Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Bald offiziell: Kein Australien-GP in Melbourne!

Von Mathias Brunner
Die Trophäe muss zurückgeschickt werden – kein Rennen in Australien

Die Trophäe muss zurückgeschickt werden – kein Rennen in Australien

​Aus für den WM-Saisonbeginn in Melbourne: Nach einer bestätigten Coronavirus-Erkrankung eines McLaren-Mitarbeiters haben die Teams Druck auf die FIA ausgeübt, das GP-Wochenende wird abgesagt.

Die FIA und die Formel-1-Führung haben offenbar ein Einsehen: Das GP-Wochenende von Australien in Melbourne ist geplatzt. Bei einer Sitzung der zehn Teamchefs mit Vertretern der FIA sowie Formel-1-CEO Chase Carey hat sich die Mehrheit der Rennställe dafür ausgesprochen, mit dem Wochenende nicht weiterzumachen.

Neun Menschen aus dem Formel-1-Zirkus wurden auf Symptome des Coronavirus untersucht, bei einem Team-Mitglied von McLaren wurde das Virus nachgewiesen. Der Mann befindet sich nun in einer zweiwöchigen Quarantäne.

Die Rennstallvertreter führten ins Feld, dass eine weitere Verbreitung des Virus kaum zu verhindern sei. Darüber hinaus erwarteten die GP-Organisatoren am Rennwochenende rund 350.000 Menschen.

Weltmeister Lewis Hamilton hatte zuvor FIA und Formel 1 an den Pranger gestellt. «Ich bin sehr, sehr überrascht, dass wir alle hier sind», sagt der Mercedes-Star. «Ich finde es fabelhaft, dass wir Autorennen austragen können, aber ich persönlich bin schockiert, dass wir hier alle in diesem Raum sitzen.»

«Die ganze Welt reagiert auf den Coronavirus, vielleicht ein wenig spät. Ich höre, dass Donald Trump die US-amerikanische Grenze dicht gemacht hat für Europäer. Die NBA ist ausgesetzt, die Formel 1 macht einfach weiter.»

«Ich weiss nicht, wieso wir mit diesem Rennen weitermachen. Wir müssen sehr vorsichtig sein. Ich hoffe, die Fans ergreifen Vorsichtsmassnahmen. Ich habe vertrauen in mein Team und in die FIA. Ich bin Racer, also blende ich das alles irgendwann aus und kümmere mich um meinen Job. Aber auch ich weiss nicht, wie schnell sich der Virus noch verbreitet und was alles auf uns zukommt. Ich bin da sehr gemischter Gefühle. Der Racer in mir ist glücklich, in Australien zu sein, der Mensch nicht.»

«Wir leben in einer Art Blase und versuchen, so gut es geht die Kontrolle zu bewahren. Aber es stellen sich schon sehr viele Fragen. Wenn es zu weiteren Rennverschiebungen kommt, dann wird das gute Gründe haben.»

Der Weltmeister soll bei den Verhandlungen Donnerstagnacht in Australien eine führende Rolle übernommen haben. Es ist auch davon die Rede, dass sich Sebastian Vettel dafür starkgemacht hat, die Veranstaltung von Australien abzubrechen.

Die Organisatoren hatten zuvor das Format der Autogrammstunden mit den Formel-1-Fahrern geändert: Es gab nur noch Interviews mit den Piloten auf der Bühne, die Fans kommen den Fahrern also nicht nahe. Der berühmte «Melbourne Walk», quasi der rote Teppich am Eingang zum Fahrerlager, bleibt bestehen, doch die Besucher sind darauf hingewiesen worden, dass die Piloten oder Teamchefs keine Autogramme schreiben, nicht mit den Fans reden und auch nicht für Selfies zur Verfügung stehen werden.

Wie es mit der Formel-1-WM weitergeht, ist völlig unklar. Nur eine Woche nach dem Grand Prix von Australien sollte in Bahrain gefahren werden. Die Araber hatten bereits angekündigt, dass ihr Rennen vor leeren Rängen stattfinden würde. Vom Vietnam-GP war zu hören, dass am Sonntag verkündet wird – die Premiere vom 5. April ist bis auf weiteres verschoben.

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