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Mercedes 2020: Motoren-Chef gibt Rückschläge zu

Von Mathias Brunner
Mercedes-Motorenchef Andy Cowell

Mercedes-Motorenchef Andy Cowell

​Was ist los bei Formel-1-Weltmeister Mercedes-Benz? Auf der Suche nach mehr Leistung, gemessen am Klassenbesten Ferrari, hat es offenbar Probleme gegeben – wie Motorenchef Andy Cowell zugibt.

Jahrelang galt der 1,6-Liter-V6-Turbomotor von Mercedes-Benz als das Mass aller Dinge in der Turbohybrid-Ära der Formel 1. Aber im vergangenen Jahr musste Teamchef Toto Wolff zugeben: Der neue Klassenbeste heisst Ferrari.

Als sich andeutete, dass Ferrari in Sachen Motorleistung auf die Überholspur geht, blieb der Wiener ganz sachlich – trotz aller Gerüchte um angebliches Operieren der Italiener im Grenzbereich des Erlaubten: «Wir stellen uns nicht die Frage, ob der Ferrari-Motor illegal ist. So denken wir nicht, das ist nicht unsere Einstellung. Wir zeigen nicht mit dem Finger auf andere Hersteller. Wir fragen uns vielmehr: Wie können wir selber etwas besser machen? Wir fragen uns: Haben wir etwas übersehen? Wenn unsere Rivalen mehr Leistung aus einem Motor holen, dann müssen wir das auch können.»

Nun hat sich Mercedes-Motorenchef Andy Cowell in einem Video auf den sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet. Der Engländer gibt freimütig zu, dass «wir Fortschritte gemacht haben, dabei aber wie üblich auch einige Problemchen zu lösen hatten». Auf einem begleitenden Tweet schreibt Cowell: «Wenn du keine Rückschläge erdulden musst, dann gibst du dir zu wenig Mühe.»

Seit 28. Januar brummt der 2020er Mercedes-Motor im Heck des neuen Autos vom Typ W11. Andy Cowell schreibt dazu: «Es ist in den vergangenen Wochen und Monaten viel passiert im Motorenwerk von Brixworth. Wir haben überall am Motor zahlreiche Verbesserungen erreicht, beim Verbrennungsmotor an sich und auch bei der Energierückgewinnung. Da ist es normal, dass man mit einigen Widrigkeiten kämpfen muss.»

«Zunächst konzentrierte sich die Arbeit ganz auf die Entwicklung der 2020er Spezifikation, samt Dauerläufen, inzwischen sind die Triebwerke an unsere Partner-Teams ausgeliefert worden, damit sie ihre Wagen aufbauen können.»

«Dann bereiten wir uns auf die Testfahrten vor. Am 14. Februar geht unser Wagen in Silverstone zum Roll-out auf die Bahn, fünf Tage später beginnen die Testfahrten in Barcelona. Wir haben nur sechs Tage, um uns auf den WM-Auftakt in Melbourne vorzubereiten.»

Abgesehen von den Werks-Silberpfeilen fahren 2020 Racing Point (ab 2021 als Aston Martin auf der Bahn) und Williams mit Motoren von Mercedes-Benz.

Andy Cowell weiter: «Dazu arbeiten wir auf Hochdruck am Bau aller Motoren, die im ersten Teil der Saison zum Einsatz kommen werden. Das sind sehr geschäftige Wochen mit der Herstellung von Teilen, mit dem Testbetrieb zur Leistungssuche und zum Sicherstellen der Standfestigkeit sowie dem Bau der Motoren, damit alles rechtzeitig fertig wird.»

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