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Charles Leclerc über Vettel: Strafe ungerechtfertigt

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Charles Leclerc

Sebastian Vettel und Charles Leclerc

​Für den Monegassen Charles Leclerc wird der Frankreich-GP in Le Castellet ein zweites Heimrennen sein, «dabei kenne ich die Bahn gar nicht recht». Natürlich ist das Thema Sebastian Vettel unvermeidlich.

Jeder Ferrari-Fan hofft darauf, dass Sebastian Vettel und Charles Leclerc nach der guten Leistung in Kanada auch in Frankreich konkurrenzfähig sein werden. Der Monegasse Leclerc meint: «Wir sind selber gespannt. Jetzt wollen wir erst mal sehen, wie sich die ganzen Verbesserungen am Freitag bewähren. Ich halte es da immer so: Wenn wir um Pole und Sieg kämpfen können, dann prima, falls nicht, dann möchte ich das bestmögliche Resultat herausholen. Ich erwarte keinen Riesenunterschied auf dieser Bahn, aber die neuen Teile sollten uns helfen, schneller zu werden.»

«Ich selber muss an meiner Fehlerquote arbeiten. Im Qualifying von Montreal habe ich gepatzt, ich konnte froh sein, einen dritten Startplatz zu haben. Mit meinen Leistungen in den Rennen bin ich eigentlich ganz zufrieden. Wenn ich weiter vorne losfahren kann, dann sollten auch bessere Ergebnisse möglich sein. Ich muss etwa lernen, bei der Abstimmung besser zu erahnen, wie sich die Piste entwickeln wird. Du bist beim Set-up ständig am Feinjustieren, und wenn du das nicht ideal machst, dann rutschst du zurück.»

Charles schmunzelt: «Alle, die mich ansprechen, glauben, dass ich die Rennstrecke von Le Castellet wie meine Westentasche kenne. Fakt aber ist, dass ich ganz selten hier gefahren bin. Klar ist dass merkwürdig, weil ich ja nur zwei Stunden entfernt wohne. Auf dieser Pistenkonfiguration bin ich 2018 mit Sauber gefahren, sonst nie. Aber ich begann meine Karriere unweit von hier in Brignoles, also fühlt sich das schon ein wenig nach Zuhause an. Da war ich dreieinhalb Jahre alt. Klar denke ich heute – wenn ich ausgerechnet hier meinen ersten Grand Prix gewinnen könnte, dann wäre das etwas ganz Besonderes.»

Wie sieht Charles die Strafe für seinen Ferrari-Stallgefährten Sebastian Vettel? «Von aussen betrachtet ist klar – Seb verliert die Kontrolle übers Auto und hat dann einfach versucht, den Wagen wieder auf die Bahn zurück zu bringen. Ich wüsste jetzt nicht, was er hätte anders machen sollen. Von daher war die Strafe ungerechtfertigt. Jeder Fahrer ist in solch einer Situation geladen, ich konnte gut nachvollziehen, wie er nachher die Positionstafeln verstellt hat.»

«Im vergangenen Jahr hatte ich im Mittelfeld harte, aber faire Zweikämpfe. Das habe ich geniessen können. Aber es wird auch weiterhin Situationen wie mit Seb in Montreal geben, bei welchen die Meinungen auseinander gehen. Ich werde mich immer dafür einsetzen, dass wir hart gegeneinander kämpfen dürfen, aber immer in einem sportlich-fairen Rahmen.»

Zum WM-Duell mit Mercedes meint Charles: «Wir glauben so lange an den Titel, bis keine mathematische Chance besteht. Wir arbeiten hart daran, den Rückstand auf Mercedes aufzuholen. Ich spüre keine Demotivation im Team, ganz im Gegenteil sind alle heiss darauf, den Wagen wieder konkurrenzfähiger zu machen.»


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