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Ferrari: Alonso beschwört Einheit

Von Peter Hesseler
Alonso verschwindet in der roten Ecke

Alonso verschwindet in der roten Ecke

Keine Spur mehr von Stunk bei der Scuderia – Alonso glättet geschickt die Wogen, stimmt sein Team auf den Endspurt ein.

Keine Frage: Nach der Niederlage von Indien hat sich Fernando Alonso gesammelt. Man könnte sagen: berappelt. In Abu Dhabi erschien der WM-Zweite und Vettel-Verfolger trotz nunmehr 13 Zählern Rückstand aufgeräumt, entschlossen, hoch konzentriert, kein bisschen mürrisch und streute sogar das ein oder andere Lächeln in seine Donnertag-Aufführung ein, als er zur Lage im Titelkampf Stellung bezog.

Alonso sagte: «Wir glauben an uns und vertrauen auf unsere Stärke . Wir haben als Team oft gezeigt, dass wir nicht aufgeben und bis zum Ende kämpfen. Dass wir, besonders wenn es schwierig und stressig wird, durchhalten und zuschlagen können. Das Team hat oft unter schwierigen Bedingungen gut funktioniert. Alle sind sehr motiviert. Wir haben in Indien einige gute Anzeichen dafür gesehen, Red Bull Racing näher zu kommen – auch wenn da noch einige Zehntelsekunden fehlen. Wir haben hier ein bisschen was Neues am Auto und das wird auch in den USA in zwei Wochen so sein. Es geht zwischen den führenden Teams immer in Phasen hin und her. Und wir glauben, dass Red Bull nach vier Siegen in Serie vielleicht wieder ein wenig nachlässt.»

«Wir haben dieses Renne so vorbereitet wie jedes andere, aber wir wissen natürlich, wie wichtig das jeweils nächste in dieser Phase der WM ist. Wir sind gut vorbereitet. Wir haben ein bisschen was Neues, aber wir werden damit noch nicht ganz an Red Bull Racing heran kommen. Die waren in Indien in der Qualifikation eine halbe Sekunde schneller. Da bist du nicht fünf Tage später plötzlich auf demselben Niveau. Sie haben etwas in der Hand, können sich dadurch eher Fehler leisten als wir. Das heisst: Wir brauchen Perfektion, müssen in der Qualifikation näher dran sein, Druck aufbauen und dann im Rennen angreifen.»

«Die Fahrzeug-Änderungen sind hauptsächlich auf die Strecke bezogen und für die Abstimmung gedacht, da wir im dritten Sektor von Indien Schwierigkeiten hatten. Überdies kommen einige Neuteile aus Italien, die uns helfen sollten.»

«Wir denken weniger an 2010, als ich im letzten Rennen hier den Titel verloren habe, sondern wollen den Titel nun selbst im letzten Rennen einfahren. In Brasilien. Wir sind alle, vom ersten Ingenieur bis zu letzten Mechaniker, vereint und bereit, das Ding bis zu Brasilien-GP noch zu drehen. Es wäre fantastisch, wenn es uns gelingen würde.»

2010 hatte Alonso auf dramatische und tragische Weise gegen Vettel verloren, weil er hinter Petrov im Lotus versauerte.

«Da denke ich nicht mehr dran. Es hat sich seitdem einiges geändert. Wir fahren mit KERS und DRS, also ist das Überholen leichter. Ein solches Szenario sollte sich nicht wiederholen. Deshalb wurde DRS ja auch vom Weltverband eingeführt. Wir haben in den letzten beiden Jahren viele Überholmanöver gesehen. »

Was Alonsos Twitter angeht, mit dem er sich angeblich bei seinen Fans nach einer internen Kritik von Technik-Chef Pat Fry für die mangelnde technische Entwicklung bei Ferrari beklagen wollte, sagt der Spanier: «Da war eine interessante Fantasie, die die italienischen Zeitungen da verbreitet haben. Ich werde hier noch mit dem Verfasser sprechen. Es ist ein Fakt, dass wir langsamer als Red Bull sind, aber auch, dass wir alle hart arbeiten und gemeinsam und geschlossen daran arbeiten, das zu ändern.»

Na, dann ist ja alles in Butter bei den Roten.

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