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Daniel Ricciardo: «Netflix Schlüssel für USA-Erfolg»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo und Trevor Noah in «The Daily Show»

Daniel Ricciardo und Trevor Noah in «The Daily Show»

​Daniel Ricciardo ist in Amerika in der Nachrichtensatire «The Daily Show» aufgetreten. Der Australier ist überzeugt: «Die Netflix-Serie ‚Drive to Survive’ ist der Schlüssel zum Erfolg der Formel 1 in den USA.»

Millionen von TV-Zuschauern schauen sie jeden Tag – «The Daily Show», eine Nachrichtensatire des Kabelkanals «Comedy Central». Von 1999 bis 2015 führte Jon Stewart mit messerscharfer Zunge durch das Programm, welches vier Mal in der Woche das aktuelle Tagesgeschehen durch den Kakao zieht. Seit fünf Jahren leitet der Komiker Trevor Noah durch das mehrfach preisgekrönte Programm.

Anfang dieser Woche hatte Trevor Noah den Australier Daniel Ricciardo zu Gast. Der Australier hat sich 2019 ein Haus in Kalifornien gekauft und verbringt viel Zeit in den USA. «Als Australier kann ich mich einfach mit der entspannten Lebensweise der Kalifornier identifizieren, Sonne und Licht haben mich auch angesprochen. Also habe ich mich dazu entschlossen, mir dort etwas zu kaufen.»

Der siebenfache GP-Sieger sagt nun in der amerikanischen TV-Senung: «Ich bin davon überzeugt, dass die Netflix-Serie ‚Drive to Survive’ ein Schlüssel zum Erfolg der Formel 1 in den USA ist. Ich spüre, dass die Serie in Amerika etwas verändert hat. Die Formel 1 hat ein grösseres Schaufenster erhalten.»

«Ich verbringe ja viel Zeit in den Staaten, und als es die Serie noch nicht gab, konnte ich mich so gut wie unerkannt bewegen. Ich wurde als Mensch wahrgenommen, aber nicht als Formel-1-Fahrer. Jetzt höre ich ständig: ‘Ich habe dich auf Netflix gesehen, die Serie ist toll!’ Das ist nicht selbstverständlich für GP-Piloten, denn wir tragen bei der Arbeit einen Helm. Es hilft der Formel 1, wenn zum Namen endlich Gesichter hinzukommen.»

Ricciardo – WM-Dritter 2014 und 2016 – ist aufgrund seiner sympathischen Art zu einem der populärsten Darsteller geworden. Die Serienmacher verfolgten ihn nicht nur an den Rennstrecken, sie besuchten ihn auch zuhause im fernen Australien.

Daniel Ricciardo in der «Daily Show»: «Ich finde es wichtig für unseren Sport, dass wir das Element Spass betonen. Meiner Meinung nach helfen fade Fahrer dem Rennsport nicht. Ich bin halt meist gut gelaunt und offen. Vielleicht hat es damit zu tun, wie ich aufgewachsen bin, mit viel Sonne und Strand, ich fühle mich einfach als glücklicher Mensch. Ich habe das Privileg, meinen Traum-Job machen zu dürfen, ich werde für meine Leidenschaft bezahlt und sehe die ganze Welt, das ist doch spitze. Hin und wieder muss man sich selber daran erinnern, welches Geschenk das ist. Auch ich. Manchmal kann man bei den ganzen Wettbewerbsgedanken ein wenig die richtige Perspektive verlieren.»

Trevor Noah: «Ich wollte immer schon mal wissen – wie fährt ein Formel-1-Fahrer im Strassenverkehr? Wen treffe ich da an, einen Racer oder einen Cruiser?»

Ricciardo lacht: «Vermutlich wäre das eine herbe Enttäuschung. Ich bin ziemlich entspannt und ich singe auch im Auto. Ich liebe es, im Wagen Musik zu hören. Manchmal geht mir sogar im Rennen ein gewisses Lied nicht aus dem Kopf.»

Auch die Formel-1-Führung hat vor kurzem bestätigt: Ein markanter Anstieg neuer Fans unter 35 Jahren in den USA ist vor allem auf die Netflix-Serie zurückzuführen, welche 2020 in die zweite Saison geht (Start am 28. Februar).

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