Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Ungarn-GP: Lewis Hamilton siegt, Verstappen auf P2!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton nutzte in Ungarn die Pole zum Sieg

Lewis Hamilton nutzte in Ungarn die Pole zum Sieg

Obwohl Max Verstappen auf dem Weg zur Startaufstellung einen Crash produzierte, konnte er sich nach 70 Runden auf dem Hungaroring über den zweiten Platz hinter Sieger Lewis Hamilton freuen.

Die grosse Aufregung vor dem dritten Kräftemessen der diesjährigen Formel-1-Saison war ausnahmsweise nicht das unbeständige Wetter, sondern der Ausrutscher von Max Verstappen auf dem Weg zur Startaufstellung. Denn dabei beschädigte der Red Bull Racing-Star, der sich als Siebter qualifiziert hatte, seine linke Vorderradaufhängung, seinen Frontflügel und seine Fahrzeugnase. Die Red Bull Racing-Crew legte sich ins Zeug und schaffte das Unmögliche – der Niederländer konnte ins Rennen starten.

Die Strecke trocknete langsam ab, als sich das Feld – angeführt von Polesetter Lewis Hamilton – zur Aufwärmrunde aufmachte. Bis auf Haas-Pilot Kevin Magnussen wählten alle GP-Piloten die Intermediates für den Start. Der Däne, der von Position 16 losfahren musste, setzte hingegen auf die Regenreifen.

Daniil Kvyat fragte auf der Aufwärmrunde hingegen nach, ob er die Box ansteuern dürfe, um sich Slicks zu holen, doch sein Team wies ihn an, draussen zu bleiben. Die beiden Haas-Renner bogen hingegen an die Box ab, was sich rückblickend als die richtige Entscheidung herausstellte, denn durch den frühen Wechsel wurden sie nach vorne gespült, als der Rest des Feldes neue Reifen holte.

An der Spitze reihten sich die beiden Mercedes-Piloten Hamilton und Valtteri Bottas vor dem Racing-Point-Duo Lance Stroll und Sergio Pérez sowie vor den beiden Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Charles Leclerc ein. Beim Start änderte sich die Reihenfolge, denn Bottas zuckte noch bevor die Lichter der Startampel ausgingen, weshalb er daraufhin zögerte und auf den sechsten Platz zurückfiel.

Aufholjagd von Valtteri Bottas

Auf den ersten Metern stritten sich Vettel und Verstappen um die dritte Position hinter Leader Hamilton und Stroll, wobei der Red Bull Racing-Pilot die Oberhand behielt. Einen guten Start legte auch Kimi Räikkönen hin, der von der letzten Position losfahren musste, in der ersten Runde aber bis auf den 15. Platz vorfuhr. Der Finne bekam allerdings wenig später eine 5-sec-Zeitstrafe aufgebrummt, weil er sich in der Startaufstellung nicht in der vorgegebenen Position befand.

Bereits in der zweiten Runde bogen Leclerc und Bottas an die Box ab, um sich Slick-Reifen geben zu lassen, diesem Beispiel folgten kurz darauf auch die meisten anderen GP-Stars, wobei Vettel viel Zeit verlor, weil hinter ihm viele an die Box abbogen. Nach 9,2 sec Standzeit durfte er auch endlich wieder weiterfahren, während sich Rookie Nicholas Latifi nach einem unglücklichen Timing seines Teams beim Boxenstopp einen Reifenschaden an Carlos Sainz’ McLaren zuzog und nochmals die Box ansteuern musste. Für den Kanadier kam es noch schlimmer, er kassierte für die Szene in der Boxengasse auch noch eine 5-sec-Zeitstrafe.

Viel besser lief das Rennen für Bottas, er schnappte sich kurz darauf die sechste Position von Leclerc, indem er sich in der ersten Kurve am Ferrari vorbeischob, während sein Teamkollege Hamilton an der Spitze eine neue schnellste Rennrunde drehte und seinen Vorsprung auf Verstappen stetig erweiterte. Auch Bottas war noch nicht fertig, wenig später machte er kurzen Prozess mit Romain Grosjean und war danach als Fünfter unterwegs.

