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FP3 Silverstone: Ferrari mit Leclerc und Vettel vorn!

Von Vanessa Georgoulas
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Das Ferrari-Duo Charles Leclerc und Sebastian Vettel war in der letzten freien Trainingsstunde vor dem Silverstone-Qualifying schneller als die Konkurrenz. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas reihten sich dahinter ein.

Die letzte freie Trainingsstunde zum Grossbritannien-GP nahmen die GP-Stars unter grauem Himmel und bei kühlen 17 Grad Celsius Aussentemperatur in Angriff. Die FIA-Wetterexperten schätzten die Regenwahrscheinlichkeit mit 20 Prozent dennoch relativ gering ein. Der Silverstone Circuit hatte sich auf etwas mehr as 23 Grad aufgeheizt, als die Boxenampel auf Grün schaltete.

Die grosse Frage vor dem zehnten Qualifying des Jahres lautete: Würde Ferrari die Silberpfeile wieder herausfordern können? Den Trainingsfreitag hatte Valtteri Bottas als Schnellster vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton abgeschlossen, nicht viel langsamer war Ferrari-Talent Charles Leclerc unterwegs, der deutlich schneller als sein Stallgefährte Sebastian Vettel blieb. Beide rote Renner kämpften im Renntrimm mit dem starken Abbau des linken Vorderrades, wie Teamchef Mattia Binotto hinterher verriet.

Und Leclerc prophezeite: «Ich erwarte, dass Mercedes an diesem Wochenende den Ton angeben wird, das haben sie am Trainingsfreitag auch bestätigt. Gerade im Renntrimm sind sie sehr, sehr schnell, wir müssen also noch nachlegen.»

Hamilton blieb da vorsichtiger und warnte: «Für gewöhnlich legt Ferrari am Samstag noch zu, mal schauen, ob das hier auch so sein wird.» Und der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Jenson Button vermutete: «Ich habe das Gefühl, dass es heute für die Jungs mit weniger Abtrieb schwieriger werden wird als gestern.»

Für die erste Rundenzeit sorgte Lokalmatador George Russell, der im Williams gemächliche 1:31,810 min brauchte, um die 5,891 km hinter sich zu bringen. Der 21-Jährige bestreitet seinen ersten Heim-GP für den unterlegenen Traditionsrennstall aus Grove. In den ersten zehn Minuten war er der Einzige, der sich eine Rundenzeit notieren lies. Die Stars von Mercedes und Ferrari liessen sich hingegen gar nicht erst blicken – genauso wie das Red Bull Racing-Duo, die Alfa Romeo-Teamkollegen, die Racing-Point-Fahrer sowie Daniil Kvyat, Daniel Ricciardo und Carlos Sainz.

Regen sorgt für Zwangspause

Trotz der beruhigenden Wettervorhersage dauerte es nicht lange, bis die ersten Tropfen fielen – noch bevor irgendein anderer Pilot als Russell eine gezeitete Runde gedreht hatte, wurden am Streckenrand die Regenschirme aufgespannt. 15 Minuten nach dem Start der Session rückte mit Leclerc der erste Top-Team-Pilot aus, und auch Ricciardo drehte eine Installationsrunde. Beide bogen danach wieder an die Box ab.

Die Zuschauer, die im Regen ausharrten, wurden fünf Minuten später von Mercedes belohnt: Sowohl Bottas als auch Hamilton verliessen die Box zum ersten Mal. Der Finne reihte sich hinter Russell ein, der seine Runde noch im Trockenen gedreht hatte, Hamilton bog gleich wieder an die Box ab. Doch kurz darauf kam Vettel im Ferrari auf die Piste.

Das Wetter sorgte dafür, dass auch zur Halbzeit erst drei Rundenzeiten auf dem Monitor zu sehen waren, neben Russell und Bottas hatte auch F1-Rückkehrer Robert Kubica eine ganze Runde absolviert, war dabei aber fast elf Sekunden langsamer als sein Williams-Teamkollege an der Spitze.

Bald nach Ablauf der ersten halben Stunde hörte der Regen auf und es wurde wieder spannender: Erst Legte Nico Hülkenberg mit 1:29,711 min vor, dann gab Hamilton mit 1:28,988 min eine neue Bestzeit vor, bevor sich Ricciardo mit 1:29,203 min zwischen den WM-Leader und seinen Teamkollegen schob und Bottas mit 1:27,524 min die Spitzenposition übernahm.

Und auch der Finne konnte sich nicht lange auf dem ersten Platz der Zeitenliste halten, denn Leclerc schaffte es in 1:27,446 min um den britischen Traditionskurs. Der Ferrari-Star hatte auch nicht lange Zeit, sich darüber zu freuen, denn Hamilton blieb mit 1:26,746 min ganze sieben Zehntel schneller und Bottas war mit seinem nächsten Umlauf von 1:27,205 min auch schneller als der Monegasse. Vettel reihte sich mit 1:27,840 min hinter dem Silberpfeil des Vortagesschnellsten ein.

Spannende Zeitenjagd zum Schluss

Dabei blieb es natürlich nicht, denn die Strecke trocknete schnell ab. Bottas sorgte mit 1:26,458 min für eine neue Bestmarke und setzte sich damit vor Hamilton, Leclerc und Vettel an die Spitze. Dahinter folgte Pierre Gasly, der kurz zuvor eigenartige Geräusche von seinem Turbo vernahm, wie er über Funk mitgeteilt hatte.

Das hielt den Franzosen kurz darauf nicht davon ab, die viertschnellste Runde zu drehen – damit reihte er sich hinter seinem Teamkollegen Max Verstappen ein. Der Niederländer war mit 1:26,529 min nur knapp zwei Zehntel langsamer als Spitzenreiter Hamilton. Doch noch war das letzte Wort nicht gesprochen, denn auch die Ferrari-Piloten rückten noch einmal zur Zeitenjagd aus.

So wurden die letzten Minuten des dritten freien Trainings richtig unterhaltsam. Leclerc war der Erste, der mit seinen frischen Reifen die 1:26er-Marke durchbrach. Mit 1:25,905 min setzte sich das Talent aus Monte Carlo an die Spitze. Doch auch Hamilton und Bottas nahmen noch einmal einen Anlauf auf frischen Gummis.

Die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte, dass Kvyat und Bottas beinahe aneinander gerieten, während Vettel sich hinter seinen Teamkollegen auf die zweite Position schob. Bis zum Schluss änderte sich an der Spitze nichts mehr – Hamilton funkte sogar, dass sein Renner nicht viel mehr hergab.

So kam es, dass sich Leclerc über die Bestzeit freuen durfte, dahinter folgten Vettel, Hamilton, Gasly, Verstappen, Bottas, Lando Norris, Nico Hülkenberg, Ricciardo und Alex Albon und auf den weiteren Top-10-Positionen. Antonio Giovinazzi, Carlos Sainz, Kvyat, Romain Grosjean, Kevin Magnussen, Kimi Räikkönen, Lance Stroll, Sergio Pérez, Russell und Kubica komplettierten die Zeitenliste.

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