Formel 1: Hohn von Christian Horner

Damon Hill: Braucht Russell mehr Mercedes-Nestwärme?

Von Mathias Brunner
​George Russell versuchte alles im spannenden Kanada-GP, um mit Mercedes zu siegen. Vielleicht wollte er zu viel. F1-Champion Damon Hill würde sich für Russell etwas mehr Unterstützung von Mercedes wünschen.

George Russell redete nach dem packenden Grossen Preis von Kanada nicht um den heissen Brei herum: «Wir haben heute eine Chance verpasst. Wir hatten zu Beginn des Grand Prix wirklich guten Speed auf den Intermediate-Reifen. Auf Trockenreifen lief es nicht ganz so gut, es gab einige Fehler meinerseits, als ich versuchte, am Limit zu bleiben.»

Nachdem Russell neben die Bahn gerutscht war, setzte es einen der seltenen Funksprüche von Teamchef Toto Wolff: «Konzentration, George! Konzentration!»

Russell findet: «Ich sollte mich nicht zu sehr ärgern, immerhin konnte ich meinen ersten Podestplatz der Saison erringen. Und wir haben klare Fortschritte erzielt, wie Lewis und ich auch im Rennen zeigen konnten.»

Georges Landsmann Damon Hill findet: Ein wenig mehr Unterstützung seitens Mercedes könnte nicht schaden.

Der 63-jährige Hill, 22-facher GP-Sieger und Formel-1-Weltmeister 1996 mit Williams sagt im F1-Podcast von Sky Sports: «Ich finde, es untergräbt das Vertrauen, wenn du in einem Grand Prix vom Teamchef am Funk solche Anweisungen bekommst. Ich bin der Ansicht, um es mit einem berühmten früheren GP-Ass zu sagen – George weiss, was er macht.»

Gemäss Hill liegt ein Teil des Problems in der Tatsache, dass Russell die ersten Formel-1-Jahre bei Williams verbracht hat. «Da habe ich nicht viele Fehler von ihm gesehen. Aber nun taucht er am vorderen Ende des Feldes auf, da ist die Aufmerksamkeit ungleich grösser, jeder guckt dir aufs Lenkrad, und es mangelt nicht an Kritikern, die teilweise nur auf einen Patzer warten.»

Russell hatte einen unerzwungenen Unfall in Singapur 2023 und büsste so die Chance auf einen Podestplatz ein, er wurde von Alonso in Melbourne 2024 irritiert und hatte einen weiteren Crash, er rodelte nun in Kanada von der Bahn, damit war die Chance dahin, sich möglicherweise auf Verstappen zu werfen.

Damon Hill weiter: «Lewis wechselt 2025 zu Ferrari. George versucht, sich als Team-Leader zu etablieren. Und offenbar hat er das noch nicht getan, wo doch alle über seinen möglichen Stallgefährten spekulieren, statt sich etwas lobender über Russell zu äussern. Ich finde, er müsste bei Mercedes etwas mehr Unterstützung erhalten, das würde seinem Selbstvertrauen helfen. So müsste er nicht ständig so verflixt hart versuchen, sich zu beweisen.»

«Letztlich muss er nur ein wenig kühlen Kopf bewahren. Er hat alle Fähigkeiten, er hat den Speed, er ist intelligent genug. Ich bin überzeugt, dass er Team-Leader bei Mercedes sein kann – wenn sie es ihm ein klein wenig komfortabler machen.»

Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45:47,927 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,879 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +4,317
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +4,915
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +10,199
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,510
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,625
08. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +28,672
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +30,021
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +30,313
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +30,824
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +31,253
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +40,487
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +52,694
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Crash
Alex Albon (T), Williams, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Crash
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motor
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 194 Punkte
02. Leclerc 138
03. Norris 131
04. Sainz 108
05. Pérez 107
06. Piastri 81
07. Russell 69
08. Hamilton 55
09. Alonso 41
10. Tsunoda 19
11. Stroll 17
12. Ricciardo 9
13. Oliver Bearman (GB) 6
14. Hülkenberg 6
15. Gasly 3
16. Albon 2
17. Ocon 2
18. Magnussen 1
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 301 Punkte
02. Ferrari 252
03. McLaren 212
04. Mercedes 124
05. Aston Martin 58
06. Racing Bulls 28
07. Haas 7
08. Alpine 5
09. Williams 2
10. Sauber 0




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