Vettel fiel hingegen auf die neunte Position hinter Alex Albon zurück, nachdem er in der zwölften Kurve neben die Strecke geriet. Der Deutsche klebte daraufhin am Heck des RB16-Piloten, der seinerseits Leclerc unter Druck setzte. Bottas machte hingegen mit seiner Aufholjagd weiter und schnappte sich Position 4 von Magnussen.

Rauchzeichen von Pierre Gasly

Für AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly war das Rennen nach nur 17 Runden gelaufen, der Franzose stellte seinen Dienstwagen mit rauchendem Heck ab. Dabei war der Honda-Motor in seinem Renner erst vor einem GP getauscht worden.

Währenddessen liess Leclerc erst Albon ziehen und tauschte kurz darauf in der zweiten Kurve die Position mit seinem Teamkollegen, der damit den achten Platz übernahm. In Runde 21 bog Leclerc an die Box ab, um sich die harten Reifen geben zu lassen. Der Monegasse fiel dadurch auf Platz 15 zurück.

Sowohl Verstappen als auch Hamilton und Vettel berichteten über Boxenfunk, dass ihr linker Vorderreifen am Ende war, und Vettel bog in der 30. Runde an die Box ab. Verstappen kämpfte sich bis zum 37. Umlauf durch, dann holte er sich die harten Reifen. Hamilton bog eine Runde später ab, und setzte auf die Medium-Mischung – genauso wie sein Teamkollege vor ihm.

Red Bull Racing bekam während des Rennens die Weisung, sich nach dem Rennen den Regelhütern zu stellen. Diese hatten das Team aus Milton Keynes in Verdacht, den Startplatz von Albon vor dem Rennen abgetrocknet zu haben – was nicht erlaubt ist. Dem Pechvogel droht deshalb eine Strafe.

Dreher von Rookie Latifi

Für Action auf der Piste sorgte zwischenzeitlich Rookie Latifi, der in der fünften Kurve die Kontrolle über seinen Williams verlor, aber Glück im Unglück hatte und nirgends anschlug. Bottas war der Erste, der in Runde 50 ein drittes Mal an die Box abbog, wenige Umläufe später tat es ihm Stroll gleich. Der Kanadier kam trotzdem wieder vor Vettel auf der vierten Position auf die Piste.

Zehn Runden vor dem Fallen der Zielflagge betrug Hamiltons Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Verstappen mehr als 24 Sekunden. Der Niederländer hatte seinerseits eine Lücke von mehr als neun Sekunden auf Bottas herausgefahren, dahinter folgten Stroll, Vettel, Albon, Pérez, Ricciardo, Magnussen und Leclerc auf den weiteren Top-10-Positionen. Doch Letzterer wurde bald darauf von Sainz auf Position 11 verdrängt.

Vier Runden vor dem Ende des Rennes bog Hamilton noch einmal an die Box ab, um sich die weichen Reifen geben zu lassen. Der Titelverteidiger blieb trotz Stopp in Führung. Einen Umlauf später überholte Albon den Ferrari von Vettel, der damit auf den sechsten Platz zurückfiel.

Am Ende durfte sich Hamilton über seinen 86. Sieg und seinen achten GP-Triumph in Ungarn freuen – damit stellte der Brite Michael Schumachers Rekord für die meisten Siege auf einer Rennstrecke ein. Hinter ihm durfte sich Verstappen über den zweiten Platz vor Bottas, Stroll, Albon, Vettel, Pérez, Ricciardo, Magnussen und Sainz freuen. Ohne Punkte beendeten Leclerc, Kvyat, Ocon, Norris, Grosjean, Räikkönen, Giovinazzi, Russell und Latifi das Rennen.

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