Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dr. Helmut Marko zu Verstappen, Honda, Lauda, Vettel

Von Mathias Brunner
Dr. Helmut Marko

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​Im Rahmen der Jahresabschluss-Gala von «Sport und Talk aus dem Hangar-7» hat Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko gute Nachrichten: «Niki Lauda ist nach fünf Monaten Krankenhaus und Reha wieder zuhause.»

Grosser Bahnhof im Salzburger Hangar-7: «Sport und Talk» blickte auf das Sportjahr 2018 zurück und hatte hochkarätige Gäste eingeladen, wie Boris Becker, Jorge Lorenzo und, aus der Formel 1, den fünffachen Grand-Prix-Sieger Max Verstappen sowie Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko.

Dr. Marko sprach dabei auch über seinen langjährigen Freund Niki Lauda. Der dreifache Formel-1-Weltmeister musste sich Anfang August einer Lungentransplantation unterziehen. Marko weiss: «Das entwickelt sich ganz erfreulich. Nach fünf Monaten hat Niki Krankenhaus und Reha-Klinik endlich hinter sich lassen können und ist wieder zuhause. Die Organe funktionieren wieder. Jetzt geht es darum, wieder zu Kräften zu kommen, und ich bin optimistisch, dass wir ihn im kommenden März in Australien wieder an der Strecke sehen werden.»

Für Red Bull Racing beginnt eine neue Epoche: Daniel Ricciardo hat das Team Richtung Renault verlassen, die vierfachen Weltmeister arbeiten ab 2019 mit Honda zusammen.

Dr. Marko über Ricciardo: «Er war zehn Jahre lang Red Bull verbunden, zunächst als Junior, dann als Formel-1-Fahrer bei Toro Rosso, am Ende bei Red Bull Racing. Daniel ist ein ganz besonderer Typ mit sehr viel Humor. Aber er ist auch sehr zurückgezogen, ganz anders als das Bild, das in der Öffentlichkeit vermittelt wird. Er hat es zusammen mit Max geschafft, eine gute Team-Atmosphäre zu erzeugen – ich hoffe, ihr spielt jetzt nicht die Kollision von Baku ein! Sie haben sich sehr gut verstanden. Neben der Strecke entstand eine unglaubliche Harmonie. Daniel hat Max positiv aufgenommen, ihn geführt. Und obschon Verstappen immer stärker wurde, hat ihr Verhältnis nie darunter gelitten.»

«Das Tolle war eben: Auf der Strecke haben sie sich beinhart bekämpft, ganz selten zu hart, siehe Ungarn 2017 oder Asebaidschan 2018. Aber sie haben bei der Entwicklung des Autos gemeinsam gearbeitet, und sie haben sich den notwendigen Respekt entgegengebracht. Es ist wesentlich besser für das Team, wenn die beiden Fahrer am gleichen Strang ziehen und sich die Piloten nicht spinnefeind sind.»

Max Verstappen erinnert sich: «Ich wusste in Ungarn sofort, dass ich Mist gebaut hatte. Also ging ich sofort zu ihm hin und sagte – das war meine Schuld, es tut mir leid, jetzt müssen wir das hinter uns lassen und wieder zusammenarbeiten. Und das haben wir auch geschafft.»

Dr. Marko über seinen niederländischen Piloten: «Der Saisonbeginn war nicht einfach. Die härteste Lektion für Max war Monaco, da war er in allen Trainings der schnellste Mann, dann krachte er beim Schwimmbad in die Leitschienen, das Auto war fürs Qualifying nicht reparabel. Ein fast sicherer Sieg war damit weg. Die anderen Vorfälle gingen darauf zurück, dass Max einfach zu viel wollte. Wir haben uns dann zusammengesetzt, und ich habe gesagt: Du bist schnell genug, du musst nichts erzwingen, du musst Geduld aufbringen, du musst das Rennwochenende von Freitag bis Sonntag aufbauen. Wir reden jeweils ganz wertfrei. Monaco war Blödsinn, die Kämpfe mit Hamilton und Vettel in China waren auch unnötig. Dann muss man eben darüber reden.»

«Solche Situationen sind immer auf Messers Schneide. Geht die Attacke gut aus, ist der Fahrer der Held, geht etwas schief, bist du der Trottel. Das haben wir 2018 ein paar Mal mit Sebastian Vettel erlebt. Wenn du mehrere Zwischenfälle hast, dann schleicht sich auch eine gewisse Unsicherheit ein. Ab Frankreich ging es aufwärts. Max hat auch bei der Arbeit mit den Ingenieuren zugelegt, weil du solch ein Auto übers ganze Wochenende fürs Rennen aufbauen musst.»

Zur Zusammenarbeit mit Honda meint Marko: «Bis jetzt sind alle Versprechungen auf technischer Seite gehalten worden. Wenn es so weitergeht, dann haben wir eine relle Chance, in der kommenden Saison um den Titel mitzufahren.»

«Wir haben zu Honda einen anderen Zugang als McLaren. Erstmals in vierzehn Jahren haben wir mit einem Motorlieferanten Werksstatus. Wir haben gesagt: Bringt uns den stärksten Motor, den ihr bauen könnt. Was immer ihr bringt, wir passen es ins Auto. Bei McLaren ware der Ansatz anders. Wir haben zudem ein Jahr Erfahrung dank Toro Rosso, Teamchef Franz Tost ist schon ein halber Japaner. Japan ist eine andere Kultur, da muss man sich drauf einstellen. Aber Honda hat das Potenzial und die finanziellen Mittel, um in der Formel 1 Erfolg zu haben, und wir sehen, wie sich sich ins Zeug legen.»

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