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Robert Kubica nach F1-Rekord: «Schlimmer als Rallye»

Von Mathias Brunner
Robert Kubica (vorne) gegen Nico Hülkenberg

Robert Kubica (vorne) gegen Nico Hülkenberg

​Die 30-Sekunden-Strafe für beide Fahrer von Alfa Romeo-Sauber bedeutet auch: Williams-Fahrer Robert Kubica rückte auf Rang 10 vor. Der Pole stellt damit einen neuen Formel-1-Rekord auf.

Lange Gesichter bei Alfa Romeo-Sauber nach dem Grossen Preis von Deutschland: Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi verloren ihre Plätze 7 und 8, zehn Punkte futsch. Grund: Die Kupplung baute das Drehmoment, das die Fahrer vorgaben, zu langsam auf. Gemäss Reglement muss das spätestens innerhalb von 70 Millisekunden passieren. Doch bei Räikkönen wurde eine Zeit von rund 200 Millisekunden gemessen. Bei Giovinazzi dauerte es sogar 100 Millisekunden länger. Die Regelhüter sehen das als versteckte Traktionskontrolle an. Alfa Romeo-Sauber-Teamchef Fred Vasseur überlegt sich, gegen die 30-Sekunden-Strafe Rekurs einzulegen.

Auf die Ränge 7 und 8 rückte das Haas-Duo Romain Grosjean und Kevin Magnussen vor, Neunter wurde somit Lewis Hamilton, Zehnter der polnische Williams-Fahrer Robert Kubica. Kubica stellte damit in Hockenheim einen neuen Formel-1-Rekord auf: Acht Jahre, acht Monate und 14 Tage nch seiner letzten Punktefahrt (Fünfter im Abu-Dhabi-GP 2010) hat der Krakauer nun einen Punkt geholt, länger musste kein Formel-1-Fahrer auf diese Belohnung warten.

Der alte Rekordhalter war der in Mailand geborene Belgier Lucien Bianchi – er musste von Spa-Francorchamps 1960 bis Monaco 1968 Geduld haben, also fast acht Jahre lang. In Belgien wurde Bianchi damals Sechster, in Monte Carlo sensationeller Dritter.

Robert Kubica sagte nach dem spektakulären Grossen Preis von Deutschland: «Ich hatte fast vergessen, welch unglaublich dichte Gischt die Formel-1-Autos aufwirbeln. Ich bin ja jahrelang Rallyes gefahren. Da waren wir teilweise im Nebel unterwegs. Wir haben zum Teil sogar die Zusatzscheinwerfer abgestellt, weil sie in der Nacht und im Nebel kontraproduktiv waren. Das ist schon verrückt genug. Aber immerhin haben wir im Rallye-Auto den Aufschrieb, damit wir ungefähr wissen, wo wir uns befinden.»

«In Hockenheim war es besonders in der Anfangsphase des Rennens haarsträubend. Teilweise hast du null Ahnung gehabt, wo du herumfährst. Ich ging vom Gas, so wie einige andere Piloten auch. Da war null Grip, ich hatte alle Hände voll zu tun, den Wagen auf der Bahn zu halten.»

«Neun Jahre sind eine lange Zeit. Aber wie so oft bei Rennen mit ein wenig verrücktem Verlauf musst du geduldig und ruhig bleiben. Natürlich waren die anderen Autos auch dieses Mal schneller als wir. Aber bei solchen Bedingungen musst du eben innerhalb deiner eigenen Grenzen fahren. Aber du musst den Wagen ins Ziel bringen können.»

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