Franz Tost will nach Arabien
Franz Tost: «Die Wintertests in Barcelona sind absolut sinnlos»
Zu den heftigsten Kritikern der Wintertests – die derzeit nach den Bestimmungen nur in Europa stattfinden dürfen – zählt Franz Tost. Der Teamchef von Toro Rosso (mit einem Geldgeber aus Abu Dhabi) plädierte in Melbourne erneut für Testfahrten im arabischen Raum: «Egal, ob Abu Dhabi, Bahrain oder auch Dubai, solange die Strecke von der FIA lizenziert ist. Aber dort haben wir Wettersicherheit.»
Die Wintertests in Barcelona seien «absolut sinnlos, weil von den Daten nichts mehr während der Saison verwendbar ist. In diesem Jahr waren bestenfalls die letzten beiden Tage halbwegs akzeptabel.»
Finanzielle Gegenargumente lässt der Tiroler nicht gelten: «Wenn ich mit den Daten etwas anfangen kann, macht sich der Mehraufwand bezahlt.» Tost ist mit seiner Meinung nicht allein, auch Christian Horner (Red Bull Racing) und Stefano Domenicali (Ferrari) plädieren für Tests am Golf, während andere Teamchefs opponieren. Für eine geänderte Bestimmung ist die Sport-Arbeitsgruppe der Formel 1 zuständig.
Für die Saison 2013 ist Tost bedingt zuversichtlich: «Unser Auto ist besser als das im Vorjahr, und die Fahrer haben ein Jahr mehr Routine.» Tost weiss aber: «Auch wenn wir meinen, Fortschritte gemacht zu haben, wissen wir nicht, wo die anderen stehen.» Toro Rosso machte im Winter keine einzige Qualifikations-Simulation. «Wegen des Wetters», sagt der Teamchef.
Und ob einer seiner Schützlinge 2014 im Red-Bull-Einserteam fahren wird, will er überhaupt nicht abschätzen: «Das hängt erstens einmal von Mark Webber ab. Und zweitens müsste einer beweisen, dass er fähig ist, im Weltmeisterteam ganz vorn mitzufahren.
Was Tost aber andeutet: Im letzten Saisondrittel wird der portugiesische Red-Bull-Junior Antonio Félix da Costa ein Thema für den Freitagvormittag sein.