Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Österreich-GP: Konzept für den WM-Auftakt steht

Von Rob La Salle
Der Grosse Preis von Österreich wird als Geisterrennen ausgetragen

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​Formel-1-CEO Chase Carey will die Königsklasse endlich auf die Rennstrecke bringen, mit Rennen am 5. und am 12. Juli auf dem Red Bull Ring. Dem Gesundheitsministerium liegt ein Konzept vor.

Mit zwei Formel-1-Rennen auf dem Red Bull Ring in der Steiermark will Serien-CEO Chase Carey die GP-Saison 2020 endlich beginnen. Das für diese zwei Grands Prix ausgearbeitete Sicherheitskonzept ist am 14. Mai dem österreichischen Gesundheitsministerium vorgelegt worden.

«Unser Sicherheitskonzept ist fertig und wurde Donnerstagfrüh abgesandt», bestätigt Red Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko gegenüber der Nachrichtenagentur APA (Austria Presse Agentur). Inhaltlich, so der 77jährige Grazer, gehe es um Dinge wie die Sicherheitsvorkehrungen an sich sowie deren Überprüfung, diverse Checkpunkte an der Strecke und so weiter. «Das Konzept sollte alle Anforderungen, welche die Regierung stellt, beinhalten. Wir haben alle soweit bekannten Auflagen berücksichtigt und warten jetzt auf die Reaktion.»

Der steirische Sportlandesrat Christopher Drexler ergänzt: «Das medizinische Konzept, das die Ringverantwortlichen übermittelt haben, soll die Basis darstellen, um den Schutz der Gesundheit zu gewährleisten und eine etwaige Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Das steht an oberster Stelle.»

Der Ball liegt nun bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober: «Jeder Organisator oder Veranstalter hat das Recht, eine Veranstaltung zu beantragen. Die Grundvoraussetzung dafür ist ein Sicherheitskonzept. Wir werden bewerten – ist eine solche Veranstaltung ein Risiko oder nicht, entsprechen die Schutzmaßnahmen unseren Grundvorgaben? Auf dieser Basis wird faktenorientiert entschieden, und dabei spielt es keine Rolle, ob ich ein großer Fan der Formel 1 bin oder nicht. Wir schauen uns jedes Konzept eines Bewerbers seriös und korrekt an.»

Seit vergangenem März sind in der Formel 1 wegen der Coronakrise zehn Rennen verschoben oder gleich abgesagt worden. Seither arbeitet Serien-CEO Chase Carey zusammen mit Sportchef Ross Brawn und den Rennveranstaltern an einem Ersatzprogramm. Carey: «Wir wollen in Österreich beginnen und dann bis September in Europa fahren, natürlich in Form von Geisterrenen.» Von September bis Dezember will Carey mit weiteren Rennen in Asien, Amerika und Arabien auf «15 bis 18 Läufe kommen. Wir wissen, das ist sehr ehrgeizig, und wir wissen auch, dass in dieser Krise jederzeit neue Probleme auf uns zukommen können, welche die Planung erneut über den Haufen werfen.»

Das Konzept für Rennen trotz Corona sieht vor, dass der Personaltross am GP-Wochenende auf 2000 Menschen reduziert wird, die Fachkräfte müssen mit Bescheinigungen anreisen, die belegen, dass sie gesund sind, am Rennplatz wird es regelmässige Kontrollen geben.

Vorteile der Rennstrecke in der Steiermark: Sie liegt auf dem Land und befindet sich fast direkt neben dem Flughafen Zeltweg, wenn der F1-Tross mit Charter-Maschinen anreisen soll; Unterkünfte sind rasch und einfach erreichbar.

Sportlandesrat Drexler: «Es wäre ein großes Signal des Aufbruchs aus dieser Krise, wenn der Saisonstart der Formel 1 – und damit die erste große Sportveranstaltung seit Beginn der Coronavirus-Maßnahmen in Österreich – in der Steiermark stattfinden würde. Die Bilder, die aus Spielberg um die Welt gehen würden, wären trotz Geisterrennens eine unbezahlbare Werbung für unser Bundesland.»

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