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Pierre Gasly vor WM-Auftakt: «Bin in Bestform»

Von Vanessa Georgoulas
Pierre Gasly

Pierre Gasly

AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly kann es kaum erwarten, am Wochenende in seine dritte volle Formel-1-Saison zu starten. Der 24-jährige Franzose weiss aber auch: «Ausserhalb des Cockpits wird es sicher komplizierter.»

Nachdem der Saisonauftakt in Melbourne im März wegen der Coronakrise in letzter Minute abgesagt worden war, reiste Pierre Gasly wie geplant nach Dubai. «Ich dachte, ich würde dort zwei oder drei Tage verbringen, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt. Dann schloss Italien alle Flughäfen, deshalb konnte ich nicht mehr dorthin zurückkehren. Und nach Frankreich wollte ich auch nicht, um meine Familie vor einer möglichen Ansteckung zu schützen – ich wollte nichts riskieren nach all der Reiserei, die ich unternommen hatte. Deshalb entschied ich mich, zusammen mit meinem Trainer in Dubai zu bleiben und im Grunde ein zweimonatiges Trainingscamp zu absolvieren.»

Erst Mitte Mai kehrte der 24-Jährige aus Rouen nach Frankreich zurück. «Das war eine schräge Erfahrung, denn der Flughafen in Dubai war wie ausgestorben und es gab auch keine direkten Flüge nach Frankreich, weshalb ich über Frankfurt reisen musste. Alles war verspätet und ich verpasste meinen Zug, weshalb ich am End eine siebenstündige Autofahrt unternehmen musste, um nach Hause zu kommen», schildert der GP-Pilot.

«Es war gut, ein bisschen Zeit mit der Familie und den Freunden zuhause verbringen zu können, denn normalerweise sehe ich diese Leute nicht so oft. Ich hatte noch nie eine derart lange Pause, in der ich weder in einem Flugzeug noch in einem Rennauto sass, da wir im Normalfall alle paar Tage einen Flughafen ansteuern. Auch habe ich seit meinem zehnten Lebensjahr nicht mehr zwei Monate an einem Ort verbracht», gesteht Gasly, der zuversichtlich auf die kompakte WM 2020 blickt.

«In Dubai habe ich wohl 58 von 60 Tagen trainiert, also bin ich körperlich in Bestform und ich habe mich auch wirklich verbessert», erzählt der AlphaTauri-Pilot stolz. Trotzdem blieb genügend Zeit für andere Beschäftigungen. «Ich verbrachte einige Zeit damit, mit einigen Freunden online zu spielen. Und ich beschloss auch, mein Italienisch zu verbessern, deshalb nahm ich einige Online-Lektionen. Ich habe überdies daran gearbeitet, meinen Bootsführerschein zu machen, war ein bisschen Kartfahren und habe etwas Golf gespielt», zählt er auf.

«Als ich wieder zu Hause in Frankreich war, fuhr ich mit dem Kartfahren fort und nahm auch an den virtuellen F1- und Le Mans-Rennen teil, was eine fantastische Erfahrung war. Es hat Spass gemacht und die Zeit verging so auch schneller», schwärmt Gasly. «Ich blieb mit dem Team in Kontakt, sprach jede Woche mit Franz (Tost, Anm.) und meinem Ingenieur. Und schliesslich durften wir für den Drehtag in Imola wieder ein echtes Formel-1-Auto fahren, zuerst im Auto von 2018 und dann im diesjährigen Renner. Es war unglaublich, vor allem in Imola, einer meiner Lieblingsstrecken, auf der ich das letzte Mal im Jahr 2012 gefahren bin. Das hat mich sehr glücklich gemacht.»

«Mir fehlt das Rennfahren, das Adrenalin, der Wettbewerb und das Tempo. Deshalb ist es super, dass es wieder losgeht. Wir werden fast jedes Wochenende ein Rennen austragen, deshalb wird das eine sehr spannende Phase. Natürlich ist es schade, dass die Fans bei den ersten Rennen nicht live dabei sein können, aber ich denke es ist wichtig, die Saison so schnell und auch so sicher wie möglich zu starten», erklärt der Franzose weiter.

Ganz generell muss man sich auf einen neuen Alltag einstellen, stellt Gasly klar: «Ich vertraue darauf, dass alle Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Es gibt sicherlich viele Einschränkungen in Bezug auf die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen und miteinander sprechen können. Das ist nicht ganz einfach, und wir werden alle notwendigen Vorsichtsmassnahmen ergreifen. Für uns Fahrer, zumindest wenn wir im Auto sitzen, wird das alles normal erscheinen. Ausserhalb des Cockpits wird es sicher komplizierter.»

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