Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lando Norris verhöhnt: «Ein Sechsjähriger versteht’s»

Von Mathias Brunner
Lando Norris und Michael Masi

Lando Norris und Michael Masi

Formel-1-Rennchef Michael Masi hat kein Verständnis für Gejammer von McLaren-Fahrer Lando Norris über dessen Strafe in Baku. Masi verhöhnt indirekt Norris: «Selbst ein Sechsjähriger versteht’s.»

Lando Norris war stinksauer. Der englische McLaren-Fahrer verstand nach dem Abschlusstraining zum Aserbaidschan-GP die Welt nicht mehr, weil er eine Strafversetzung erhielt. Wegen eines Vergehens unter roter Flagge war die sechstschnellste Zeit unnütz, er musste von Startplatz 9 ins Rennen gehen. Im Grand Prix wurde Norris Fünfter und in der Fahrer-WM von Baku-Sieger Sergio Pérez überholt, Lando liegt auf dem vierten Zwischenrang.

Und das war im Qualifying passiert: Im ersten Quali-Segment wurde die rote Flagge gezeigt, nachdem Antonio Giovinazzi seinen Alfa Romeo rechterhand in die Pistenbegrenzung gesetzt hatte. Norris befand sich auf Höhe der Boxeneinfahrt, als das Training abgebrochen wurde.

Lando erkundigte sich am Funk, ob er hereinkommen solle und zog entsprechend nach links, dann aber entschied sich der Brite, auf der Bahn zu bleiben und fuhr wieder nach rechts, noch bevor von McLaren eine Antwort kam. Gemäss den Rennkommissaren Gerd Ennser und Achim Loth (beide Deutschland), Enrique Bernoldi (Brasilien) und Anar Shukurov (Aserbaidschan) hätte Norris zur Box fahren sollen. Eine Rücksprache war ihrer Ansicht nach überhaupt nicht notwendig.

Norris fühlte sich ungerecht behandelt: «Aus meiner Sicht habe ich nichts falsch gemacht. Die sollen doch mal darüber nachdenken, wie schnell ein Pilot reagieren muss. Ich hatte einfach nicht die Zeit, mich noch lange mit meinem Renningenieur auszutauschen. Ich fand, ich habe in dieser Situation das Sicherste getan. Diese Strafe ist unfair und stinkt mir gewaltig. Ab und an dürfte mit etwas mehr gesundem Menschenverstand geurteilt werden. Ich habe doch niemanden gefährdet. Eine Ermahnung hätte in diesem Fall vollauf gereicht. Stattdessen habe ich auch noch Strafpunkte erhalten.»

Dieser Meinung kann sich Formel-1-Rennleiter Michael Masi aber nicht anschliessend. In seiner Nachbesprechung des Baku-GP sagt der Australier geradeheraus: «Vom Kartsport bis zur Formel 1 ist das Verhalten für einen Piloten bei roter Flagge immer das gleiche – Tempo rausnehmen und zur Box zurückkehren. Selbst ein Sechsjähriger, der zum ersten Mal Kart fährt, versteht’s. Da gibt es keine Mehrdeutigkeit. Das ist auf allen Rennstrecken gleich.»

«Was die Strafe angeht, so obliegt das Strafmass der Einschätzung der jeweiligen Rennkommissare. Sie haben eine Richtlinie, aber sie haben auch etwas Spielraum. Sie sprachen sogar eine mildere Strafe aus. Die Strafpunkte sind völlig in Ordnung, weil es sich um ein Vergehen unter roter Flagge handelte.»

Aserbaidschan-GP, Baku

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt

WM-Stand nach 6 von 22 Rennen

01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteurs-Meisterschaft
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0

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