Formel 1: Hamilton und Ferrari werden verhöhnt

Lewis Hamilton, Ferrari: Hohn von Clarkson (Top Gear)

Von Mathias Brunner
​Wenn wir gewisse Aussagen von Jeremy Clarkson (64) sehen, fragen wir uns unweigerlich: Was hat der frühere Präsentator der legendären TV-Sendung «Top Gear» eigentlich gegen Lewis Hamilton?

Der inzwischen 64-jährige Engländer Jeremy Clarkson wurde als Moderator der Kultsendung «Top Gear» weltberühmt – nicht zuletzt wegen seiner kontroversen Ansichten. Clarkson ist bekennender Grand Prix-Fan und hat sich nach seiner Zeit bei Top Gear eine spitze Zunge bewahrt.

Im der englischen Sun schreibt Clarkson eine Kolumne, in welcher er Formel-1-Themen kontrovers darstellt. Dabei fällt auf: Immer wieder holt er zu einer Klatsche aus gegen seinen Landsmann Lewis Hamilton.

Im Anschluss an den Regen-GP von Brasilien 2024 hat er geschrieben: «Wir haben bei diesem Grand Prix zwei wichtige Dinge gelernt. Erstens, Max Verstappen ist einer der Grössten des Sports. Er ist womöglich der Grösste, den wir zu unseren Lebzeiten fahren sehen. Und zweitens, Lewis Hamilton ist über seinen Zenit hinaus.»

Clarkson begründete das so «Hamilton hat darüber gesprochen, dass sein Auto in der Quali nicht gut gelegen habe. Aber sein Stallgefährte George Russell stellte das gleiche Auto in die erste Startreihe.»

«Wo doch Lewis 2025 zu Ferrari zieht, da ist es natürlich denkbar, dass sein Team den Tank seines Autos mit Zitronengerstenwasser füllt statt mit Benzin. Aber das halte ich für unwahrscheinlich. Nein, es ist viel wahrscheinlicher, dass er inzwischen einfach zu alt ist.»

Inzwischen ist Hamilton zu Ferrari gezogen und hat den ersten Tag in Maranello und Fiorano hinter sich. Das Interesse der Fans war gewaltig, ein Antrittsfoto von Hamilton in Italien wurde ratz-fatz fünf Millionen Mal geliked.

Aber auch das scheint Clarkson nicht in den Kram zu passen, der sich auf Social Media ebenfalls mit einem schwarzen Mantel aufstellte, allerdings nicht wie Lewis vor einen Ferrari F40, sondern vor einem Range Rover auf einem Bauernhof, und auch seine jüngste Kolumne in der Sun drängt die Frage auf – was hat Clarkson eigentlich gegen Hamilton?

Clarkson verhöhnt Hamilton mit den folgenden Worten: «Man könnte argumentieren, dass Lewis Hamilton einen rekordverdächtigen achten Weltmeistertitel anstrebt, bevor er sich zur Ruhe setzt, und dass er zu Ferrari gewechselt ist, weil er glaubt, dass die Italiener dieses Jahr das schnellste Auto haben werden. Da mag er Recht haben. Die ersten Anzeichen in der Gerüchteküche deuten darauf hin, dass es wirklich sehr schnell ist.»

(Anmerkung der Redaktion: Woher Clarkson das wissen will, behält er für sich.)
«Wenn er jedoch so scharf auf den achten Weltmeistertitel ist, sollte man annehmen, dass er schon am ersten Tag im Werk angekommen würde, um die Geheimnisse des Autos kennenzulernen und um herauszufinden, wie er das Beste aus dem riesigen Arsenal an Renntricks von Ferrari herausholen kann.»

«Stattdessen tauchte er in einem SUV mit Anzug und Krawatte auf und posierte für Fotos, bevor er sich mit den Fans unter dem wachsamen Auge einer Videodrohne unterhielt, die zum Glück da war, um den Moment festzuhalten.»

«Danach gab es eine Führung durchs Hauptquartier des Teams, bei der wir in Zeitlupe die schwanzwedelnden Ingenieure und den Applaus sahen. Und dann ging es, endlich, auf die Rennstrecke, mit einem Formel-1-Ferrari, der drei Jahre alt ist.»

(Anmerkung der Redaktion: Der Ferrari war zwei Jahre alt, so wie es das Reglement vorschreibt, und der 2025er Ferrari ist noch nicht fertig.)

Clarkson weiter: «Mir wurde gesagt, dass sein neues Haus nicht in der Nähe des Hauptquartiers des Teams liege, sondern vielmehr in Mailand, und er pendelt nicht einmal in einem Ferrari-Strassenauto, sondern nutzt stattdessen den Hubschrauber von Fiat. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Was ist Lewis jetzt? Ein Fahrer? Oder ein Superstar?»

«Was ich hingegen weiss, das ist, dass er sich wird mächtig anstrengen müssen, um seinen Teamkollegen Charles Leclerc zu schlagen, der Italienisch spricht, das Team kennt, nicht so lange für Fotos posiert und auf eine Quali-Runde von vielen Experten als der schnellste Fahrer von allen angesehen wird.»

«Vielleicht ist sich Lewis dessen bewusst. Und vielleicht hat er aus einem anderen Grund bei Ferrari unterschrieben – er weiss, dass er seine besten Jahre hinter sich hat und wollte nicht in Rente gehen, ohne jemals für das Kronjuwel des Motorsports gefahren zu sein. Wie auch immer, ich wünsche ihm alles Gute.»

Die Reaktionen der Fans auf diese Worte sind überwiegend negativ – gegenüber Clarkson. Formel-1-Anhänger werfen Clarkson Respektlosigkeit vor und betonen, dass es in dessen Kolumne doch nur darum gehe, Unruhe zu stiften.


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Todfeind Teamkollege – 2025 ein neuer Höhepunkt?

Von Michael Scott
In der Geschichte der Motorrad-WM gab es legendäre Feindschaften zwischen Teamkollegen. Die Fahrerpaarung Pecco Bagnaia und Marc Marquez im Ducati-Werksteam könnte ebenfalls «interessant» werden.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 25.01., 16:10, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 17:10, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 18:00, Das Erste
    Sportschau
  • Sa. 25.01., 18:05, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 19:05, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Sa. 25.01., 20:55, Motorvision TV
    Rallye: Belgische Meisterschaft
  • Sa. 25.01., 21:05, ORF 3
    Skilegenden
  • Sa. 25.01., 21:25, Motorvision TV
    Rallycross: Belgische Meisterschaft
  • Sa. 25.01., 21:50, Motorvision TV
    Tour European Rally
» zum TV-Programm
6.80 21011024 C2801212014 | 5