Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Lewis Hamilton: Unverständnis wegen Vitaly Petrov

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Dass die FIA ausgerechnet Vitaly Petrov als Rennkommissar für das Portugal-Wochenende verpflichtet hat, überrascht Mercedes-Star Lewis Hamilton, der die Wahl in Frage stellt.

Wie in vielen Sportarten steht auch in der Formel 1 mittlerweile der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung auf der Agenda. Die GP-Stars setzen vor jedem Rennen ein Zeichen mit ihren T-Shirts, die Mehrheit der Fahrer geht im Protest gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt auch in die Knie. Viele Piloten tragen T-Shirts mit der Aufschrift «End Racism», Lewis Hamilton trägt den Schriftzug «Black Lives Matter».

Dass der Champion damit ein klares politisches Statement in einer Angelegenheit setzt, die ihn direkt betrifft, wird nicht überall begrüsst. Einer der lautesten Kritiker der gewaltlosen Geste gegen Gewalt ist der frühere Formel-1-Pilot Vitaly Petrov. Der Russe machte erst im vergangenen Monat einige fragwürdige Aussagen zu den Bemühungen des Sports, mehr Vielfalt ins Fahrerlager zu bringen. Und er behauptete im Interview mit der russischen «Championat», dass in seinem Heimatland das Problem, über das Lewis spreche, gar nicht existiere.

Der 36-Jährige ätzte sogar: «Was passiert, wenn ein Fahrer schwul ist? Werden dann alle mit einer Regenbogen-Flagge ausrücken und jeden zwingen, selbst schwul zu werden?» Das steht auch im krassen Widerspruch zur Formel-1-Initiative «We Race As One», die zum Ziel hat, die Vielfalt im Sport zu fördern. Dennoch wurde Petrov als Rennkommissar für das Portugal-Wochenende aufgeboten – an der Seite von Tim Mayer, Felix Holter und Paulo Magalhães.

Dass ausgerechnet Petrov ausgewählt wurde, erstaunt nicht nur viele Berichterstatter, auch Hamilton wundert sich, wie er in der Pressekonferenz am Autódromo Internacional do Algarve betont. «Ich habe diese Aussagen nicht gelesen, aber ich würde sagen, es ist schon eine Überraschung, dass jemand angeheuert wird, der solche Überzeugungen hat und sich so lautstark zu den Dingen äussert, gegen die wir zu kämpfen versuchen.»

Er selbst könne da nicht viel ausrichten, man müsse mit den Verantwortlichen des Sports reden, fügt der sechsfache Champion an. «Wir sollten hier Leute mit einbeziehen, die mit der Zeit gehen und verstehen, in welcher Zeit wir leben. Ich verstehe nicht wirklich, was damit bezweckt wird oder warum gerade er hier ist. Es ist ja nicht so, dass sie keine anderen guten Optionen hätten.»

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