit-Elemente, dies alles, um das Überholen zu erleichtern und damit die Show zu verbessern. Liegt Formel-1-Sportchef Ross Brawn damit richtig oder ist das der falsche Ansatz?

Das wissen wir noch nicht und ist schwer abzuschätzen. Die Rennen werden es zeigen, ob der Ansatz richtig oder falsch war.

Welche Verschiebungen im Kräfteverhältnis erwartest du für die Saison 2019?

Ich fürchte, da wird sich kurzfristig leider nicht viel ändern. Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing fahren in ihrer Liga; ich hoffe natürlich, dass RBR mit Honda möglichst viele Rennen gewinnt. Toro Rosso muss sich auf alle Fälle verbessern.

Teambesitzer Gene Haas spricht von einer Formel 1,5, wenn er die Rennställe hinter Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing betrachtet. Wie können wir diese Zweiklassengesellschaft mittelfristig loswerden?

Indem die Kosten gesenkt und die Gelder fairer verteilt werden. Liberty Media und alle Beteiligten kennen die Thematik. Bis 2020 wird sich aufgrund bestehender Verträge wenig ändern, aber für 2021 und die Folgejahre müssen Entscheidungen getroffen werden, die eine Ausgeglichenheit des Feldes garantiert.  

Formel 1 2019

Team-Präsentationen
12. Februar: Renault (Enstone)
13. Februar: Force India (Toronto)
15. Februar: Ferrari (Maranello)

Wintertestfahrten
18. bis 21. Februar: Wintertest 1, Barcelona
26. Februar bis 1. März: Wintertest 2, Barcelona

Saison 2019
17. März: Australien, Melbourne
31. März: Bahrain, Sakhir
14. April: China, Shanghai
28. April: Aserbaidschan, Baku
12. Mai: Spanien, Barcelona
26. Mai: Monaco, Monte Carlo
9. Juni: Kanada, Montreal
23. Juni: Frankreich, Le Castellet
30. Juni: Österreich, Spielberg
14. Juli: Grossbritannien, Silverstone
28. Juli: Deutschland, Hockenheim
4. August: Ungarn, Budapest
1. September: Belgien, Francorchamps
8. September: Italien, Monza
22. September: Singapur, Singapur
29. September: Russland, Sotschi
13. Oktober: Japan, Suzuka
27. Oktober: Mexiko, Mexiko-Stadt
3. November: USA, Austin
17. November: Brasilien, São Paulo
1. Dezember: Abu Dhabi, Yas Marina

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