Formel 1: Strafe – Leclerc (Ferrari) rückt vor

Nico Hülkenberg-Urteil: Sauber nach drei GP

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg (37) ist WM-Elfter, dank seiner Glanztat beim Formel-1-Auftakt in Australien, wo er Siebter wurde. Der Deutsche zieht nach den ersten drei GP-Wochenenden eine erste Zwischenbilanz.

Auf Nico Hülkenberg ist eben Verlass: Als es in dieser jungen Formel-1-WM 2025 eine echte Chance gab, bei überaus tückischen Pistenverhältnissen über den eigentlichen Möglichkeiten des Sauber-Rennwagens zu fahren, liess sich der 37-jährige Emmericher das nicht entgehen – Platz 7 beim WM-Start im Albert-Park von Melbourne, sechs Punkte im Trockenen.

Eine zweite Gelegenheit konnte Hülki nicht nutzen: als nach dem China-GP die Rennwagen von Hamilton, Leclerc und Gasly aus der Wertung genommen werden mussten. Dazu war der Sauber-Rennwagen zu wenig schnell, zudem rutschte Hülki in der ersten Runde von der Bahn und fiel weit zurück. Die Ergebnisse im Einzelnen:

Australien-GP
Startplatz 17, Rang 7

China-Sprint
Startplatz 19, Rang 19

China-GP
Startplatz 12, Rang 15

Japan-GP
Startplatz 16, Rang 16

Was die Fragen aufwirft: Wo steht Sauber derzeit und wie geht das mit dem Sauber-Rennstall in Bahrain, Saudi-Arabien und Miami weiter?

Der WM-Siebte von 2017 antwortet im Fahrerlager des Bahrain Internation Circuit auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Wir schwimmen im Mittelfeld, und dabei reden wir von zehn Autos, die dicht beisammen liegen.»

«Vor knapp sechs Wochen haben wir hier den Wintertest gefahren, da sah es für uns nicht so gut aus. Aber wir liegen nicht so weit zurück, wie die letzten Ergebnisse vielleicht den Anschein erwecken könnten. Gerade vor dem Hintergrund des stabilen Reglements, das ein Feld immer zusammenrücken lässt im Laufe der Jahre, kommt es auf Nuancen an. Du musst heute wirklich alles aus deinem Material holen, wenn du einen Top-Ten-Platz einfahren willst.»

«Was mich selber als Teil der Sauber-Mannschaft angeht – ich fühle mich gut. Aber ich sehe mich gleichzeitig auch weiterhin in einer Lernphase, ich kann mich noch besser einbringen hier. Wenn wir uns Fahrer und ihre Team-Wechsel angucken, dann hat es bei den meisten sechs bis acht GP-Wochenenden gedauert, bis sich komplett in ihr neues Umfeld integriert waren. Dabei rede ich von der Arbeit mit den Ingenieuren genauso wie von der Arbeit mit dem Rennwagen.»

«Was in Bahrain, Saudi-Arabien und Miami auf uns zukommt – Rennsport bei heissem Wetter! An der Ausgangslage ändert das allerdings nichts, die Abstände werden auch hier, in Jeddah und in Florida gering bleiben. Kannst du deine Aufgabe gut lösen, findest du dich am vorderen Ende dieses dichten Mittelfelds wieder, hast du Probleme, dann liegst du hinten.»

Der 230-fache GP-Teilnehmer spricht auch über einen Japan-GP, in welchem Überholmanöver Mangelware gewesen sind. Nico meint: «Das liegt an verschiedenen Faktoren. Zum einen ist das Überholen auf dieser Strecke nie einfach, das war schon immer so und wird hier in Bahrain markant anders sein.»

«Zum zweiten ist eine Hälfte der Suzuka-Bahn neu asphaltiert worden, es entstand ein sehr glatter Belag, auf dem Reifenverschleiss so gut wie kein Thema war. Damit fielen die üblichen Unterschiede zwischen den Piloten weg, wenn eine bestimmte Mischung an einem Wagen schneller abbaut als an einem anderen. Ich hätte nicht gedacht, dass der frische Belag in Japan einen so grossen Unterschied ausmachen würde.»

«Und des weiteren haben die Techniker diese Rennwagen-Generation verfeinert und immer mehr Abtrieb gefunden. Das macht es dem Verfolger schwieriger, dran zu bleiben und dann einen Angriff zu wagen.»

«Als Trend wittere ich, dass es noch wichtiger geworden ist, in der Quali eine gute Platzierung zu erringen; weil das Vorrücken im Grand Prix schwieriger geworden ist.»

«Aber alles in allem erkenne ich auch keinen Grund für Unruhe: Nicht jedes Formel-1-Rennen ist der grosse Knaller, so wie es halt auch Fussballspiele gibt, die eher ein müdes Gekicke sind.»

Wie macht sich gemäss Hülkenberg der neue Teamchef Jonathan Wheatley (ex-Red Bull Racing)? Nico: «Er wird am Anfang seiner Karriere bei uns tüchtig in Atem gehalten, mit drei GP-Wochenenden an drei aufeinander folgenden Wochenenden. Da gibt es viel zu lernen. Er hat ordentlich zu tun. Aber ich bin froh, dass wir einen Mann seiner Erfahrung bei uns an Bord haben.»

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:06,983 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +1,423 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,129
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,097
05. George Russell (GB), Mercedes, +17,362
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +18,671
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +29,182
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +37,134
09. Alex Albon (T), Williams, +40,367
10. Oliver Bearman (GB), Haas, + 54,529
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +57,333
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +58,401
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:02,122 min
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1:14,129
15. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1:21,314
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1:21,957
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,734
18. Esteban Ocon (F), Haas, +1:23,438
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:23,897
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 62 Punkte
02. Verstappen 61
03. Piastri 49
04. Russell 45
05. Antonelli 30
06. Leclerc 20
07. Albon 18
08. Hamilton 15
09. Ocon 10
08. Stroll 10
11. Hülkenberg 6
12. Bearman 5
13. Hadjar 4
14. Tsunoda 3
15. Sainz 1
16. Gasly 0
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 111 Punkte
02. Mercedes 75
03. Red Bull Racing 61
04. Ferrari 35
05. Williams 19
06. Haas 15
07. Aston Martin 10
08. Racing Bulls 7
09. Sauber 6
10. Alpine 0

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